03.09.2015, 19:46
Hallo Zusammen,
das mit der angeblich so anfälligen Fuel Injection stimmt nicht - die verrichtet ebenso zuverlässig ihren Dienst wie der Vergaser. Das Problem ist viel mehr, dass sich nur wenige Leute mit der FI auskennen und im bisher langen Leben unserer Vetten schon viele Leute an den Einspritzungen herumgebastelt haben und so nicht unbedingt dazu beitrugen, dass die Dinger "sauber" laufen. Gezwungenermaßen kann man daher davon ausgehen, dass die FI zu einem Experten muss, der einem das Ding mal auf Vordermann bringt. Dann ist die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte Ruhe. Und falls doch mal was ist, kann man sich dank recht guter Literatur zum Thema FI mit etwas Sachverstand an die FI rantrauen - wichtig ist eben, dass die Ausgangsbasis (=vom Profi überholt) passt. Das Ding ist schließlich kein Hexenwerk.
Rund um die FI gibts eine kleine aber feine Fangemeinde in den USA, so dass die Ersatzteilversorgung kein Problem darstellt. Die Ersatzteile sind besser als das, was von Rochester verbaut wurde und die Profis stellen die Dinger besser ein als es damals jemals ab Werk möglich war. Aber die FI ist eben eine Kostenfrage. Eine rein technische Überholung kann schon mal 2000 Dollar kosten, wenn auch noch optisch aufgehübscht werden soll, kann auch gleich mal das Zwei- bis Dreifache fällig werden. Dafür hat man dann aber auch eine wirkliche Rarität, die - zumindest in den USA - deutlich wertvoller ist als der schnöde Vergaser.
Beispiel 61er Corvette:
230hp Vergaser Zustand 2: ca. 77.000 USD
275hp FI Zustand 2: ca. 99.000 USD
315hp FI Zustand 2: ca. 110.000 USD
Ich liebe die Blicke der Leute wenn Sie mich nach dem Motor meiner C1 fragen, ich die Haube öffne und da ein "seltsames Konstrukt" an der Stelle des Vergasers mit dem Runden Luftfilter sitzt und die Gesichter immer unglaubwürdiger werden, wenn ich versuche zu erklären was das da ist . Das beste sind dann die selbsternannten Oldtimer"experten", die einem vorwerfen, dass ich sie belüge und die FI garantiert nicht so alt sei wie ich behaupte .
Und: Man kann die FI auch runterbauen und einen Vergaser draufschrauben. Für den Fall der Fälle... oder wenn man die FI einlagern möchte.
Ein einziges Manko der Einspritzung ist meines Erachtens die heutige Benzinqualität. Das Benzin kocht (siedet) heute viel schneller als früher, schuld daran ist u.a. der Ethanolanteil im Benzin. Das Ergebnis ist dann, dass das Benzin im Fuel Meter (Pendant zur Schwimmerkammer) nach einer Fahrt und mit abgestelltem Motor kocht. Der Motor springt anschließend schlecht bis gar nicht an und muss dann mit Gasstößen am Leben gehalten werden. Ist mir persönlich an der Tanke immer recht peinlich, wenn ich wie ein Bekloppter aufs Gas stehe und es hinter mir knallt. Das geht so lange, bis kühles Benzin von der Pumpe nachgefördert wurde. Wenn man gleich los fährt, ist das Problem nach einigen Metern nicht mehr existent. Stichwort: Dampfblasenbildung. Viele Amis bewegen daher ihre FI ausschließlich mit Rennbenzin, was aber nicht nur teuer, sondern auch illegal im Straßenverkehr ist... Mein Projekt für nächstes Jahr ist daher eine geeignete Abschirmung oder Kühlung zu bauen, die das Benzin am Kochen hindern soll wenn ich den Motor abstelle. Ich weiß allerdings nicht, wie kritisch diese Sache bei den späteren FIs ist. Meine FI ist eine 1957er, sprich aus dem ersten Baujahr der FIs.
Momentan gebe ich aschefreies 2-Takt-Öl zum Benzin (nur Super E5 oder Super Plus) hinzu - ich bin der Meinung, dass das den Siedepunkt etwas höher setzt und das Benzin erst später kocht. Das Bleiersatzzeugs ist mit dem 2T-Öl auch nicht notwendig.
