Hallo Don,
ich habe mal im Corvette Restoration Guide für die Vetten von 1968 - 1982 nachgesehen. Das Teil ist im Motorbooks Verlag - motorbooks.com - ISBN 978-0-7603-0657-4 erschienen und beschreibt mehr oder weniger ausführlich, wie die Vetten mal ausgeliefert wurden. Das besagte "Center sonsole instrument cluster housing" wurde bei den Vetten von 1970 - 1972 in semi-gloss black, also seidenmatt schwarz geliefert. Das Teil war zu der Zeit ein Gußteil. Autos von 1968 - 1969 hatten eine Vinyl Console in Farbe der Innenausstattung. Der Innenbereich war scharz seidenmatt lackiert. In 68 war das Innere glatt in 69 hatte es eine Kieskornstruktur.
Von 1970 - 1976 gab es optional ein Metallteil mit Wallnuss Funier. Das könnte Dein Auto haben.
Ich würde die Farbe unbedingt mit einem Airbrush auftragen. Es reicht ein Teil mit einfacher Hebelfunktion, wie es auch im Modellbau zum Einsatz kommt, kostet so ungefähr 20,00 €. Dazu benötigt man einen kleinen Kompressor. Hilfreich ist ein Wasserabscheider. Wer nicht gleich in die Vollen gehen möchte kann auch eine Dose mit Pressluft kaufen, oder einen Autoschlauch verwenden.
Als Farbe empfehle ich Modellbaufarbe von Revell, Airbrush Email Color. Die gibt es in Seidenmatt, fertig gemischt für den Airbrush in 25 ml Gebinden für kleines Geld. Ich habe bei meiner KTM mit dieser Farbe einige Teile lackiert. Das Ergebnis ist sehr gut und hat bis jetzt Wind und Wetter getrotzt. Außerdem wird die Farbe so hart, dass sie poliert werden kann, ist bei dem Seidenmatt aber nicht anzuraten. Somit können z.B auch Läufer oder eventuelle Orangenhäute behoben werden. Wie gut die Farbe auf Chrom hält kann ich nicht beurteilen, ich habe bis jetzt bei der KTM blankes Metall oder verzinkte Flächen lackiert. Ich würde es auf Chrom zunächst ohne Grundierung probieren. Wenn die Farbe zu leicht abdewetzt wird ist eine Grundierung anzuraten. Die Modellbaufarbe läßt sich leicht mit passender Chemie entfernebn.
Sehr wichtig ist es in einer staubfreien Umgebung zu arbeiten. Das zu lackierende Teil sollte dabei nicht auf einer ebenen Fläche liegen, sondern erhöht, z.B. auf einem Eimer, damit eventuell vorhanderer Staub nicht so leicht auf das Werkstück gewirbelt wird. Ich würde außerdem kleine Teile auf dem Eimer mit Klebeband befestigen, da diese gerne beim Lackieren wegfliegen. Ansonsten, staubfreie Kleidung tragen oder nackt lackieren
.Nun erst die Fläche mit Verdünnung reinigen. Dann direkt vor dem Lackieren das Werkstück nochmal mit Pressluft abblasen. Und dann lackieren. Weniger ist mehr. Erst mal vornebeln. Zwei bis drei Minuten warten und schließlich nochmal drüber, so dass die Farbe glatt wird. Sollte die Farbe dennoch ein wenig "uneben" erscheinen lieber aufhören, bevor es einen Läufer gibt. Die Farbe verläuft anschließend noch, so dass dieser Makel sich selbst behebt. Die Revellfarbe ist jedoch sehr einfach zu verarbeiten, so dass auch ohne große Übung ein gutes Ergebnis erzielt werden kann. Generell gilt 98% gut ist ok, wer dann noch 100% möchte muss entweder alles von vorn beginnen oder erzielt ein schlechteres Ergebnis.
Die Farbe kann mit der passenden Verdünnung von den Chromkanten abgewischt werden. Es reicht aus den größten Teil der Farbe abzuwischen. Den Rest macht man nach dem Trockenen mit einem Lappen und Lackreiniger. So kann man sehr schöne scharfe Kanten erzeugen.
Zum Üben schlage ich ein Corvette Plastikmodell vor, das kann man immer gebrauchen. Wer nicht jung sterben möchte, sollte auch in eine Atemschutzmaske mit Aktivkohlefilter investieren. Die kosten ca. 30 - 40 € und sind sehr zuempfehlen, auch bei Schliefarbeiten oder arbeiten mit dem Trennschleifer. Damit es anschließend noch mit der Freundin oder Frau klappt, würde ich auch Haushaltshandschuhe tragen.
Die Farbe gibt es im Spielzeuggeschäft oder beim Modellbauer, ebenso den Airbrush. Übrigens lassen sich so auch Embleme sehr schön restaurieren.
Viel Spaß beim Restaurieren.
Klaus