11.09.2005, 01:07
Hallo Marius!
Die Federn drücken die Kolben gegen die Bremsbeläge. Dadurch werden die Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe gedrückt. Aufgrund dieser Konstruktion spricht die Bremse schneller an, d.h. etwas weniger Pedalweg beim Bremsen. Nachteil ist der etwas höhere Verschleiß der Beläge, weil sie ständig anliegen und schleifen.
Und noch ein nichtgewollter Nachteil: Weil die Beläge ständig gegen die Bremsscheibe drücken, fängt der Kolben auch bei Unwucht der Bremsscheibe an, mitzuschwingen. An der Hinterachse können sich Unwucht der Bremsscheibe und Spiel des Radlagers addieren und auf diese Art den Bremskolben derart weit hin und her schwingen lassen, dass über die Lip-Seals Luft in die Bremssättel gezogen wird.
Die Corvette-Bremse ist von der Konstruktion her eine reine "Renn-Bremse". Je mehr auf das Pedal gedrückt wird, desto dichter werden die Lip-Seals an den Kolben. Angenehm ist das sehr schnelle Ansprechverhalten. Wird aber längere Zeit kein Druck auf das System gegeben, lassen die Lip-Seals "nach" und das System wird undicht. Haben die Lip-Seals ihren Geist nach längerer Standzeit aufgegeben, war`s das, sie sind undicht und bleiben es.
Unglücklicherweise ziehen sie auch oft Luft während des Entlüftens, insbesondere bei dichten Bremsschläuchen. Beim Loslassen des Pedals wird dann nicht Bremsflüssigkeit aus dem Hauptbremszylinder nachgeführt, sondern Luft von außen angesogen. Man braucht auch nur einmal die Bremsbeläge einer der hinteren Bremssättel mit den Fingern nach "hinten" ziehen, d.h. die Kolben jeweils nach innen drücken, und schon hat man mit 90%iger Wahrscheinlichkeit Luft in dem jeweiligen hinteren Bremssattel.
Die O-Ringe sind absolut dicht. Man merkt das schon beim Einbau. Die Kolben mit den Lip-Seals lassen sich leicht hin und her und auch ein wenig "rechts" und "links" bewegen, die Kolben mit den O-Ringen haben einen festen Sitz. Man schafft es nicht, soviel Druck auf das Pedal zu geben, dass die O-Ringe lecken. Sie müssten auch bei Beschädigungen in der Bohrung des Bremssattels (kleine Rostschäden) besser abdichten als Lip-Seals. Sie dichten sogar so gut ab, dass als Nachteil eher ein Festsetzen des Kolbens (habe ich hier im Forum von Hiob gelesen) irgendwann zu erwarten ist. Die O-Ringe brauchen durch den Bremsdruck nicht an die Wände des Bremssattels gepresst zu werden, dass machen sie von selbst.
Dennoch bin ich 16 Jahre mit den Lip-Seal Kolben gut gefahren. Ich habe ca. jede 4 Jahre ein Rebuild gemacht, jährlich einen Flüssigkeitswechsel. Jetzt probiere ich erstmalig die O-Ring Kolben aus. Die alten Kolben der Lip-Seals hatten sowieso massive Beschädigungen (Lochfraß) und mussten ausgewechselt werden. Das war die Gelegenheit für ein Umstellen auf O-Ring Seals.
Gruß Dietmar
Zitat: Dazu habe ich 2 Fragen: 1.Wozu sind eigentlich die Federn da und warum druecken sie die Kolben heraus und nicht hinein? Eigentlich muessten durch die Federn die Bremskløtze immer an der Scheibe schleifen... . 2.Werden die O -Ringe in den Kolben wegen ihres runden profils nicht schneller undicht oder lassen sie gar beim bremsen nicht die Fluessigkeit durch? Soweit ich es verstehe werden die" Lippen" durch den Bremsdruck an die Wand der Bohrung herangepresst. das ist bei den O-Ringen nicht der Fall.
Die Federn drücken die Kolben gegen die Bremsbeläge. Dadurch werden die Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe gedrückt. Aufgrund dieser Konstruktion spricht die Bremse schneller an, d.h. etwas weniger Pedalweg beim Bremsen. Nachteil ist der etwas höhere Verschleiß der Beläge, weil sie ständig anliegen und schleifen.
Und noch ein nichtgewollter Nachteil: Weil die Beläge ständig gegen die Bremsscheibe drücken, fängt der Kolben auch bei Unwucht der Bremsscheibe an, mitzuschwingen. An der Hinterachse können sich Unwucht der Bremsscheibe und Spiel des Radlagers addieren und auf diese Art den Bremskolben derart weit hin und her schwingen lassen, dass über die Lip-Seals Luft in die Bremssättel gezogen wird.
Die Corvette-Bremse ist von der Konstruktion her eine reine "Renn-Bremse". Je mehr auf das Pedal gedrückt wird, desto dichter werden die Lip-Seals an den Kolben. Angenehm ist das sehr schnelle Ansprechverhalten. Wird aber längere Zeit kein Druck auf das System gegeben, lassen die Lip-Seals "nach" und das System wird undicht. Haben die Lip-Seals ihren Geist nach längerer Standzeit aufgegeben, war`s das, sie sind undicht und bleiben es.
Unglücklicherweise ziehen sie auch oft Luft während des Entlüftens, insbesondere bei dichten Bremsschläuchen. Beim Loslassen des Pedals wird dann nicht Bremsflüssigkeit aus dem Hauptbremszylinder nachgeführt, sondern Luft von außen angesogen. Man braucht auch nur einmal die Bremsbeläge einer der hinteren Bremssättel mit den Fingern nach "hinten" ziehen, d.h. die Kolben jeweils nach innen drücken, und schon hat man mit 90%iger Wahrscheinlichkeit Luft in dem jeweiligen hinteren Bremssattel.
Die O-Ringe sind absolut dicht. Man merkt das schon beim Einbau. Die Kolben mit den Lip-Seals lassen sich leicht hin und her und auch ein wenig "rechts" und "links" bewegen, die Kolben mit den O-Ringen haben einen festen Sitz. Man schafft es nicht, soviel Druck auf das Pedal zu geben, dass die O-Ringe lecken. Sie müssten auch bei Beschädigungen in der Bohrung des Bremssattels (kleine Rostschäden) besser abdichten als Lip-Seals. Sie dichten sogar so gut ab, dass als Nachteil eher ein Festsetzen des Kolbens (habe ich hier im Forum von Hiob gelesen) irgendwann zu erwarten ist. Die O-Ringe brauchen durch den Bremsdruck nicht an die Wände des Bremssattels gepresst zu werden, dass machen sie von selbst.
Dennoch bin ich 16 Jahre mit den Lip-Seal Kolben gut gefahren. Ich habe ca. jede 4 Jahre ein Rebuild gemacht, jährlich einen Flüssigkeitswechsel. Jetzt probiere ich erstmalig die O-Ring Kolben aus. Die alten Kolben der Lip-Seals hatten sowieso massive Beschädigungen (Lochfraß) und mussten ausgewechselt werden. Das war die Gelegenheit für ein Umstellen auf O-Ring Seals.
Gruß Dietmar
Corv76