Verteiler? Zündspule? Kipphebel?
#1
Smile 
Hallo zusammen,

ich habe in naher Zukunft noch ein paar kleine Erneuerungen für meine Vette vor, hätte aber vorher nochmal Fragen dazu.

1.) Ich habe mir überlegt, ob es vielleicht Sinn machen würde, meinen jetzigen Verteiler evtl. auf Doppelkontakt umzurüsten, da der Verteiler noch gut in Ordnung ist, und ich eben diesen Drehzahlmesseranschluss brauche, wollte ich mir keinen neuen HEI kaufen.
Macht diese Umrüstung Sinn??? Oder gibt es da Probleme? - Was muss man beachten???

2.) Meine Zündspule ist noch die Standard mit ~ 20.000 Volt (oder was die haben). Kann man einfach statt dessen eine andere Zündspule mit ~ 43.000 Volt verwenden (meine jetzige wollte ich eh austauschen), oder muss man dafür sonst noch etwas modifizieren (Zündkabel, -kerzen, Verteiler?). Habe gehört, daß die ebenfalls besser/sauberer sein sollen.

3.) Zur Einstellung der Kipphebel habe ich in jeden Buch bisher was anderes gelesen. Und die Angaben: "so fest anziehen, bis die Stößelstangen nicht mehr leichtgängig sind, dann die Mutter noch eine halbe bis ganze Umdrehung fester..." ist ja auch nicht gerade sehr genau. Was würdet ihr denn empfehlen, bzw. wer hat es schonmal gemacht??? Ich muss meine auf der Beifahrerseite nochmal nachstellen (es klappert ein klein wenig), möchte sie aber natürlich auch nicht zu fest anziehen...?!?

Wär echt eine super Sache, wenn mir jemand bei meinen Problemchen helfen könnte!!!

Vielen Dank schonmal,

Gruß,
Flo
[Bild: ycm.gif]

"Esst Kot, millionen Fliegen können nicht irren...!"

"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"
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#2
Hallo Flo,
nach meinen Unterlagen (Tune Up Data, Supplement to Complete Car Care Manual von Reader`s Digest für 74-Corvette, alle Motoren) werden deine Kipphebel mit Hydraulic Lifters ohne Spiel eingestellt: Zitat: Hydraulic Valve Lifters operate on zero clearance
Geht wie folgt:
Zylinderkopfdeckel ab, Motor laufen lassen, kleine Pappe vorhalten, dass das Öl nicht auf den Boden läuft. Es kommt aber nur wenig Öl. Motor muss natürlich warm sein. Dann die jeweilige Kipphebelschraube lösen, bis es hörbar klickt, dann zuschrauben, bis Klicken gerade weg. Ist ganz einfach.
Mein Mechaniker in den USA hat bei meiner 76-Corvette eine viertel Umdrehung weitergedreht, obwohl ich die gleichen Einstelldaten wie die 74-Corvettes habe. Meinte, das wäre richtig. So fahre ich jetzt noch.
In einigen Manuals, ich glaube auch im Haynes, steht, anschließend eine ganze Umdrehung weiterdrehen (...one full Turn...). Ist definitiv falsch bzw. zu viel, habe ich probiert, die Ventile schließen dann nicht mehr und der Motor geht fast aus.

Aus meinen Jahren in den USA weiß ich noch, dass eigentlich alle Chevy Motoren mit Hydraulic Valve Lifters auf "Zero Clearance" eingestellt werden. Macht drüben ja fast jeder selbst.

Gruß Dietmar
Corv76

[Bild: corv12_avatar3.jpg]
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#3
Tag Flo,

zu Deiner Zündung: Recherchiere doch mal in Richtung Elektronik-Zündung, da kannst Du Deinen alten Verteiler behalten. Schau mal in das aktuelle "Oldtimer-Markt" (Ausgabe 05/2003) auf Seite 48 folgende. Da ist das wunderbar beschrieben.
Grüße
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#4
Hallo
Habe meine Kontaktzündung auf Hallgeber von PERTRONIX umgebaut.
Ist einfach, sieht man nicht und alles kann bleiben, wo es ist.
PERTONIX hat auch ne Spule, die in die originale Halterung passt und auf diesen Hallgeber abgestimmt ist. Habe ich allerdings nicht verbaut, da ich nen 50.000 V ACCEL super coil
habe.
Den PERTRONIX Hallgeber muss man allerdings vor den Vorwiderstand der Spule anschliessen, da er die vollen 12 Volt benötigt.
Habe es anders versucht und der Motor ging mir immer wieder aus, sobald ein Wasserkühlerventilator anlief. Der momentane Spannungsabfall beim Anlaufen im Leerlauf des Motors hat gereicht, die Hallgeber Minimalspannung zu unterschreiten. besoffen
Bin bis jetzt zufrieden.
Ich glaube, der PERTRONIX wird auch in Deutschland recht günstig angeboten. In USA ist er knappe 75 $ ohne Spule. Die Spule ist auch recht billig.
Alle grossen Anbieter, wie ZIP, SUMMIT, JEGS, CA usw bieten dieses Kit an.
Ich glaube, dass dieses Kit wohl der Doppelkontaktanlage vorzuziehen ist. huahua
Viel Glück Günther
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
HOOKER chrome side pipes. Long L88 hood.
Tires front 235 rear 255 on 8x15 real wire spoke rims
You can't beat short stroke displacement . besoffen
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#5
@ Corv76:

Zitat:In einigen Manuals, ich glaube auch im Haynes, steht, anschließend eine ganze Umdrehung weiterdrehen (...one full Turn...). Ist definitiv falsch bzw. zu viel, habe ich probiert, die Ventile schließen dann nicht mehr und der Motor geht fast aus.


