würde mich sehr freuen wenn mich der eine oder andere an seinen erfahrungen teilhaben lassen würde.
bin jetzt 49+ jahre alt und habe 7 davon in den USA verbracht (ist allerdings auch schon wieder 20 jahre her). habe immer oldtimer gefahren (aktuell noch einen 67er SL) und wollte mir jetzt (endlich) den traum einer alten corvette erfüllen.
ich will aber ein auto dass man (klar mit abstrichen an komfort und - leider - sicherheit) als echten "daily driver" nutzen kann. meinen SL fahre ich ca 8-10000 km / jahr ohne rücksicht auf stadtverkehr, regen etc. ich halte also gar nichts von autos die nur im showroom glänzen oder lediglich am sonntag zur eisdiele bewegt werden....).
ich habe mit oldtimern v. a. englischer und italienischer herkunft so schlechte erfahrungen gemacht auch was die qualität von ersatzteilen angeht dass diese art von dauerbaustellen nicht mehr in frage kommt.
habe natürlich schon alle technischen infoquellen über die baujahre 58-62 gewälzt, hier kommt es mir aber mehr auf eure subjektive und ehrliche meinung an.
- ist eine vette 58-62 realistisch als "daily"?
- gibt es gravierende unterschiede in der zuverlässigkeit zwischen den jahrgängen bzw zwischen den vergaser modellen und "fuelies" bzw bei den teilen?
- sonstiges: können ohne allzugrossen aufwand die bremsen verbessert werden (fahre ca 70% in der stadt) bzw eine lange hinterachse / overdrive eingebaut werden (habe dies auch beim SL gemacht, die sollte ja damals als "sportwagen" durchgehen und haben für heutige verhältnisse alle verdammt kurze übersetzungen, v. a. die US modelle)
das waren jetzt schon eine menge fragen...
bin als reiner fahrer und nichtschrauber für jede hilfe dankbar, gerne auch per e-mail oder vox. wenn natürlich jemand im raum münchen eine solche c1 hat und mir am objekt eine "nachhilfestunde" geben könnte wäre es absolut einzigartig.
Eine C1 ist sicherlich von allen Corvetten am wenigsten geeignet als daily driver, da werden Dir aber die C1-Eigner mehr dazu schreiben können.
Gerade für größere Fahrer ist die Sitzposition in einer C1 mehr als bescheiden. Ich weiiß nicht, ob Du schon mal in einer dringesessen hast oder gar gefahren bist. Meiner Meinung wird dann der Wunsch nach dem Einsatz als daily driver schnell vergehen.
Ein Umbau auf Scheibenbremsen ist relativ einfach möglich, dann sollte man bei diesen geplanten Einsatzbedingungen auch auf eine Zweikreisbremse umbauen.
Solltest Du dich nicht abschrecken lassen und trotzdem ein Auto kaufen wollen, beschränke Dich bitte auf die Jahrgänge 61 und 62, dann kommen wir uns bei der Suche wenigstens nicht in die Quere.
Gruß
JR
Es ist schade, dass nicht mehr das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht!
Von einer nahezu originalen würde ich auch abraten als Daily-Driver.
Alternativ gibt es aber Anbieter in USA, die C1en technisch "upgraden".
Siehst Du im Bild schon an den Felgen !
Von Rohrrahmen bis LS#-Motor ist alles möglich.
Aus meiner Sicht gibt es wenige Kontras die gegen eine Nutzung der C1 als daily driver sprechen.
1. Das Wetter in Deutschland. Die Verdeckkonstruktion der C1 muss schon sehr gut eingestellt sein, um auch wirklich dicht zu sein. Alternativ kann man natürlich auch mit Hardtop fahren.
2. Die Handlichkeit im Stadtverkehr ist gewöhnungsbedürftig. Rangieren auf engem Raum kann da schonmal schweißtreibend sein.
Von der technischen Seite ist es kein Problem, die C1 auch täglich zu nutzen. Die Wartung ist halt etwas intensiver (abschmieren alle 1000mls). Aber wenn die Technik in Ordnung ist, dann spricht da nicht viel gegen.
Bei der täglichen Nutzung steigt natürlich auch das Risiko, des nichtgewollten Kontakts mit anderen Verkehrsteilnehmern. Und da Unfallflucht im Parkraum von vielen als Kavaliersdelikt gesehen wird, kann es da schon zu Frust kommen.
Ein Update der Bremsen halte ich persönlich nicht für notwendig, solange die originalen Trommelbremsen in gutem Zustand sind.
Generell gibt es weniger Spezialisten, die sich mit der Fuel Injection auskennen, als es Vergaserkenner gibt. Daher würde ich wahrscheinlich eher zu einem Vergasermodell greifen.
