18.11.2009, 23:10
Hi Dietmar,
Ja, das habe ich inzwischen auch irgendwo in einem Werbeinserat gefunden. Edelbrock bietet auch Kopien der originalen Quadrajets an.
Das spielt aber keine wesentliche Rolle. Die Grundeinstellung ist auch für meinen originalen Vergaser mit Unterdruckdose identisch. Von daher sind sich diese beiden Vergaser sogar noch ähnlicher.
Es ist so wie ich schrieb.
Gewöhnlich werden die Vergaser in ausgebautem Zustand überholt und die Grundeinstellung vorgenommen, bevor er wieder eingebaut wird. In meinem Überholkit war hier eine Tabelle mit den Grundeinstellungen für die verschiedenen Vergaser mit ihren Nummern am Gehäuse. Ich hatte das damals beim Überholen gut aufgehoben, da man diese genauen Einstelldaten meist nicht in den allgemein gehaltenen Büchern beschrieben findet. Dieser Beipackzettel ist zwar leider schon mit einem anderen Ordner, in dem er abgeheftet ist, irgendwo in meinen Umzugskartons verpackt. Aber ich habe die beiden Haynes Manuals (für die Corvette und das zitierte für den Vergaser) eben noch gefunden und hier für Dich noch einmal nachgelesen.
Es gibt hier definitiv ein für jeden Vergaser individuell typisches Einstellmaß für das "carburetor choke unloader adjustment" - gemeint ist hier der Spalt am oberen Ende des Lufteinlasses und der höheren Kante der Drosselklappe. Grob reichen hier die besagten 0.1", also 2-3 Millimeter Luftspalt in kaltem(!) Zustand des Vergasers. Dazu muss man auch in ausgebautem Zustand den Choke am Gaszug "laden".
Das hat nichts mit der Unterdruckdose zu tun. Die ist nur dafür da, während der der Kaltlaufphase beim Gasgeben die Klappe über Unterdruck zu öffnen. Prinzipiell arbeiten die beiden in der Kaltlaufphase wie eine Waage. Der "Unloader" (Unterdruckdose) arbeitet also gegen die Bimetallfeder, die versucht die Klappe temperaturgesteuert zuzuziehen. Gibt man Gas benötigt der Motor freilich wieder ein magereres Gemisch, der Unterdruck zieht also die Klappe wieder auf.
Insofern hast Du recht, das habe ich aber auch nicht bestritten.
Ist der Choke warm bleibt die Klappe dann offen stehen. Ist die Klappe beim Starten jedoch ganz verschlossen, dürfte man schon etwas Probleme beim Starten haben. Denn dann läuft er quasi zu fett, nämlich ohne Luft. Wenn er dann anspringt dann nur mit dem bisserl Luft was sich irgendwo noch durchquetscht, etwa durch eine undichte Unterdruckleitung oder die Restluft des verbleibenden Vakuums in der Ansaugbrücke. In Zweifel springt er dann evtl. schwer bis gar nicht an, säuft quasi permanent ab. Bis nämlich entsprechender Unterdruck ansteht muss er schon schneller drehen. Das würdest Du merken, wenn Du beim Starten und Durchdrehen des Anlassers Gasgeben musst, um ihn ans Laufen zu bekommen. Das nämlich ist auch nicht der Sinn der Sache, denn dann ist das Gemisch im Leerlauf definitiv zu fett und Du korrigierst die falsche Vergasereinstellung durch Gasgeben. Anspringen muss er nach ein- bis zweimaligem Durchtreten nämlich von ganz alleine und ohne Fuß am Gas. Das Gemisch muss also passen. Daher der kleine Spalt. Nur so ist das beste Gemisch für den motor im Kaltstart da. Diese optimale Einstellung verhindert auch, daß die Kerzen sich im Laufe der Zeit wegen des zu fetten Gemisches auf Kurzstrecke zusetzen und der Verbrauch unnötig in die Höhe geht.
Diese Grundeinstellung des Spalts wird daher zuvor erledigt.
Ab und an sollte man diese ganze Chokemechanik am Vergaser prüfen, ob hier auch diese Unterdruckmembran der Dose vorne am Vergaser noch dicht ist und die Unterdruckdose funktioniert. Bei einem früheren Vergaser eines Audi war die bei mir mal eingerissen. Der Motor startet dann zwar, läuft auch auf Betriebstemperatur hoch, kein Problem. Auf der Autobahn starb der warme Motor dann jedoch in voller Fahrt bei Tempo 160 ab, weil die Chokeklappe zu fiel. Auch nicht lustig, das.
Ob der Vergaser dicht ist und mit ihm das angeschlossene Unterdrucksystem, kann man an der Drosselklappe nämlich auch prüfen. Ist sie ganz zu muss er in warmem Zustand sofort absterben. Sollte er dann noch weiterlaufen (oder evtl. so anstandslos anspringen) hast Du bestimmt ein Vakuumleck irgendwo. Das geht auch auf den Verbrauch, weil der ganze Arbeitsbereich vom Vergaser nicht mehr stimmt.
Viele Grüße
Sch(l)eichfahrt
PS: lies einfach nochmal in dem Dokument über den Link, den Du gepostet hast, nach. Es handelt sich um das Maß "C" an der Chokeklappe...
