09.02.2013, 18:32
Ich wärme jetzt mal diesen alten Thread auf, den ich gerade per Zufall entdeckt habe. Natürlich hat BigMP vom Prinzip her unten recht, dass bei einer beschleunigten Drehbewegung das Massenträgheitsmoment des Ventiltriebes prinzipiell zu einer höheren Belastung der Kette führt. Allerdings sind diese "Mehrkräfte" im Vergleich zu den vom Leberkäsbaron aufgelisteten Kräften nahezu vernachlässigbar.
Dazu nur eine Beispielrechnung :
Annahmen :
Ritzel auf Kurbelwelle habe einen Wirkdurchmesser von 80mm.
Motor dreht hoch von 1200 U/min auf 6000 U/min innerhalb von 2 s.
Dann erhöht sich die Longitudinal -Geschwindigkeit der Steuerkette von 5 auf 25 m/s innerhalb der 2 Sekunden. Sie erfährt also eine Längs-Beschleunigung von etwa 1 g.
Am Ritzel erfährt die Kette bei constant 6000U/min aber eine Radialbeschleunigung von 1580 g !
Durch das Öffnen und Schließen der Ventile erhält die Nockenwelle eine Wechselbelastung (Verzögerung beim Ventilöffnen, Beschleunigung beim Ventilschließen), die sich natürlich auch als Wechselbelastung an der Kette wiederfindet. Da Wechselbelastungen ein Bauteil schneller ermüden und somit auch eher zu seinem Versagen führen, gibt es mittlerweile sogenannte "Triovale (unrunde) Kettenräder" für die Nockenwellen, durch die der Wirkhebelarm der Nockenwellenräder sich entsprechend zum Kraftverlauf ändert. Dadurch erreicht man einerseits, dass die Größe der Wechselbelastung an der Kette deutlich reduziert wird und anderseits kann man damit auch ein etwas ruhigeren Tangentialkraftverlauf an der Kurbelwelle erhalten. Sprich, sie dreht etwas gleichförmiger (insbesondere im LL) !
Gruß
Wutzer
Dazu nur eine Beispielrechnung :
Annahmen :
Ritzel auf Kurbelwelle habe einen Wirkdurchmesser von 80mm.
Motor dreht hoch von 1200 U/min auf 6000 U/min innerhalb von 2 s.
Dann erhöht sich die Longitudinal -Geschwindigkeit der Steuerkette von 5 auf 25 m/s innerhalb der 2 Sekunden. Sie erfährt also eine Längs-Beschleunigung von etwa 1 g.
Am Ritzel erfährt die Kette bei constant 6000U/min aber eine Radialbeschleunigung von 1580 g !
Durch das Öffnen und Schließen der Ventile erhält die Nockenwelle eine Wechselbelastung (Verzögerung beim Ventilöffnen, Beschleunigung beim Ventilschließen), die sich natürlich auch als Wechselbelastung an der Kette wiederfindet. Da Wechselbelastungen ein Bauteil schneller ermüden und somit auch eher zu seinem Versagen führen, gibt es mittlerweile sogenannte "Triovale (unrunde) Kettenräder" für die Nockenwellen, durch die der Wirkhebelarm der Nockenwellenräder sich entsprechend zum Kraftverlauf ändert. Dadurch erreicht man einerseits, dass die Größe der Wechselbelastung an der Kette deutlich reduziert wird und anderseits kann man damit auch ein etwas ruhigeren Tangentialkraftverlauf an der Kurbelwelle erhalten. Sprich, sie dreht etwas gleichförmiger (insbesondere im LL) !
Gruß
Wutzer
Zitat:Original von Leberkäsbaron
Zitat:Original von BigMP
Mehr Power auf der Kurbelwelle heißt auch das die Kette stärker beschleunigt wird und überlastet werden kann.
Leuchtet mir ehrlich gesagt nicht so ganz ein. Aus meiner Sicht hat die Steuerkette nur dann eine höhere Belastung zu verkraften, wenn:
a) schärfere Nockenwellen verbaut wurden (steilere Flanke, mehr Hub)
b) stärkere Ventilfedern drin sind
c) die Nenndrehzahl höher liegt
d) grössere und schwerere Ventile verbaut sind
Hoffe, ich habe nichts vergessen
Grüsse Fredl
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !