12.02.2017, 18:14
Anfang Dezember habe ich mir meinen Kindheitstraum erfüllt und eine 71e Vette gekauft.
Als das Wimmern des Anlassers einem tiefen Wummern des V8 wich und die blaue Lady langsam aus der Halle rollte, schaute mich meine Frau nur noch staunend an – sie war sprachlos - denn "sowas", im positiven Sinne, hätte sie nie im Leben erwartet.
Zuvor hatte ich monatelang Euer Forum nach wertvollen Tipps durchstöbert. Mehrere 100 Seiten der Techniksparte habe ich gelesen und so konnte ich mir im Verbund mit den vielen Erfahrungsberichten unter Zuhilfenahme der aktuellen Marktlage ein recht gutes Bild über meine künftige Vette machen.
Meine C3 fand ihren Weg von Hamminkeln ins Saarland huckepack auf einem PKW-Hänger.
Nachdem sie die letzten Meter in die heimische Garage zurücklegte, stand sie erstmal eine Woche unberührt in ihrem neuen Zuhause.
Beim Kauf habe ich ja bereits feststellen müssen, dass einige Teile im Innenraum fehlten. Kleinigkeiten zwar, aber sie summierte sich. Es war klar, dass das 90er Jahre Radio und das Zubehörlenkrad raus müssen. Es dauerte allerdings eine ganze Weile bis ich mich traute mit einem Schraubenzieher meine Schöne zu strippen. Als die erste Schraube fiel, gab es kein Halten mehr. Ruckzuck waren die Konsolen draußen und einzig die blöde Verschraubung der Zusatzinstrumententrägers kostete mich knapp eine Stunde Zeit. Ulis (Stingray427) Rat folgend, habe ich die Verschraubung auch nicht mehr wieder angebracht. Die einzige Option wäre die Verwendung von Flügelmuttern.
Auch die rechte Verkleidung mit den Taschen unter dem Dashboard und natürlich das Kickpanel wurden entfernt. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass ich beim Lösen des Kickpanels einen erhöhten Puls bekam, denn ein Blick hinter diese Fassade ist für die Gesamtbeurteilung des Wagens ein guter Indikator. Nachdem ich schon einige üble Bilder sah, war ich doch sehr sehr angenehm über den aufgefundenen Zustand überrascht. Absolut rostfrei und nur ein paar Dreckkrümel lagen neben der Schraube. Ein Blick nach oben zeigte nur etwas Flugrost.
Dafür fehlten aber der rechte Heizungsschacht, die Sonnenblenden, die hinteren Sicherheitsgurtverkleidungen, die Auspuffbezels und die Innenraumbeleuchtung funktionierte nicht. Auch war ich erstaunt, wie schlecht die Verarbeitung des Amerikaners ist. Billige Kunststoffe, unbehandelte Bleche und Konstruktionslösungen, die nur durch die Einnahme unerlaubter Mittelchen zu erklären sind.
Also den PC angeschmissen und die üblichen Verdächtigen nach Ersatzteilen durchsucht. Man kriegt ja im Prinzip alles nachzukaufen. Ich habe das Meiste bei Eckels bestellt und in aller Regel kam die Ware bereits nach 5-7 Werktagen aus den USA ohne lästige Zollformaltäten, denn Fedex erledigt diese und geht in Vorkasse. Eine Woche später liegt eine detaillierte Fedex-Rechnung über die Zollgebühren zur Überweisung im Briefkasten.
Die Zubehörbezels aus Edelstahl machten am Anfang einen ordentlichen Eindruck. Ich senkte den hinteren Auspufftopf ab um etwas mehr Platz zu gewinnen. Die rechte passte recht passabel. Allerdings stimmten die Bohrlöcher nicht 100% und ich musste schon ein wenig tricksen, bis es hielt. Die Linke stand am linken Rand aus der Karosserie deutlich über und war auch schlecht zu fixieren. Es war ein Fehler diese gekauft zu haben.
Ich habe einige Stunden in eBay.com gestöbert und bei einem Händler den fehlenden Heizungsschacht und top gebrauchte originale Bezel für kleines Geld gekauft.
Die Teile kamen nach 12 Tagen. Die Bezel und der Schacht waren wie neu. Die Auspuffblenden besaßen die Originalteilenummer und passten naturgemäß hervorragend.
Ich möchte weitestgehend den Originalzustand wieder herstellen. Originalteile sollten weiter- bzw. wiederverwendet werden. Dabei wende ich ein billiges Verfahren an, das ich auch bei antiken Vorderladerwaffen gebrauche. Flugrost wird mittels Ballistol (keine Sprühdose) und Stahlwolle behandelt. Flugrostiges Metall wird wieder blank und besitzt danach einen recht haltbaren Ölfilm als Rostschutz. Von vorsorglichem Schwarzlackieren als Schutz vor Korrosion halte ich persönlich nichts. Rostumwandler verwende ich nur, wenn es gar nicht anders geht.