Viele Grüße,
Tobi
das mit der angeblich so anfälligen Fuel Injection stimmt nicht - die verrichtet ebenso zuverlässig ihren Dienst wie der Vergaser. Das Problem ist viel mehr, dass sich nur wenige Leute mit der FI auskennen und im bisher langen Leben unserer Vetten schon viele Leute an den Einspritzungen herumgebastelt haben und so nicht unbedingt dazu beitrugen, dass die Dinger "sauber" laufen. Gezwungenermaßen kann man daher davon ausgehen, dass die FI zu einem Experten muss, der einem das Ding mal auf Vordermann bringt. Dann ist die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte Ruhe. Und falls doch mal was ist, kann man sich dank recht guter Literatur zum Thema FI mit etwas Sachverstand an die FI rantrauen - wichtig ist eben, dass die Ausgangsbasis (=vom Profi überholt) passt. Das Ding ist schließlich kein Hexenwerk.
Rund um die FI gibts eine kleine aber feine Fangemeinde in den USA, so dass die Ersatzteilversorgung kein Problem darstellt. Die Ersatzteile sind besser als das, was von Rochester verbaut wurde und die Profis stellen die Dinger besser ein als es damals jemals ab Werk möglich war. Aber die FI ist eben eine Kostenfrage. Eine rein technische Überholung kann schon mal 2000 Dollar kosten, wenn auch noch optisch aufgehübscht werden soll, kann auch gleich mal das Zwei- bis Dreifache fällig werden. Dafür hat man dann aber auch eine wirkliche Rarität, die - zumindest in den USA - deutlich wertvoller ist als der schnöde Vergaser.
Beispiel 61er Corvette:
230hp Vergaser Zustand 2: ca. 77.000 USD
275hp FI Zustand 2: ca. 99.000 USD
315hp FI Zustand 2: ca. 110.000 USD
Ich liebe die Blicke der Leute wenn Sie mich nach dem Motor meiner C1 fragen, ich die Haube öffne und da ein "seltsames Konstrukt" an der Stelle des Vergasers mit dem Runden Luftfilter sitzt und die Gesichter immer unglaubwürdiger werden, wenn ich versuche zu erklären was das da ist . Das beste sind dann die selbsternannten Oldtimer"experten", die einem vorwerfen, dass ich sie belüge und die FI garantiert nicht so alt sei wie ich behaupte .
Und: Man kann die FI auch runterbauen und einen Vergaser draufschrauben. Für den Fall der Fälle... oder wenn man die FI einlagern möchte.
Ein einziges Manko der Einspritzung ist meines Erachtens die heutige Benzinqualität. Das Benzin kocht (siedet) heute viel schneller als früher, schuld daran ist u.a. der Ethanolanteil im Benzin. Das Ergebnis ist dann, dass das Benzin im Fuel Meter (Pendant zur Schwimmerkammer) nach einer Fahrt und mit abgestelltem Motor kocht. Der Motor springt anschließend schlecht bis gar nicht an und muss dann mit Gasstößen am Leben gehalten werden. Ist mir persönlich an der Tanke immer recht peinlich, wenn ich wie ein Bekloppter aufs Gas stehe und es hinter mir knallt. Das geht so lange, bis kühles Benzin von der Pumpe nachgefördert wurde. Wenn man gleich los fährt, ist das Problem nach einigen Metern nicht mehr existent. Stichwort: Dampfblasenbildung. Viele Amis bewegen daher ihre FI ausschließlich mit Rennbenzin, was aber nicht nur teuer, sondern auch illegal im Straßenverkehr ist... Mein Projekt für nächstes Jahr ist daher eine geeignete Abschirmung oder Kühlung zu bauen, die das Benzin am Kochen hindern soll wenn ich den Motor abstelle. Ich weiß allerdings nicht, wie kritisch diese Sache bei den späteren FIs ist. Meine FI ist eine 1957er, sprich aus dem ersten Baujahr der FIs.
Momentan gebe ich aschefreies 2-Takt-Öl zum Benzin (nur Super E5 oder Super Plus) hinzu - ich bin der Meinung, dass das den Siedepunkt etwas höher setzt und das Benzin erst später kocht. Das Bleiersatzzeugs ist mit dem 2T-Öl auch nicht notwendig.
Viele Grüße,
Tobi