16.09.2005, 14:02
Hmmm... ich könnte mir vorstellen, daß vielleicht doch noch nicht alles klar ist. Aus folgendem Grund: Es gibt 3 Bauweisen von Ventilschaftdichtungen und mehrere Teile, die als "Valve seals" angeboten werden. Da kann man leicht durcheinanderkommen.
1) ALLE Motoren haben einen kleinen O-Ring unterhalb der Ventil-Haltekeile sitzen, die als Dichtung agiert, d.h. Öl, was auf den Ventilteller oben spritzt, kann nicht von dort nach unten laufen - im Bild mit SEAL bezeichnet.
2) Die ganz einfache Art der Ventilschaftabdichtung hat eigentlich gar keine richtige sonstige Dichtung, sondern nur einen Blech-Schirmchen unter dem Ventilteller, der wir eine Art Regenschirm wirkt - im Bild mit SHIELD bezeichnet.
3) Manche Motoren haben ein sog. UMBRELLA-Seal (nicht mit 1) zu verwechseln, da aus Gummi. Im Bild habe ich das PINK nachgezeichnet bzw. da ist auch ein Foto von so einem Seal. Das Seal wandert mit dem Ventil auf und ab - stört aber nicht die Funktion.
4) HO bzw. Hochleistungsmotoren haben i.d.R. weder 2) noch 3) sondern nur sog. "positive valve stem seals", im Bild rosa eingezeichnet (STEM SEAL ASSY). Das ist die beste Art der Abdichtung - sie erfordert aber eine bearbeitete Fläche zum Aufstecken dort, wo das Ventil den Kopf verläßt. Kann man bei billigeren Zylinderköpfen nachbearbeiten. Das Seal wird aufgesteckt und bleibt dort auch - allerdings muß man beachten, daß es verschiedene Passungen zwischen Seal und Fläche geben kann. Es gibt dementsprechenden verschiedene Seals. Die Seals wiederum gibt es aus Teflon (meiner Ansicht nach nicht zu empfehlen, da die brechen können, wenn die Ventilführung schon etwas lockerer ist) und aus Viton-Gummi - die gibt es z.B. von FelPro oder Manley bei http://www.summit-racing.com.
Die Positive seals sind die die beste Möglichkeit einen Motor Öldicht zu bekommen, der eine High-Volume Ölpumpe verwendet, da bei diesen der Ölstand in den Köpfen bei laufendem Motor durchaus über die Kante des Ventilausganges gehen kann und dann (ohne seal) beim Einlaßtakt (Vakuum im Brennraum) am Ventil vorbei in den Brennraum gelangen würde. Bei Motoren mit weniger Öldurchsatz reichen Methoden 2) und 3) meistens aus.
Für Frida heißt das konkret: Die O-Ringe unter 1) brauchst Du auf alle Fälle, da man die bei jedem Öffnen des Ventiltellers erneuern sollte (gehen meistens auch kaputt). Könnte mir auch vorstellen, daß das die sind, die Du bestellt hast.
Wegen der anderen Dichtungen mußt Du erstmal nachschauen, was Dein Motor drin hat. Wenn nur wie unter 2) beschrieben, dann könntest Du die Umbrellas von 3) nachrüsten. Oder aber (Kopf muß dazu raus für die Bearbeitung) auch 4) nachrüsten.
Nochwas zum Ventilfesthalten: Man kann auch eine langes stück 5mm Silikonschlauch (vorher bißchen einölen) durch das Zündkerzenloch in den Brennraum schieben (bis es nicht mehr weitergeht) um das Ventil zu halten. Ist sicherer als das mit Druckluft, da diese sofort entweicht, wenn man beim Öffnen der Keile (VORHER unbedingt einmal kurz mit einer passenden Nuß und Schlag mit dem Gummihammer die Keile lösen) doch das Ventil nach unten drückt.
Gruß,
Thomas
1) ALLE Motoren haben einen kleinen O-Ring unterhalb der Ventil-Haltekeile sitzen, die als Dichtung agiert, d.h. Öl, was auf den Ventilteller oben spritzt, kann nicht von dort nach unten laufen - im Bild mit SEAL bezeichnet.
2) Die ganz einfache Art der Ventilschaftabdichtung hat eigentlich gar keine richtige sonstige Dichtung, sondern nur einen Blech-Schirmchen unter dem Ventilteller, der wir eine Art Regenschirm wirkt - im Bild mit SHIELD bezeichnet.
3) Manche Motoren haben ein sog. UMBRELLA-Seal (nicht mit 1) zu verwechseln, da aus Gummi. Im Bild habe ich das PINK nachgezeichnet bzw. da ist auch ein Foto von so einem Seal. Das Seal wandert mit dem Ventil auf und ab - stört aber nicht die Funktion.
4) HO bzw. Hochleistungsmotoren haben i.d.R. weder 2) noch 3) sondern nur sog. "positive valve stem seals", im Bild rosa eingezeichnet (STEM SEAL ASSY). Das ist die beste Art der Abdichtung - sie erfordert aber eine bearbeitete Fläche zum Aufstecken dort, wo das Ventil den Kopf verläßt. Kann man bei billigeren Zylinderköpfen nachbearbeiten. Das Seal wird aufgesteckt und bleibt dort auch - allerdings muß man beachten, daß es verschiedene Passungen zwischen Seal und Fläche geben kann. Es gibt dementsprechenden verschiedene Seals. Die Seals wiederum gibt es aus Teflon (meiner Ansicht nach nicht zu empfehlen, da die brechen können, wenn die Ventilführung schon etwas lockerer ist) und aus Viton-Gummi - die gibt es z.B. von FelPro oder Manley bei http://www.summit-racing.com.
Die Positive seals sind die die beste Möglichkeit einen Motor Öldicht zu bekommen, der eine High-Volume Ölpumpe verwendet, da bei diesen der Ölstand in den Köpfen bei laufendem Motor durchaus über die Kante des Ventilausganges gehen kann und dann (ohne seal) beim Einlaßtakt (Vakuum im Brennraum) am Ventil vorbei in den Brennraum gelangen würde. Bei Motoren mit weniger Öldurchsatz reichen Methoden 2) und 3) meistens aus.
Für Frida heißt das konkret: Die O-Ringe unter 1) brauchst Du auf alle Fälle, da man die bei jedem Öffnen des Ventiltellers erneuern sollte (gehen meistens auch kaputt). Könnte mir auch vorstellen, daß das die sind, die Du bestellt hast.
Wegen der anderen Dichtungen mußt Du erstmal nachschauen, was Dein Motor drin hat. Wenn nur wie unter 2) beschrieben, dann könntest Du die Umbrellas von 3) nachrüsten. Oder aber (Kopf muß dazu raus für die Bearbeitung) auch 4) nachrüsten.
Nochwas zum Ventilfesthalten: Man kann auch eine langes stück 5mm Silikonschlauch (vorher bißchen einölen) durch das Zündkerzenloch in den Brennraum schieben (bis es nicht mehr weitergeht) um das Ventil zu halten. Ist sicherer als das mit Druckluft, da diese sofort entweicht, wenn man beim Öffnen der Keile (VORHER unbedingt einmal kurz mit einer passenden Nuß und Schlag mit dem Gummihammer die Keile lösen) doch das Ventil nach unten drückt.
Gruß,
Thomas