Die Handbremskonsole war mehrfach gebrochen und wurde durch ein Neuteil aus den USA ersetzt. Zu der Bestellzeit senkte Eckler gerade für dieses Teil den Preis. Das Nachbauteil entspricht dem Originalteil, alle Gewinde waren an der richtigen Stelle. Die Plastikqualität ist die gleich schlechte. Die Schalthebelkonsole war gleichfalls innen in einem sehr schlechten Zustand. Alle Nasen gebrochen oder einfach nicht mehr vorhanden. Auch hier entschied ich mich für ein Neuteil. Das Positive: Die neue Konsole sieht optisch sehr gut aus. Die Metallblende passt mit etwas Nachdruck exakt hinein, aber die Passung zur Instrumentenkonsole ist eine Katastrophe. Da passt nichts! Der vordere Metallhilfsrahmen ließ sich ja noch leicht annieten. Es ist allerdings nicht möglich die Konsole weit genug nach vorne zu schieben, so dass die Heizungsregelanlage mit dem Ausschnitt fluchtet. Als einzige Lösung habe ich die Aussparung für die Instrumentenhaltergewinde bis zum Anschlag ausgefeilt und so einen einigermaßen akzeptablen optischen Zustand erreicht.
Letztendlich fand ich in eBay.com eine Top Originalkonsole, die nur kurz verbaut war und einer andersfarbigen Inneneinrichtung weichen musste. Sie wird in den nächsten Wochen eintreffen.
Meine auf der Konsole angebrachte Metallleiste für die Glasfaserkabel war stärker gebraucht. Ich habe mir gleichfalls ein Reproteil gekauft und war überrascht, dass dieses Teil zwar hübsch aussieht, aber ca. 7mm breiter ist als das Original.
Irgendwie gefiel mir das Ganze nicht. Ich habe das Original mit Abbeizer entlackt und mit Dupli Color-schwarz seidenmatt RAL 9005 lackiert. Das Ergebnis ist sehr gut geworden. Der Lack entspricht genau dem des Original bzw. des Nachbauteils. Den Chromrahmen und die erhabene Beschriftung habe ich mit einem in Aceton (Nagellack meiner Frau) getränkten Q-Tipstäbchen vorsichtig entfernt. Aber aufpassen: das Stäbchen gut abtupfen, sonst läuft die Plörre auf den Lack und löst diesen wieder.
Die dünne eingeklebte Metallplatte mit den Motordaten war schon ziemlich durch.
Da ich das umliegende Metall nicht mit einem kleinen Schraubenzieher beschädigen wollte, habe ich die Metallplatte von hinten vorsichtig angebohrt, bis die Platte freilag.
Danach einfach mit einem passenden Schraubenzieher eindrücken und aushebeln.
Das Reprodecal passte exakt in die Form. Der schiebbare Deckel des Aschenbechers war an der Handhabe verkratzt. Gleichfalls war der eigentliche Aschenbecher stark oxidiert. Originalgetreuen Ersatz gibt es für 10USD. Nach meinem Dafürhalten nicht vom Original zu unterscheiden. Den Deckel habe ich mit Abbeizer entlackt, leicht an den beschädigten Stelle geschliffen und mit der eben beschriebenen Duplo-Sprühdose lackiert. Das Ergebnis ist sehr gut geworden.
Die Metallplatte selbst wies einige Gebrauchsspuren auf. Abbeizen wollte ich nicht. Ich habe mich darauf beschränkt, die farblich dünner gewordenen Stellen mit einem Tupfer aufgetragene Duplofarbe wieder aufzufüllen. Dies klappte ganz gut und schmale Stellen bearbeitete ich mit einem Q-Tipp. Danach ging es zur Instrumentenkonsole. Ich habe alles auseinander gebaut und die defekte Uhr zur Reparatur zu Uli geschickt – nochmals Danke Uli! Die Konsole wies einige Kratzer und abgenutzte Stellen auf. Die Originalfarbe lies ich drauf und entfettete sie mit Bremsenreiniger. Danach besprühte ich die Platte mit der schon bekannten Farbe. Über die erhabene Beschriftung rund um die Radioeinfassung wischte ich kurz mit einer in Ballistol angefeuchteten Fingerkuppe. Nach dem schnellen Abtrocknen der Farbe ließ sich der überschüssige Lack mit einem in Aceton getränkten Q-Tipp spielend leicht entfernen. Den Chromrand bearbeitete ich in der üblichen Weise mit einem Q-Tipp mit Aceton.
Die Konsole ist wieder wie neu. Weil das Instrumentenglas einen tiefen Kratzer hatte, kaufte ich mir ein Reproersatzteil. Die Blende machte äußerlich einen sehr guten Eindruck und war in so eine Art Frischhaltefolie verpackt, die wie Hölle klebte. Beim vorsichtigen Auspacken brach mir bereits eine Haltenase ab. Ein Ankleben war nicht mehr möglich. Also ab in die Tonne. Insgesamt stimmen zwar die Abmessungen, aber für mein Dafürhalten ist dieses Teil von minderer Qualität und gefühlt dünner. Also polierte ich das Originalteil so lange mit einem speziellen Kunststoff/Acrylpolierpaste (Blink-Acryl), bis der Kratzer kaum noch sichtbar war. Weiterer Vorteil: ich konnte diese schmalen dünnen Gummileisten dran lassen.
