C3 und H-Abnahme

[xlh59]

Die roten Blinker sind an sich nicht das Problem, sondern die Trennung zwischen Brems- und Blinklicht. Da Brems- und Blinklicht den gleichen Faden in der Birne benutzen, wird beim Bremsen der Blinker "unsichtbar". Damit hat mein Prüfer Probleme -- die ich ehrlich gesagt auch nachvollziehen kann (gerade beim Linksabbiegen auf der Landstraße).
Ich bin aber für jede Argumantation dankbar. Hatte mir auch überlegt, noch einen Sockel in das Rück/Bremslicht zu integrieren, da sitz ja aber leider der Lichtleiter.
Dieses Trennmodul für Warnblinker/Bremslicht überzeugt meinen Prüfer auch nicht.

OK, jetzt könnte man sagen, "such Dir nen andern Prüfer" -- da bin ich aber ganz froh, daß ich jemanden habe den ich schon kenne und den ich als eher "unkompliziert" beschreiben würde. Er kennt sich sehr gut aus und argumentiert weniger über Paragraphen als in Kategorien "sicher", "machbar" und so ... 

Die Lösung mit Blinker im Rückfahrscheinwerfer finde ich eigentlich recht elegent, aber wie schon geschrieben: ich freue mich über jedes gute Argument.

[Carioca83]

@JR

Hört sich für mich an als ob die Elektrik original ist :-) Dann geht bei dir höchstwahrscheinlich die Warnblickanlage aus wenn du dabei gleichzeitig auf die Bremse steigst... und das sehen viele Tüvler ziemlich streng sprich Warnblinker muss in D immer vorran vor Bremse haben.

Hatte es jetzt schon zum 3x mal das ein gnädiger Tüvler genau deinen Satz eingetragen hat und das Auto dann seinen Besitzer + Landkreis gewechselt hat. Der neuen Besitzer fahren dann immer freudig zum neuen TÜV und dieser zieht ihnen dann den Zahn >> rote Blinker wären ok.. aaaaber das die Warnblickanlage übersteuert wird von der Bremse geht gar nicht.... sprich so kein TÜV

Mir ist das Spielchen mittlerweile zu Blöd geworden ich verdrahte alles um und lege den Blinker in den Rückfahrscheinwerfer und gut ist..

[JR]

Da Brems- und Blinklicht den gleichen Faden in der Birne benutzen, wird beim Bremsen der Blinker "unsichtbar"

Ich habe ja schon viel technischen Blödsinn auch von TÜV-Prüfern gehört, aber das hat gute Chancen auf einen Spitzenplatz.

Hat der überhaupt schon jemals ein US-Car aus der Nähe gesehen?

@Carioca:

Stimmt, in den USA überstimmt die Bremse den Warnblinker, in D der Warnblinker die Bremse.

Lässt sich aber so lösen, dass die deutsche Regelung auch mit den originalen Lampen funktioniert.
Hat Wolfgang bei meinen Autos immer so gemacht.

Gruß

JR

[Carioca83]

Die Lösung hätte mich gerne mal interessiert :-) Konnte damals in seiner Werkstatt aber keine Hinweise mehr drauf finden....

Naja ich habe ja hoffentlich noch a weng Zeit zum tüfteln....

[xlh59]

Laut unserem TÜV (Hanse) sind die Ausnahmegenehmigungen für Fahrzeuge ab 1970 bundesweit jetzt nicht mehr möglich. Die Rückfahrleuchte zum Blinker umzubauen ist grundsätzlich möglich, nur passt dann der Abstand zum äußeren Fahrzeugrand von max. 40 cm nicht mehr.  Diese müssten dann mit den äußeren Leuchten getauscht werden.  

Falls erforderlich, schlage ich die Rahmennummer immer in ein Flacheisen welches ich dann an den Rahmen schweiße /hefte.

Gruß
Matthias

In BW gibt es wohl sogar eine Richtlinie, die rote Blinker hinten bei Importfahrzeugen bis 89 (nicht sicher?) ausdrücklich erlaubt. Ich habe es mit eigenen Ohren aus dem Mund der Schbearbeiterin im Regierungspräsidium gehört. Der Prüfer hatte telefonisch nach der Ausnahmegenehmigung gefragt -- nicht mehr nötig, da etc. ... die Antwort.
Ich konnte jetzt noch nicht "am Fahrzeug" nachmessen, aber nach meinen Messungen auf Zeichnungen müsste die Außenkante der inneren Leuchten weniger als 40cm vom Fahrzeugrand entfernt sein. Auch der Abstand innen sollte ausreichend sein.

[xlh59]

Scheint ja immer noch ein heißes Thema zu sein ...  

Es gibt eine Schaltung zu kaufen, die genau diese Funktion erfüllt ... waren glaube ich 60€ ... sobald der Warnblinker an ist, wird der Bremslichtschalkter ignoriert.

@JR:
Verstehe ich nicht ganz ... Laut meinen Schaltplänen ist im Rücklicht eine Zweifaden Birne verbaut. Die 5W für Rücklicht und die 21W für Brems und Blinklicht. Bei getretener Bremse würde also nichts mehr blinken. Dauerlicht auf 21W -- So gesehen hat man hinten keine Blinker beim Bremsen und das wäre niemals STVO zulässig, weil Blinker nunmal seid 1962 Pflicht sind -- auch hinten und auch beim Bremsen.

Ich hoffe ich mache hier kein Faß auf, was schon 1000mal diskutiert wurde

[stefan]

Ich kann dieses Teil jedem empfehlen weil es wirklich simpel zu verbauen ist :

https://www.kfz-frost.de/leistungen/haus...rennmodul/


schaut euch das Video an.

[JR]

Es ist ganz einfach, auch bei getretener Bremse blinkt es auf der Seite, für die Du den Blinker gesetzt hast, und auf der anderen Seite ist das Bremslicht an.

Warte einfach, bis Dein Auto vor Dir steht und probiere es aus - Du wirst fasziniert sein.  

Gruß

JR

[xlh59]

Sauber, danke! Coole Lösung ... mal wieder die Amis unterschätzt!

Und ja, ich würde natürlich weniger Fragen stellen, wenn ich das Teil vor mir hätte ... bin halt ungeduldig 

[xlh59]

So ... gestern war dann der große Tag. Die C3 kam am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein auf den Hof gerollt. Beim Anblick auf dem Transporter war ich schon ziemlich aus dem Häuschen, als dann der Motor gestartet wurde wars geschehen. Ich hab ja gelesen, daß der LT-1 Motor kernig klingt, aber gehört hatte ich noch keinen -- ein wirklich richtig feiner Sound. Ich bin Motoren mit starren Stößeln gewohnt, dieser klingt definitiv sehr gesund.


Nachdem sich alle Familienmitglieder mal reingesetzt haben, das T-Top ab gemacht und ein bischen dem Sound gelauscht wurde, hab ich mich später dran gemacht um einige Dinge zu überprüfen, was mir ja aus der Ferne nicht möglich war. Und was soll ich sagen: Ich bin begeistert!

Die Seriennummern auf der Fahrgestellnummer, dem Motor und dem Getriebe stimmen überein und sind auch "sauber", also zweifelsohne im Werk eingeschlagen.
Das Getriebe hat die Nummer P1A27B, also ein M21 "short ratio"   -- Datum ist der 27. Januar 1971
Der Motor hat die Nummer V0203CGZ, also ein LT-1 -- hergestellt am 03. Februar 1971
Der Trim Tag sagt G17, also fertiggestellt am 17.Februar 1971
Und zu guter Letzt wurde der Wagen am 22.April 1971 verkauft -- an den Vorbesitzer.
Das build sheet auf dem Tank ist da, siieht recht vollständig aus, konnte aber mit der Endoskopkamera nichts lesen. Da werde ich wohl den Tank absenken müssen.
Die Transisorzündung konnte ich bisher nicht finden, es scheint so, als ob sie ersetzt wurde -- dazu gleich mehr.

Ganz wichtig natürlich:
Der Birdcage -- ich hatte keine Bilder vom Birdcage hinter den Kick Panels gesehen und aufgrund der zahlreichen Bilder von unten vermutet, daß da eigentlich nicht viel sein kann. Das war natürlich ein Risiko -- hier ein Bild vom Verkäufer:


Kick Panels entfernt und -- Halleluja! Staubtrocken und gesunder Flugrost wie auf dem Rest des Rahmens.


Was ich schon wusste war, daß der Vorbesitzer bzw. eine Werkstatt ein moderneres Radio hat einbauen lassen. Leider auch mit Boxen in den Kick Panels, die muss ich also erneuern. Das Ganze ist dann mit einer etwas abenteuerlichen Kabelführung erfolt, da muss ich wohl ein bischen aufräumen.


Der Kabelsalat geht dann im Motorraum weiter. Deshalb auch die Annahme, das die Zündung evtl. getauscht wurde. Nicht wild, typisch Hinterhof Elektriker, so was in Ordnung zu bringen ist quasi meine Spazialität  


Der Lack wurde natürlich deutlich schöner dargestellt als er aus der Nähe ist. Hat schon viele Gebrauchsspuren und auch die Qualität der Ausführung eher schwach. Für mich sieht das so aus, als ob die Farbe ohne den original Lack anzuschleifen einfach draufgesprüht wurde. Das finde ich persönlich sogar gut, weil es zu der Aussage passt, daß der Wagen in den ersten 5 Jahren umlackiert wurde, weil er Besitzer eigentlich ein blaues Auto wollte.
Der Wagen wurde sichtbar regelmäßig gewartet, allerdings eher von der Werkstatt nebenan als von einem Corvette Experten. Der Wagen springt super an, kalt ist er etwas unruhig, aber nach einer halben Minute läuft er richtig gut. Die Dichtgummies an den Türen und den T-Tops sind natürlich mehr oder weniger durch, es sidn aber neue Dichtungen dabei gewesen. Im Inneraum gibt es natürlich den ein oder anderen Mangel, die Taste für den Gurtwarner klemmt, Uhr geht nicht und Innenraumbeleuchtung etwas "zufällig". Hebelleien haben etwas Spiel, in etwa passend zur Meilen Angabe ... Sitze und Teppiche sind einwandfrei.

Ich muss dazu sagen, daß ich mich schon fast 30 Jahre mit Motorrädern aus den 50ern/60ern Beschäftige und inzwischen einen Riecher entwickelt habe, was ein guter Deal sein könnte. Da ich beruflich mehrheitlich in Englisch kommunizieren muss und über die Zeit einige Amerikaner besser kennengelernt habe, konnte ich in etwas abschätzen, was auf mich zukommt. Was ich gesucht habe, war ein LT-1 "Survivor" -- fahrbereit und idealerweise natürlich mit 1. Lack. Dazu hat es nicht ganz gereicht, aber ich habe so ziemlich genau das gefunden, was ich gesucht habe. daß ich ein bischen Hand anlegen muss freut mich sogar, weil es alles überschaubare Dinge sind.

Zu guter Letzt: Spaltmaße und Flucht von Karosserieteile scheint nicht so daß Ding der Amis zu sein (Überraschung) und die Motorhaube öffnet nur einseitig. Gestern hab ich sie noch aufbekommen, heute nicht mehr -- gibts da nen Trick?