Ich habe meinen Motor nach den Einstelldaten laut Haynes workshop manual eingestellt. Und zwar die Stößelstangen spielfrei machen, anschließend noch eine volle Umdrehung weiterdrehen. Der Motor läuft mit dieser Art von Einstellung bei mir ganz normal und ruhig.
Gruß
STEFAN
[Bild: dtm_logo_100_38.gif+]
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#6
@ Stegs:

Hallo,
das gibt es ja gar nicht! Ich ändere sofort meine Behauptung "...definitiv falsch..." in "...ging bei mir nicht". Flo ist jetzt wahrscheinlich genauso schlau wie vorher, denn jetzt hat er Ratschläge von 0 bis eine ganze Umdrehung. Kann ja sein, dass alles funktioniert, weil die Hydraulic Valve Lifters zum Ausgleichen des Spiels da sind.
Aber es muss doch eine Grundeinstellung ab Werk geben, die "richtig" ist. Jetzt bin ich auf weitere Beiträge gespannt.

Gruß Dietmar
Corv76

[Bild: corv12_avatar3.jpg]
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#7
"one full turn" ist schon richtig, gilt aber nur bei stehendem Motor. Yeeah!

Ist halt etwas lästig, weil Du die Kurbelwelle zweimal auf OT stellen mußt, um alle 8 Zylinder einzustellen.

Gruß Reiner
Wer einen Engel sucht und dabei nur auf die Flügel schaut, könnte leicht eine Gans nach Hause bringen!          Engel-3

www.hochglanzverdichten-giessen.de
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#8
Hallo
Bei der Einstellung bei stehendem Motor müssen natürlich die Hydraulikstössel einwandfrei in Ordnung sein. Die geringste Leckage und man dreht zu viel zu, da die Stössel nachgeben.
Glaube, dass die Einstellung am Besten bei laufendem Motor gemacht wird und dies auf Gehör, bis das Klicken weg ist.
Da wir nun 0 bis 1 Umdrehung mehr haben, warum versuchst du nicht 1/2 Umdrehung ?
Viel Glück Günther
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#9
@Titan,

zum Verteiler/Zündspule kann ich Dir aus meiner 'Werkstatt' folgendes sagen:

Ich habe bei allen Autos meiner Sammlung mit Kontaktzündung auf Pertronix Ignitor umgerüstet. Bei allen Motoren (Ford 289, MGB 1800, GM350, Ford 351W) ergab sich ein ruhiger Leerlauf, ein wesentlich besseres Startverhalten und ein geringfügig niedriger Benzinverbrauch.

Die Pertronix Umrüstung habe ich immer als Paket vorgenommen, also Magnetschalt-Modul UND Zündspule. Mit der 45KV Zündspule kannst Du ebenfalls Elektrodenabstände bei den Kerzen von ca 1mm verwirklichen OHNE Fehrlzündungen. Weiterer Vorteil, Du kannst die Original Verteiler Optik erhalten und auch bei den Zündspulen kann man mit repro Decals die Spule entsprechend 'maskieren'.

Joachim
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#10
Wenn Du eine Zündspule mit höherer Spannung verwendest, solltest Du folgendes beachten:

- Der Elektrodenabstand (gap) sollte auf 0.045" oder sogar 0,060" eingestellt werden (an vorhandener Zündkerze mit Lehre aufbiegen) oder Du besorgst Dir die entsprechenden Kerzen mit dieser Gap. Ohne größere Gap macht die hohe Zündspannung keinen Sinn, denn sie ermöglicht dem Funken, über eine weitere Distanz "zu springen" - d.h. der Funke ist größer und das kommt dem Motorlauf zu gute.
- Die Zündkabel sollten sehr sauber verlegt werden: Sie sollten weder Teile vom Motorblock und allen damit verbundenen Komponenten berühren (da es bei diesen Spannungen selbst durch die dicke Isolation hindurch zu einem Überspringen bzw. verminderten Zündfunken durch Kontakt an Masse - was der Block ja ist - kommen kann) noch sich untereinander berühren. Am besten ein gutes Set Zündkabelhalter mit isolierten Halterungen (Kunststoffeinsätze... haben fast alle) und neue Kabel (nicht vorgerschnitten sondern zum Selbst-Anpassen) besorgen und die Kabel entsprechend verlegen. Das ganze kann einen riesen Unterschied zum Kaltstartverhalten und Motorlauf ausmachen.

Zum Kipphebeleinstellen: Man kann sich aus einem alten Ventildeckel durch Ausschneiden des oberen Teiles einen prima Schutz vor überschwappendem Öl beim Einstellen im Leerlauf machen.. das Ding wird dann anstelle des normalen Ventildeckels zum Einstellen aufgeschraubt. Ich drehe beim Einstellen auch eine halbe Umdrehung weiter...

Noch ein Tip: Ein Tickern bzw. Klappern im Leerlauf kann auch eine undichte Auspuffdichtung oder lockere Fächerkrümmerschraube sein - klingt echt metallisch. Vielleicht voher mal nachschauen, ob alle Schrauben fest sind. Normalerweise muß man die Ventile sehr selten nachstellen.

Übrigens haben nicht alle Chevy-Motoren Hydrostößel! Manche HO (high output) Motoren wie z.B. die 70-72er LT1 Motoren oder auch manche "heißere" Maschinen aus den 60ern haben mechanische Stößel (solid lifters), die mit entsprechend Spiel eingestellt werden müssen - mechanische Stößel wurden bei Motoren, die für höhere Drehzahlen (oberhalb 5000 rpm) gedacht sind, verwendet, da sie nicht flattern.

Gruß,
Thomas
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