Der nächste Punkt, der mich störte, war die im Bereich des Zündschloss malträtierte Lenksäulenverkleidung. Lackabplatzer und kleine Krater zeugten von dem 46 Jahre langen Gebrauch eines massiven Schlüsselbundes. Ich habe den betroffenen Bereich mit verschiedenen Körnungen angeschliffen, entfettet, das Ganze abgeklebt und mit einigen Sprühstößen flächendeckend lackiert. Leider wurde zuviel Lack aufgetragen. Also Farbe nochmals entfernt, entfettet und die Sprühdose auf einem anderen Medium vorgesprüht, bis ich ein Gefühl für die richtige Sprühmenge hatte. Danach ins Auto und lackiert. Nun klappte alles perfekt.
Die Taschen der vorderen Beifahrerverkleidung waren recht lasch. Kein Wunder, denn es waren viel zu lange Federn dran gepappt. Die aus den USA bestellten Eratzfedern passten perfekt und führen nun die Taschen wieder mit genügend Spannung.
Gleichfalls wurde die Mechanik der Lüfterklappe wieder gängig gemacht und geölt.
Leider hatte der Vorbesitzer wohl irgendwelche Zusatzinstrumente oder Gadgets an der unteren Kante drangeschraubt. Das fiel zwar nicht sofort auf, aber es störte mich. Ich erinnerte mich an eine spezielle Dichtungsmasse, die dauerelastisch bleibt und sehr gut klebt. Ich entfettete die entsprechenden Stellen, schnitt hervorstehendes Material ab, füllte das fehlende Material mit dem Kleber auf, und formte die fehlenden Flächen nach. Es ist ratsam die Finger hierbei in Spüli zu tauchen, damit das Zeug nicht an den Händen kleben bleibt. Leider fehlt mir ein Foto vom Endergebnis - muss ich nachreichen.
Das Vinyl der vorderen Konsolenverkleidungen hatte sich gelöst. Ich besorgte mir in der Bucht entsprechende Zangen, mit deren Hilfe ich das Vinyl mittel Patex wieder anleimte. Da die Zangen einen recht hohen Anpressdruck haben, habe ich die sichtbaren Flächen mittels starken Kartonstreifen abgepolstert. Das klassische Patex ist ein sehr guter Allroundkleber. Man sollte die Klebeflächen aber gut antrocknen lassen – also 10-15 Minuten warten – und dann zusammenfügen.
Ja, und natürlich noch viele Innenteile, Sonnenblenden, Türöffnerembleme,etc, etc. ersetzt...
Die Blenden passen hervorragend.
Kofferraum. Kofferraum? Es ist schon erstaunlich, wie winzig dieser im Vergleich zu den Abmessungen dieses Wagens ausfällt. Der Teppich ist top erhalten und der Gebrauch von Teppichreiniger verschönerte ihn nochmals um einiges. Die Staufächer waren alle vorhanden. Aber es fehlten die Klappenrahmen, alle Gummistöpsel, Schrauben und die Widerlager der Verschlüsse. Als ich alles komplett entfernte, stellte ich fest, dass der Außenrahmen an zwei Stellen gebrochen war. Also alles neu bestellt. Die Nieten der Scharniere aufgebohrt. Die Klappen aus Holz neu lackiert, natürlich mit DUPLI-COLOR RAL9005 schwarz seidenmatt. Dir rechte Klappe besaß noch die Originalaufkleber. Diese wollte ich natürlich erhalten. Also alles abgeklebt und lackiert. Die mittlere wies einige Löcher auf. Gespachtelt, geschliffen und lackiert. Deren Schloss war zwar noch intakt, aber ich besaß keinen Schlüssel. Also in den USA nachbestellt. Das Neuteil passte top und die Schlüssel sind sogar mit GM markiert. Der Einsatz des Handschuhfachs fehlte genauso wie deren Beleuchtung. Als die Teile aus den USA kamen, staunte ich nicht schlecht, denn das Handschuhfach besteht aus billigem Karton! Egal, die Bastelstunde begann.
Die Scharniere an den neuen Grundrahmen angenietet. Die gelieferten Rahmen mit den dazugehörigen Schrauben an die Deckel verschraubt, die Deckel anschließend an die Scharniere angebracht. Der Grundrahmen bekommt die entsprechenden Gummistopfen verbaut, die Gegenlager der Schlösser angeschraubt und eine Bohrung für den Handschuhfachlichtschalter mit einem Fräser gebohrt. Danach habe ich versucht das Ganze einzubauen. Passt natürlich nicht. Ich habe mit einem Dremel jede Seite ca. 1cm abgeschnitten. Danach passte alles perfekt. Die Mulden für Wagenheber und Batterie sahen übrigens sehr gut aus. Die Flächen reinigte ich mit Spüli und Wasser.
