06.11.2003, 20:20
Hallo Flo,
Grundsätzlich ja. Aber nach jeden "Vorwärtsstoß" schwingt die Gassäule ein Stück zurück!
Da immer abwechselnd ein Zylinder auf der linken und dann wieder ein Zylinder auf der rechten Seite des V8 gezündet wird, schwingen die beiden Gassäulen in Zweirohranlagen also immer genau entgegengesetzt. Wenn im linken Rohr die Gassäule nach hinten schwingt, schwingt die Gassäule im rechten Rohr gerade nach vorne.
Wenn man durch ein H-Stück diese beiden Rohre miteinander verbindet, gleichen sich diese beiden Schwingungen dann zu einem kleinenTeil aus. Im Verbindungsrohr entsteht also eine nur nach rechts und links schwingende Welle, die das beschriebene gegensätzliche Schwingen ausgleicht. Und der Effekt: Die Lautstärke sinkt (weil ein Teil des Druckes bzw. des "Schlages" eben in das andere Rohr abgeleitet wird und es steigt die Leistung des Motors (weil sozusagen die Auspuffgase des einen Rohres immer mit Hilfe des anderen Rohres "herausgezogen" werden).
Bei höherer Drehzahl funktioniert der Effekt nicht mehr. Die Zündungen kommen dann zu schnell hintereinander, die Gassäulen schwingen nicht mehr gegensätzlich. Sie können sich dann sogar gegenseitig behindern oder verstärken, die Leistung kann dann wieder sinken. Deshalb: Je höher die Drehzahl, für die ein Motor optimiert ist, desto "getrennter" die Abgasleitungen der einzelnen Zylinder (siehe Headers).
Das beschriebene Prinzip funktioniert auch bei Y-Stücken. Ist der Durchmesser der Anlagen aber zu groß, funktioniert das Prinzip auch nicht mehr.
Mit diesem Prinzip kann man auch erklären, warum Abgasanlagen einen genau definierten Durchmesser in Bezug auf ein bestimmtes Drehzahlband haben müssen. Wenn ein Zylinder zündet, darf sich nämlich die Gasladung im Abgasrohr nicht gerade auf "dem Rückweg" befinden, sondern muss genau in diesem Zeitpunkt in Richtung "hinten" schwingen. Dann werden die neuen Abgase aus dem Zylinder buchstäblich "hinausgezogen".
Das gleiche Prinzip wird auch bei der Konstruktion der Ansaugbrücken berücksichtigt. Auch hier werden, je nach dem für welches Drehzahlband der Motor optimiert werden soll, die Ansugschächte mehr oder weniger miteinander verbunden und der Vergaser höher oder tiefer gesetzt, damit die Länge des Ansaugweges entsprechend optimiert wird. Damit dann eben beim Öffnen des jeweiligen Einlassventils die Gassäule "hineinschwingt" und nicht gerade auf dem "Rückweg" ist. Denn auch die Gassäulen in den Ansaugrohren schwingen ständig hin und her. Natürlich ist der jeweilige "Rückschwinger" viel kürzer als der "Hinschwinger".
Alles klar?
Gruß Dietmar
Zitat:...eine sich bewegende Gassäule befindet, die sich stoßweise je Zündung vorwärts bewegt
Grundsätzlich ja. Aber nach jeden "Vorwärtsstoß" schwingt die Gassäule ein Stück zurück!
Da immer abwechselnd ein Zylinder auf der linken und dann wieder ein Zylinder auf der rechten Seite des V8 gezündet wird, schwingen die beiden Gassäulen in Zweirohranlagen also immer genau entgegengesetzt. Wenn im linken Rohr die Gassäule nach hinten schwingt, schwingt die Gassäule im rechten Rohr gerade nach vorne.
Wenn man durch ein H-Stück diese beiden Rohre miteinander verbindet, gleichen sich diese beiden Schwingungen dann zu einem kleinenTeil aus. Im Verbindungsrohr entsteht also eine nur nach rechts und links schwingende Welle, die das beschriebene gegensätzliche Schwingen ausgleicht. Und der Effekt: Die Lautstärke sinkt (weil ein Teil des Druckes bzw. des "Schlages" eben in das andere Rohr abgeleitet wird und es steigt die Leistung des Motors (weil sozusagen die Auspuffgase des einen Rohres immer mit Hilfe des anderen Rohres "herausgezogen" werden).
Bei höherer Drehzahl funktioniert der Effekt nicht mehr. Die Zündungen kommen dann zu schnell hintereinander, die Gassäulen schwingen nicht mehr gegensätzlich. Sie können sich dann sogar gegenseitig behindern oder verstärken, die Leistung kann dann wieder sinken. Deshalb: Je höher die Drehzahl, für die ein Motor optimiert ist, desto "getrennter" die Abgasleitungen der einzelnen Zylinder (siehe Headers).
Das beschriebene Prinzip funktioniert auch bei Y-Stücken. Ist der Durchmesser der Anlagen aber zu groß, funktioniert das Prinzip auch nicht mehr.
Mit diesem Prinzip kann man auch erklären, warum Abgasanlagen einen genau definierten Durchmesser in Bezug auf ein bestimmtes Drehzahlband haben müssen. Wenn ein Zylinder zündet, darf sich nämlich die Gasladung im Abgasrohr nicht gerade auf "dem Rückweg" befinden, sondern muss genau in diesem Zeitpunkt in Richtung "hinten" schwingen. Dann werden die neuen Abgase aus dem Zylinder buchstäblich "hinausgezogen".
Das gleiche Prinzip wird auch bei der Konstruktion der Ansaugbrücken berücksichtigt. Auch hier werden, je nach dem für welches Drehzahlband der Motor optimiert werden soll, die Ansugschächte mehr oder weniger miteinander verbunden und der Vergaser höher oder tiefer gesetzt, damit die Länge des Ansaugweges entsprechend optimiert wird. Damit dann eben beim Öffnen des jeweiligen Einlassventils die Gassäule "hineinschwingt" und nicht gerade auf dem "Rückweg" ist. Denn auch die Gassäulen in den Ansaugrohren schwingen ständig hin und her. Natürlich ist der jeweilige "Rückschwinger" viel kürzer als der "Hinschwinger".
Alles klar?
Gruß Dietmar
Corv76