Zitat:Original von Corv76
Earl111 hat einen Edelbrock Q-Jet!
Ja, das habe ich inzwischen auch irgendwo in einem Werbeinserat gefunden. Edelbrock bietet auch Kopien der originalen Quadrajets an.
Das spielt aber keine wesentliche Rolle. Die Grundeinstellung ist auch für meinen originalen Vergaser mit Unterdruckdose identisch. Von daher sind sich diese beiden Vergaser sogar noch ähnlicher.
Es ist so wie ich schrieb.
Gewöhnlich werden die Vergaser in ausgebautem Zustand überholt und die Grundeinstellung vorgenommen, bevor er wieder eingebaut wird. In meinem Überholkit war hier eine Tabelle mit den Grundeinstellungen für die verschiedenen Vergaser mit ihren Nummern am Gehäuse. Ich hatte das damals beim Überholen gut aufgehoben, da man diese genauen Einstelldaten meist nicht in den allgemein gehaltenen Büchern beschrieben findet. Dieser Beipackzettel ist zwar leider schon mit einem anderen Ordner, in dem er abgeheftet ist, irgendwo in meinen Umzugskartons verpackt. Aber ich habe die beiden Haynes Manuals (für die Corvette und das zitierte für den Vergaser) eben noch gefunden und hier für Dich noch einmal nachgelesen.
Es gibt hier definitiv ein für jeden Vergaser individuell typisches Einstellmaß für das "carburetor choke unloader adjustment" - gemeint ist hier der Spalt am oberen Ende des Lufteinlasses und der höheren Kante der Drosselklappe. Grob reichen hier die besagten 0.1", also 2-3 Millimeter Luftspalt in kaltem(!) Zustand des Vergasers. Dazu muss man auch in ausgebautem Zustand den Choke am Gaszug "laden".
Das hat nichts mit der Unterdruckdose zu tun. Die ist nur dafür da, während der der Kaltlaufphase beim Gasgeben die Klappe über Unterdruck zu öffnen. Prinzipiell arbeiten die beiden in der Kaltlaufphase wie eine Waage. Der "Unloader" (Unterdruckdose) arbeitet also gegen die Bimetallfeder, die versucht die Klappe temperaturgesteuert zuzuziehen. Gibt man Gas benötigt der Motor freilich wieder ein magereres Gemisch, der Unterdruck zieht also die Klappe wieder auf.
Insofern hast Du recht, das habe ich aber auch nicht bestritten.
Ist der Choke warm bleibt die Klappe dann offen stehen. Ist die Klappe beim Starten jedoch ganz verschlossen, dürfte man schon etwas Probleme beim Starten haben. Denn dann läuft er quasi zu fett, nämlich ohne Luft. Wenn er dann anspringt dann nur mit dem bisserl Luft was sich irgendwo noch durchquetscht, etwa durch eine undichte Unterdruckleitung oder die Restluft des verbleibenden Vakuums in der Ansaugbrücke. In Zweifel springt er dann evtl. schwer bis gar nicht an, säuft quasi permanent ab. Bis nämlich entsprechender Unterdruck ansteht muss er schon schneller drehen. Das würdest Du merken, wenn Du beim Starten und Durchdrehen des Anlassers Gasgeben musst, um ihn ans Laufen zu bekommen. Das nämlich ist auch nicht der Sinn der Sache, denn dann ist das Gemisch im Leerlauf definitiv zu fett und Du korrigierst die falsche Vergasereinstellung durch Gasgeben. Anspringen muss er nach ein- bis zweimaligem Durchtreten nämlich von ganz alleine und ohne Fuß am Gas. Das Gemisch muss also passen. Daher der kleine Spalt. Nur so ist das beste Gemisch für den motor im Kaltstart da. Diese optimale Einstellung verhindert auch, daß die Kerzen sich im Laufe der Zeit wegen des zu fetten Gemisches auf Kurzstrecke zusetzen und der Verbrauch unnötig in die Höhe geht.
Diese Grundeinstellung des Spalts wird daher zuvor erledigt.
Ab und an sollte man diese ganze Chokemechanik am Vergaser prüfen, ob hier auch diese Unterdruckmembran der Dose vorne am Vergaser noch dicht ist und die Unterdruckdose funktioniert. Bei einem früheren Vergaser eines Audi war die bei mir mal eingerissen. Der Motor startet dann zwar, läuft auch auf Betriebstemperatur hoch, kein Problem. Auf der Autobahn starb der warme Motor dann jedoch in voller Fahrt bei Tempo 160 ab, weil die Chokeklappe zu fiel. Auch nicht lustig, das.
Ob der Vergaser dicht ist und mit ihm das angeschlossene Unterdrucksystem, kann man an der Drosselklappe nämlich auch prüfen. Ist sie ganz zu muss er in warmem Zustand sofort absterben. Sollte er dann noch weiterlaufen (oder evtl. so anstandslos anspringen) hast Du bestimmt ein Vakuumleck irgendwo. Das geht auch auf den Verbrauch, weil der ganze Arbeitsbereich vom Vergaser nicht mehr stimmt.
Viele Grüße
Sch(l)eichfahrt
PS: lies einfach nochmal in dem Dokument über den Link, den Du gepostet hast, nach. Es handelt sich um das Maß "C" an der Chokeklappe...