Danach kam das hintere Tankklappenemblem in Arbeit. Die Farben waren nicht mehr so schön und einige Abplatzer bestätigten mich, das Teil zu renovieren. Ich las im Forum, dass einige User diese Embleme zum Entlacken eine Woche in Nitroverdünnung legten. Das war mir einfach zu lange. Durch die guten Erfahrungen mit Abbeizer bestärkt, strich ich das Emblem mit einem Pinsel ein und nach 10 Minuten war alles gelöst. Die Reste wurden unter fließendem Wasser mit einer Bürste entfernt. Das Teil sah aus, wie direkt aus dem Chrombad.
Als Farben verwendete ich Lackstifte VW-Golf Tornadorot, ATU Schwarz glänzend und weiß aus einem speziellen Lackstift. Das Bemalen war natürlich eine sehr kitzlige Sache und der weiße Lackstift gibt die Farbe leider recht großzügig ab, so dass ich die Flagge dreimal neu lackieren musste. Letztendlich klappte aber alles und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.
Weitere Ersatzteile kamen aus den USA. Der hart gewordenen Tankstutzendichtungsgummi ersetzte ich durch ein Neuteil. Leider vergaß ich den riesigen Einfüllstutzen mit einem Lappen oder Klebeband abzudecken. Beim Überstülpen des alten Gummis gelangte sehr viel Dreck in den halbgefüllten Tank. Shit. Wie bekomme ich den Dreck wieder raus? Beim Reinleuchten entdeckte ich weiteres. Zwei mumifizierte Zikaden und einen Wattebausch. Ich erinnerte mich, dass ich Jahre zuvor Flüssigkeiten mit einem sogenannten „Schüttelschlauch“ abgesaugt habe. Das Teil aus der Krabbelkiste geholt. Das Feinsieb an der Ansaugöffnung entfernt und den ganzen Dreck herausgesaugt. Es gingen ca. 8 Liter drauf. Die Insekten und den Wattebausch entfernte ich mit einem ca. 60cm langen Metallgreifer, den es zum Beispiel in Motorradzubehörläden für ein paar Euro gibt.
Weiter fand ich einen speziellen Lackschutz sehr nützlich. Dieser Gummilappen wird um den Tankstutzen gelegt und liegt versteckt über dem Tankdeckel. Beim Tanken wird er herausgezogen und vor die Tanköffnung als Schutz vor Kontakt mit der Zapfpistole gelegt.
Heute hatte ich ein wenig Zeit und habe ein paar Sachen im Motorraum erledigt. Es fehlte natürlich auch der Wassersack für die Scheibenwaschanlage. Alle Schläuche sind vorhanden. Sogar das Feinsieb des Ansaugschlauchs für die Waschdüsen befand sich noch an Ort und Stelle.
Das Anbringen des zuvor aus den USA bestellten Teils ist sehr fummelig, denn die Lösung den Sack an zwei Metallhaken in einem engen Raum des Innenkotflügels kostete mich viel Zeit. Kinderhände wären besser geeignet. Meine Frau konnte ich leider auch nicht dazu überreden mir zu helfen. Egal, irgendwann klappte es. Das Auffüllen ging mittels Trichter und kleiner Gieskanne recht gut. Ich glaube, da ging nicht mal ein Liter rein. Schlauch rein und Verschlusskappe drauf – feddich. Die Aufkleber auf der Fahrerseite vor dem Brandschott waren ziemlich hinüber. Den Gelben entfernte ich mit einer handelsüblichen Spachtel. Den Weißen konnte ich einfach abziehen. Der originalgetreue 71er Ersatz passt genau, nur die Klebeleistung ist nicht so doll. Mal schauen, wie lange sie halten. Alle Schläuche habe ich nochmals mit Amor eingesaut.
Ich entfernte die vorderen Grills um an die Lampengestänge zu gelangen. Es fehlten einige Blechmuttern. Ersatz gibt es günstig in der Bucht:
Dabei habe ich festgestellt, dass der Chrom leider nicht mehr so gut ist. Sicherlich könnte man das Ganze nochmals aufpolieren, aber ich werde die Teile zur professionellen Aufarbeitung in eine Chromerei geben. Auch habe ich gesehen, dass an den Gittern nur an der Vorderkante der Chrom offen liegt. Die inneren Carrés und weitere Bereiche des Grills sind mit einer dunklengrauen Farbe lackiert. Diesen Ton habe ich bei einem Lackiergeschäft in eBay gefunden und mir eine Dosen Sprühfarbe in quartzgrau seidenmatt bestellt.
Das Lampengestänge läuft sehr leichtgängig gegen die Membran des Aktuators. Die Dichtungen habe ich gleichfalls gesäubert und mit Armor behandelt. Alle Gelenke, Federn und Buchsen wurden eingeölt und mit weißem Sprüfett behandelt. Das Knarzen und Quietschen ist nun weg. Die Lampen gehen nun flott synchron auf und zu. Leider konnte ich die Scheinwerferwaschschläuche nicht in den Lampengehäusen finden. Nach ein wenig Suche fand ich sie schließlich ohne Düsen unterhalb der Aktuatoren. Leider habe ich noch keine dieser Düsen bei den Händlern finden können...