Als Nichtschrauber musst du dir natürlich auch eine Alternative für eventuell anfallende Reparaturen überlegen. Ich kann da nur Empfehlungen in der Mitte von Deutschland aussprechen. C1 Spezialisten in Süddeutschland kenne ich, aus eigener Erfahrung, keine.
Das finden einer geeigneten C1 könnte allerdings auch noch zu einem Problem werden, da es die natürlich nicht annähernd so oft gibt, wie deinen SL.
Schau dir mal die Kaufberatung zur C1 auf der Portalseite an. Dort gibt es jede Menge Anregungen und Informationen.
Gruß
Uli
Es wird Wagen geben, die von keinem Tier gezogen werden und mit unglaublicher Gewalt daherfahren. Leonardo da Vinci (1452-1519)
Zitat:Original von Porter
Von einer nahezu originalen würde ich auch abraten als Daily-Driver.
Alternativ gibt es aber Anbieter in USA, die C1en technisch "upgraden".
Siehst Du im Bild schon an den Felgen !
Von Rohrrahmen bis LS#-Motor ist alles möglich.
Pah, warum soll es den C1 Fahrern besser gehen als den C3 und C4 Fahrern (ich vermute mal, die anderen Baureihen sind auch nicht viel besser)
Zitat:ca 8-10000 km / jahr
Ist ja nun nicht sooo viel. Wie Uli schon schribe, von technischer Seite sollte man da keine allzugroßen Probleme haben - vorausgesetzt, der Wagen ist in einem vernünftigen Zustand.
Die Ersatzteillage ist sicherlich besser als bei einigen anderen Autos,man kommt in der Regel auch gut an die Teile dran - die Corvette ist simpel aufgebaut.
Frank
danke für die begrüssung und die ersten - rasant schnellen - und guten tipps, v. a @ vette 58, die kaufberatung habe ich bisher immer übersehen (und dabei hab ich das forum weiss gott schon oft genug besucht - na ja nicht nur die sehkraft lässt nach...)
also (mit)gefahren bin ich in den/die C2 und C3 reichlich, bin ja schon 78 in die staaten. die c1 allerdings noch nie. grund für das interesse ist a) dass mir dieses auto schon immer unheimlich gefallen hat und b) ein freund von mir der seit 20 jahren in den USA lebt aus seiner (laufenden) scheidungsmasse eine c1 hat die er u. u. gerne verkaufen würde.
daily ist relativ, will aber nicht jeden tag nachdenken ob ich das auto nehmen soll bzw angst haben nicht heim zu kommen (ich denke mit schaudern an meine italo und GB abenteuer zurück). und modifizieren würde ich nur da wo es für die sicherheit und die lebensdauer wichtig ist. es gibt ja auch bei mercedes z. b. die fa mechatronik die über einen modernen benz eine pagodenkleid stülpt aber das geht an der sache des oldtimerfahrens - auch wenn's technisch brilliant gemacht ist - vorbei.
tipps zur werkstatt - überlebenswichtig - jederzeit auch gerne aber das hat ja noch zeit!
nochmals dank und gruss
boris
Zitat:Original von kboris
.. die kaufberatung habe ich bisher immer übersehen (und dabei hab ich das forum weiss gott schon oft genug besucht - na ja nicht nur die sehkraft lässt nach...)
Hab die Kaufberatungen mal weiter nach oben gerückt, so dass sie auch bei schlechten Augen besser gefunden werden.
Gruß
Uli
Es wird Wagen geben, die von keinem Tier gezogen werden und mit unglaublicher Gewalt daherfahren. Leonardo da Vinci (1452-1519)
ich kann mich den Aussagen von Uli zu 90% anschließen. Die Bremsen(vorn) sollten für einen "daily driver" schon auf Scheibe und Zweikreis umgebaut werden. Die Trommel bremst leider nur so lange sie kalt ist gut. Meine 58er nutze ich fast als "daily driver", nur nicht bei Schneetreiben. Bisher 35000 km in den letzten 4 Jahren ohne Pannen. Zusätzlich zu den Bremsen habe ich folgendes modifiziert: zusätzlicher Ölkühler, stärkere Lichmaschine, elektronische Zündung im Originalverteiler, 3,08er Hinterachse, Alulegen ähnlich dem Radkappenlook. Ach ja und für die Unterhaltung das Wonderbar-Radio mit Hightech-Innereien inkl. MP3-Anschluß.
Grüsse
The bitterness of poor quality remains long after the sweetness of low price is forgotten.
Benjamin Franklin