02.12.2003, 23:42
Die Kombination 255 hinten und 235 vorne ist für die Corvette der Lenkung auf jeden Fall zuträglicher, als die 255er vorne - wie Tripower schon gesagt hat, weniger Kräfte auf die Lenkung und weniger Beinflussung von Spurrillen.
Ich fahre vorne 255 - und als ich mein Auto gerade neu hatte lief sie auch wohin sie wollte. Naja, Ami-Fahrwerk, dachte ich. Als ich dann jedoch den Idler arm (Lenkstockhebel), Spurstangenköpfe (tie rod ends) und die unteren Traggelenke (ball-joints) erneuert habe und die Achse habe einstellen lassen, dachte ich, ich sitze in einem anderen Auto. Selbst mit meinen 255ern läuft sie kaum Spurrillen hinterher. Wenn Dein Auto so heftig reagiert, liegt das also höchstwahrscheinlich nicht nur an der Reifenbreite.
Außerdem haben die TÜV-Prüfer - abgesehen von der Originalität - noch Bedenken hinsichtlich des Brems- und Fahrverhaltens bei unterschiedlichen Reifenbreiten (wenn dies nicht ab Werk vorgesehen war). Ein Auto mit schwererem Heck (z.B. Lotus Elise, Mittelmotor) bekommt hinten breitere Reifen, weil diese mehr Seitenführungskräfte aufnehmem können und weil das Auto tendenziell eher hinten ausbrechen würde. Die schmaleren Reifen vorne begünstigen ein Untersteuern (Schieben über die Vorderräder), was die Tendenz zum Übersteuern (Ausbrechen) kompensieren kann.
Bei einem Auto mit schwerer Front (und das ist die Corvette) würde ich daher eher ungern die vordere Reifenbreite reduzieren.
Zugegeben: Ich spreche hier vom Verhalten im Grenzbereich, dem die wenigsten von uns nahe kommen wollen. Der Prüfer jedoch muß u. U. seinen Kopf dafür hinhalten, wenn es jemand doch tut und zu Schaden kommt. Daher wird er ungern derartige Modifikationen eintragen - Tripower hat meines Wissens auch diese Erfahrung gemacht.
Der Bremsweg verlängert sich übrigens auch durch schmalere Vorderreifen - Reifenbreite und Belastung auf dem Rad bestimmen in erster Linie den Bremsweg (Vollbremsung). Und da der vordere Reifen sowie so mehr zur Bremsleistung beiträgt, als der Hinterreifen, wirkt sich eine Reduzierung der Breite hier noch mehr aus.
Die Bremskraftaufteilung über das proportioning valve (messingfarben, auf dem Rahmen, unterhalb des Hauptbremszylinders) ist ebenfalls für eine gleiche Reifenbreite vorne und hinten ausgelegt.
Ich will damit jetzt nicht sagen, daß ein derartig bereiftes Fahrzeug viel unsicherer ist - wollte nur eventuelle Bedenken des Herrn Ingenieur beim TÜV aufzeigen.
Gruß,
Thomas
Ich fahre vorne 255 - und als ich mein Auto gerade neu hatte lief sie auch wohin sie wollte. Naja, Ami-Fahrwerk, dachte ich. Als ich dann jedoch den Idler arm (Lenkstockhebel), Spurstangenköpfe (tie rod ends) und die unteren Traggelenke (ball-joints) erneuert habe und die Achse habe einstellen lassen, dachte ich, ich sitze in einem anderen Auto. Selbst mit meinen 255ern läuft sie kaum Spurrillen hinterher. Wenn Dein Auto so heftig reagiert, liegt das also höchstwahrscheinlich nicht nur an der Reifenbreite.
Außerdem haben die TÜV-Prüfer - abgesehen von der Originalität - noch Bedenken hinsichtlich des Brems- und Fahrverhaltens bei unterschiedlichen Reifenbreiten (wenn dies nicht ab Werk vorgesehen war). Ein Auto mit schwererem Heck (z.B. Lotus Elise, Mittelmotor) bekommt hinten breitere Reifen, weil diese mehr Seitenführungskräfte aufnehmem können und weil das Auto tendenziell eher hinten ausbrechen würde. Die schmaleren Reifen vorne begünstigen ein Untersteuern (Schieben über die Vorderräder), was die Tendenz zum Übersteuern (Ausbrechen) kompensieren kann.
Bei einem Auto mit schwerer Front (und das ist die Corvette) würde ich daher eher ungern die vordere Reifenbreite reduzieren.
Zugegeben: Ich spreche hier vom Verhalten im Grenzbereich, dem die wenigsten von uns nahe kommen wollen. Der Prüfer jedoch muß u. U. seinen Kopf dafür hinhalten, wenn es jemand doch tut und zu Schaden kommt. Daher wird er ungern derartige Modifikationen eintragen - Tripower hat meines Wissens auch diese Erfahrung gemacht.
Der Bremsweg verlängert sich übrigens auch durch schmalere Vorderreifen - Reifenbreite und Belastung auf dem Rad bestimmen in erster Linie den Bremsweg (Vollbremsung). Und da der vordere Reifen sowie so mehr zur Bremsleistung beiträgt, als der Hinterreifen, wirkt sich eine Reduzierung der Breite hier noch mehr aus.
Die Bremskraftaufteilung über das proportioning valve (messingfarben, auf dem Rahmen, unterhalb des Hauptbremszylinders) ist ebenfalls für eine gleiche Reifenbreite vorne und hinten ausgelegt.
Ich will damit jetzt nicht sagen, daß ein derartig bereiftes Fahrzeug viel unsicherer ist - wollte nur eventuelle Bedenken des Herrn Ingenieur beim TÜV aufzeigen.
Gruß,
Thomas