Als das Wimmern des Anlassers einem tiefen Wummern des V8 wich und die blaue Lady langsam aus der Halle rollte, schaute mich meine Frau nur noch staunend an – sie war sprachlos - denn "sowas", im positiven Sinne, hätte sie nie im Leben erwartet.
Zuvor hatte ich monatelang Euer Forum nach wertvollen Tipps durchstöbert. Mehrere 100 Seiten der Techniksparte habe ich gelesen und so konnte ich mir im Verbund mit den vielen Erfahrungsberichten unter Zuhilfenahme der aktuellen Marktlage ein recht gutes Bild über meine künftige Vette machen.
Meine C3 fand ihren Weg von Hamminkeln ins Saarland huckepack auf einem PKW-Hänger.
Nachdem sie die letzten Meter in die heimische Garage zurücklegte, stand sie erstmal eine Woche unberührt in ihrem neuen Zuhause.
Beim Kauf habe ich ja bereits feststellen müssen, dass einige Teile im Innenraum fehlten. Kleinigkeiten zwar, aber sie summierte sich. Es war klar, dass das 90er Jahre Radio und das Zubehörlenkrad raus müssen. Es dauerte allerdings eine ganze Weile bis ich mich traute mit einem Schraubenzieher meine Schöne zu strippen. Als die erste Schraube fiel, gab es kein Halten mehr. Ruckzuck waren die Konsolen draußen und einzig die blöde Verschraubung der Zusatzinstrumententrägers kostete mich knapp eine Stunde Zeit. Ulis (Stingray427) Rat folgend, habe ich die Verschraubung auch nicht mehr wieder angebracht. Die einzige Option wäre die Verwendung von Flügelmuttern.
Auch die rechte Verkleidung mit den Taschen unter dem Dashboard und natürlich das Kickpanel wurden entfernt. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, dass ich beim Lösen des Kickpanels einen erhöhten Puls bekam, denn ein Blick hinter diese Fassade ist für die Gesamtbeurteilung des Wagens ein guter Indikator. Nachdem ich schon einige üble Bilder sah, war ich doch sehr sehr angenehm über den aufgefundenen Zustand überrascht. Absolut rostfrei und nur ein paar Dreckkrümel lagen neben der Schraube. Ein Blick nach oben zeigte nur etwas Flugrost.
Dafür fehlten aber der rechte Heizungsschacht, die Sonnenblenden, die hinteren Sicherheitsgurtverkleidungen, die Auspuffbezels und die Innenraumbeleuchtung funktionierte nicht. Auch war ich erstaunt, wie schlecht die Verarbeitung des Amerikaners ist. Billige Kunststoffe, unbehandelte Bleche und Konstruktionslösungen, die nur durch die Einnahme unerlaubter Mittelchen zu erklären sind.
Also den PC angeschmissen und die üblichen Verdächtigen nach Ersatzteilen durchsucht. Man kriegt ja im Prinzip alles nachzukaufen. Ich habe das Meiste bei Eckels bestellt und in aller Regel kam die Ware bereits nach 5-7 Werktagen aus den USA ohne lästige Zollformaltäten, denn Fedex erledigt diese und geht in Vorkasse. Eine Woche später liegt eine detaillierte Fedex-Rechnung über die Zollgebühren zur Überweisung im Briefkasten.
Die Zubehörbezels aus Edelstahl machten am Anfang einen ordentlichen Eindruck. Ich senkte den hinteren Auspufftopf ab um etwas mehr Platz zu gewinnen. Die rechte passte recht passabel. Allerdings stimmten die Bohrlöcher nicht 100% und ich musste schon ein wenig tricksen, bis es hielt. Die Linke stand am linken Rand aus der Karosserie deutlich über und war auch schlecht zu fixieren. Es war ein Fehler diese gekauft zu haben.
Ich habe einige Stunden in eBay.com gestöbert und bei einem Händler den fehlenden Heizungsschacht und top gebrauchte originale Bezel für kleines Geld gekauft.
Die Teile kamen nach 12 Tagen. Die Bezel und der Schacht waren wie neu. Die Auspuffblenden besaßen die Originalteilenummer und passten naturgemäß hervorragend.
Ich möchte weitestgehend den Originalzustand wieder herstellen. Originalteile sollten weiter- bzw. wiederverwendet werden. Dabei wende ich ein billiges Verfahren an, das ich auch bei antiken Vorderladerwaffen gebrauche. Flugrost wird mittels Ballistol (keine Sprühdose) und Stahlwolle behandelt. Flugrostiges Metall wird wieder blank und besitzt danach einen recht haltbaren Ölfilm als Rostschutz. Von vorsorglichem Schwarzlackieren als Schutz vor Korrosion halte ich persönlich nichts. Rostumwandler verwende ich nur, wenn es gar nicht anders geht.
Die Handbremskonsole war mehrfach gebrochen und wurde durch ein Neuteil aus den USA ersetzt. Zu der Bestellzeit senkte Eckler gerade für dieses Teil den Preis. Das Nachbauteil entspricht dem Originalteil, alle Gewinde waren an der richtigen Stelle. Die Plastikqualität ist die gleich schlechte. Die Schalthebelkonsole war gleichfalls innen in einem sehr schlechten Zustand. Alle Nasen gebrochen oder einfach nicht mehr vorhanden. Auch hier entschied ich mich für ein Neuteil. Das Positive: Die neue Konsole sieht optisch sehr gut aus. Die Metallblende passt mit etwas Nachdruck exakt hinein, aber die Passung zur Instrumentenkonsole ist eine Katastrophe. Da passt nichts! Der vordere Metallhilfsrahmen ließ sich ja noch leicht annieten. Es ist allerdings nicht möglich die Konsole weit genug nach vorne zu schieben, so dass die Heizungsregelanlage mit dem Ausschnitt fluchtet. Als einzige Lösung habe ich die Aussparung für die Instrumentenhaltergewinde bis zum Anschlag ausgefeilt und so einen einigermaßen akzeptablen optischen Zustand erreicht.
Letztendlich fand ich in eBay.com eine Top Originalkonsole, die nur kurz verbaut war und einer andersfarbigen Inneneinrichtung weichen musste. Sie wird in den nächsten Wochen eintreffen.
Meine auf der Konsole angebrachte Metallleiste für die Glasfaserkabel war stärker gebraucht. Ich habe mir gleichfalls ein Reproteil gekauft und war überrascht, dass dieses Teil zwar hübsch aussieht, aber ca. 7mm breiter ist als das Original.
Irgendwie gefiel mir das Ganze nicht. Ich habe das Original mit Abbeizer entlackt und mit Dupli Color-schwarz seidenmatt RAL 9005 lackiert. Das Ergebnis ist sehr gut geworden. Der Lack entspricht genau dem des Original bzw. des Nachbauteils. Den Chromrahmen und die erhabene Beschriftung habe ich mit einem in Aceton (Nagellack meiner Frau) getränkten Q-Tipstäbchen vorsichtig entfernt. Aber aufpassen: das Stäbchen gut abtupfen, sonst läuft die Plörre auf den Lack und löst diesen wieder.
Die dünne eingeklebte Metallplatte mit den Motordaten war schon ziemlich durch.
Da ich das umliegende Metall nicht mit einem kleinen Schraubenzieher beschädigen wollte, habe ich die Metallplatte von hinten vorsichtig angebohrt, bis die Platte freilag.
Danach einfach mit einem passenden Schraubenzieher eindrücken und aushebeln.
Das Reprodecal passte exakt in die Form. Der schiebbare Deckel des Aschenbechers war an der Handhabe verkratzt. Gleichfalls war der eigentliche Aschenbecher stark oxidiert. Originalgetreuen Ersatz gibt es für 10USD. Nach meinem Dafürhalten nicht vom Original zu unterscheiden. Den Deckel habe ich mit Abbeizer entlackt, leicht an den beschädigten Stelle geschliffen und mit der eben beschriebenen Duplo-Sprühdose lackiert. Das Ergebnis ist sehr gut geworden.
Die Metallplatte selbst wies einige Gebrauchsspuren auf. Abbeizen wollte ich nicht. Ich habe mich darauf beschränkt, die farblich dünner gewordenen Stellen mit einem Tupfer aufgetragene Duplofarbe wieder aufzufüllen. Dies klappte ganz gut und schmale Stellen bearbeitete ich mit einem Q-Tipp. Danach ging es zur Instrumentenkonsole. Ich habe alles auseinander gebaut und die defekte Uhr zur Reparatur zu Uli geschickt – nochmals Danke Uli! Die Konsole wies einige Kratzer und abgenutzte Stellen auf. Die Originalfarbe lies ich drauf und entfettete sie mit Bremsenreiniger. Danach besprühte ich die Platte mit der schon bekannten Farbe. Über die erhabene Beschriftung rund um die Radioeinfassung wischte ich kurz mit einer in Ballistol angefeuchteten Fingerkuppe. Nach dem schnellen Abtrocknen der Farbe ließ sich der überschüssige Lack mit einem in Aceton getränkten Q-Tipp spielend leicht entfernen. Den Chromrand bearbeitete ich in der üblichen Weise mit einem Q-Tipp mit Aceton.
Die Konsole ist wieder wie neu. Weil das Instrumentenglas einen tiefen Kratzer hatte, kaufte ich mir ein Reproersatzteil. Die Blende machte äußerlich einen sehr guten Eindruck und war in so eine Art Frischhaltefolie verpackt, die wie Hölle klebte. Beim vorsichtigen Auspacken brach mir bereits eine Haltenase ab. Ein Ankleben war nicht mehr möglich. Also ab in die Tonne. Insgesamt stimmen zwar die Abmessungen, aber für mein Dafürhalten ist dieses Teil von minderer Qualität und gefühlt dünner. Also polierte ich das Originalteil so lange mit einem speziellen Kunststoff/Acrylpolierpaste (Blink-Acryl), bis der Kratzer kaum noch sichtbar war. Weiterer Vorteil: ich konnte diese schmalen dünnen Gummileisten dran lassen.
Der nächste Punkt, der mich störte, war die im Bereich des Zündschloss malträtierte Lenksäulenverkleidung. Lackabplatzer und kleine Krater zeugten von dem 46 Jahre langen Gebrauch eines massiven Schlüsselbundes. Ich habe den betroffenen Bereich mit verschiedenen Körnungen angeschliffen, entfettet, das Ganze abgeklebt und mit einigen Sprühstößen flächendeckend lackiert. Leider wurde zuviel Lack aufgetragen. Also Farbe nochmals entfernt, entfettet und die Sprühdose auf einem anderen Medium vorgesprüht, bis ich ein Gefühl für die richtige Sprühmenge hatte. Danach ins Auto und lackiert. Nun klappte alles perfekt.
Die Taschen der vorderen Beifahrerverkleidung waren recht lasch. Kein Wunder, denn es waren viel zu lange Federn dran gepappt. Die aus den USA bestellten Eratzfedern passten perfekt und führen nun die Taschen wieder mit genügend Spannung.
Gleichfalls wurde die Mechanik der Lüfterklappe wieder gängig gemacht und geölt.
Leider hatte der Vorbesitzer wohl irgendwelche Zusatzinstrumente oder Gadgets an der unteren Kante drangeschraubt. Das fiel zwar nicht sofort auf, aber es störte mich. Ich erinnerte mich an eine spezielle Dichtungsmasse, die dauerelastisch bleibt und sehr gut klebt. Ich entfettete die entsprechenden Stellen, schnitt hervorstehendes Material ab, füllte das fehlende Material mit dem Kleber auf, und formte die fehlenden Flächen nach. Es ist ratsam die Finger hierbei in Spüli zu tauchen, damit das Zeug nicht an den Händen kleben bleibt. Leider fehlt mir ein Foto vom Endergebnis - muss ich nachreichen.
Das Vinyl der vorderen Konsolenverkleidungen hatte sich gelöst. Ich besorgte mir in der Bucht entsprechende Zangen, mit deren Hilfe ich das Vinyl mittel Patex wieder anleimte. Da die Zangen einen recht hohen Anpressdruck haben, habe ich die sichtbaren Flächen mittels starken Kartonstreifen abgepolstert. Das klassische Patex ist ein sehr guter Allroundkleber. Man sollte die Klebeflächen aber gut antrocknen lassen – also 10-15 Minuten warten – und dann zusammenfügen.
Ja, und natürlich noch viele Innenteile, Sonnenblenden, Türöffnerembleme,etc, etc. ersetzt...
Die Blenden passen hervorragend.
Kofferraum. Kofferraum? Es ist schon erstaunlich, wie winzig dieser im Vergleich zu den Abmessungen dieses Wagens ausfällt. Der Teppich ist top erhalten und der Gebrauch von Teppichreiniger verschönerte ihn nochmals um einiges. Die Staufächer waren alle vorhanden. Aber es fehlten die Klappenrahmen, alle Gummistöpsel, Schrauben und die Widerlager der Verschlüsse. Als ich alles komplett entfernte, stellte ich fest, dass der Außenrahmen an zwei Stellen gebrochen war. Also alles neu bestellt. Die Nieten der Scharniere aufgebohrt. Die Klappen aus Holz neu lackiert, natürlich mit DUPLI-COLOR RAL9005 schwarz seidenmatt. Dir rechte Klappe besaß noch die Originalaufkleber. Diese wollte ich natürlich erhalten. Also alles abgeklebt und lackiert. Die mittlere wies einige Löcher auf. Gespachtelt, geschliffen und lackiert. Deren Schloss war zwar noch intakt, aber ich besaß keinen Schlüssel. Also in den USA nachbestellt. Das Neuteil passte top und die Schlüssel sind sogar mit GM markiert. Der Einsatz des Handschuhfachs fehlte genauso wie deren Beleuchtung. Als die Teile aus den USA kamen, staunte ich nicht schlecht, denn das Handschuhfach besteht aus billigem Karton! Egal, die Bastelstunde begann.
Die Scharniere an den neuen Grundrahmen angenietet. Die gelieferten Rahmen mit den dazugehörigen Schrauben an die Deckel verschraubt, die Deckel anschließend an die Scharniere angebracht. Der Grundrahmen bekommt die entsprechenden Gummistopfen verbaut, die Gegenlager der Schlösser angeschraubt und eine Bohrung für den Handschuhfachlichtschalter mit einem Fräser gebohrt. Danach habe ich versucht das Ganze einzubauen. Passt natürlich nicht. Ich habe mit einem Dremel jede Seite ca. 1cm abgeschnitten. Danach passte alles perfekt. Die Mulden für Wagenheber und Batterie sahen übrigens sehr gut aus. Die Flächen reinigte ich mit Spüli und Wasser.
Danach kam das hintere Tankklappenemblem in Arbeit. Die Farben waren nicht mehr so schön und einige Abplatzer bestätigten mich, das Teil zu renovieren. Ich las im Forum, dass einige User diese Embleme zum Entlacken eine Woche in Nitroverdünnung legten. Das war mir einfach zu lange. Durch die guten Erfahrungen mit Abbeizer bestärkt, strich ich das Emblem mit einem Pinsel ein und nach 10 Minuten war alles gelöst. Die Reste wurden unter fließendem Wasser mit einer Bürste entfernt. Das Teil sah aus, wie direkt aus dem Chrombad.
Als Farben verwendete ich Lackstifte VW-Golf Tornadorot, ATU Schwarz glänzend und weiß aus einem speziellen Lackstift. Das Bemalen war natürlich eine sehr kitzlige Sache und der weiße Lackstift gibt die Farbe leider recht großzügig ab, so dass ich die Flagge dreimal neu lackieren musste. Letztendlich klappte aber alles und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.
Weitere Ersatzteile kamen aus den USA. Der hart gewordenen Tankstutzendichtungsgummi ersetzte ich durch ein Neuteil. Leider vergaß ich den riesigen Einfüllstutzen mit einem Lappen oder Klebeband abzudecken. Beim Überstülpen des alten Gummis gelangte sehr viel Dreck in den halbgefüllten Tank. Shit. Wie bekomme ich den Dreck wieder raus? Beim Reinleuchten entdeckte ich weiteres. Zwei mumifizierte Zikaden und einen Wattebausch. Ich erinnerte mich, dass ich Jahre zuvor Flüssigkeiten mit einem sogenannten „Schüttelschlauch“ abgesaugt habe. Das Teil aus der Krabbelkiste geholt. Das Feinsieb an der Ansaugöffnung entfernt und den ganzen Dreck herausgesaugt. Es gingen ca. 8 Liter drauf. Die Insekten und den Wattebausch entfernte ich mit einem ca. 60cm langen Metallgreifer, den es zum Beispiel in Motorradzubehörläden für ein paar Euro gibt.
Weiter fand ich einen speziellen Lackschutz sehr nützlich. Dieser Gummilappen wird um den Tankstutzen gelegt und liegt versteckt über dem Tankdeckel. Beim Tanken wird er herausgezogen und vor die Tanköffnung als Schutz vor Kontakt mit der Zapfpistole gelegt.
Heute hatte ich ein wenig Zeit und habe ein paar Sachen im Motorraum erledigt. Es fehlte natürlich auch der Wassersack für die Scheibenwaschanlage. Alle Schläuche sind vorhanden. Sogar das Feinsieb des Ansaugschlauchs für die Waschdüsen befand sich noch an Ort und Stelle.
Das Anbringen des zuvor aus den USA bestellten Teils ist sehr fummelig, denn die Lösung den Sack an zwei Metallhaken in einem engen Raum des Innenkotflügels kostete mich viel Zeit. Kinderhände wären besser geeignet. Meine Frau konnte ich leider auch nicht dazu überreden mir zu helfen. Egal, irgendwann klappte es. Das Auffüllen ging mittels Trichter und kleiner Gieskanne recht gut. Ich glaube, da ging nicht mal ein Liter rein. Schlauch rein und Verschlusskappe drauf – feddich. Die Aufkleber auf der Fahrerseite vor dem Brandschott waren ziemlich hinüber. Den Gelben entfernte ich mit einer handelsüblichen Spachtel. Den Weißen konnte ich einfach abziehen. Der originalgetreue 71er Ersatz passt genau, nur die Klebeleistung ist nicht so doll. Mal schauen, wie lange sie halten. Alle Schläuche habe ich nochmals mit Amor eingesaut.
Ich entfernte die vorderen Grills um an die Lampengestänge zu gelangen. Es fehlten einige Blechmuttern. Ersatz gibt es günstig in der Bucht:
Dabei habe ich festgestellt, dass der Chrom leider nicht mehr so gut ist. Sicherlich könnte man das Ganze nochmals aufpolieren, aber ich werde die Teile zur professionellen Aufarbeitung in eine Chromerei geben. Auch habe ich gesehen, dass an den Gittern nur an der Vorderkante der Chrom offen liegt. Die inneren Carrés und weitere Bereiche des Grills sind mit einer dunklengrauen Farbe lackiert. Diesen Ton habe ich bei einem Lackiergeschäft in eBay gefunden und mir eine Dosen Sprühfarbe in quartzgrau seidenmatt bestellt.
Das Lampengestänge läuft sehr leichtgängig gegen die Membran des Aktuators. Die Dichtungen habe ich gleichfalls gesäubert und mit Armor behandelt. Alle Gelenke, Federn und Buchsen wurden eingeölt und mit weißem Sprüfett behandelt. Das Knarzen und Quietschen ist nun weg. Die Lampen gehen nun flott synchron auf und zu. Leider konnte ich die Scheinwerferwaschschläuche nicht in den Lampengehäusen finden. Nach ein wenig Suche fand ich sie schließlich ohne Düsen unterhalb der Aktuatoren. Leider habe ich noch keine dieser Düsen bei den Händlern finden können...