08.11.2013, 14:35
Na, dann schauen wir einmal in der Applikation meines LS7 nach. Dort findet sich ein Kennfeld in dem die Anreicherung in Abhängigkeit von der Einspritzventiltemperatur ( ist wichtig für das Verdampfungsverhalten des eingespritzten Kraftstoffes) und der Motorwassertemperatur (für die Gemischaufbereitung viel wichtiger als die Öltemperatur). Dieses Kennfeld ist als Bild unten angefügt. Die Zahl 1.3 bedeutet darin beispielsweise eine 30 %ige Anfettung. Hinzu kommt noch eine lastabhängige Bewertung, bei der mit fallendem Saugrohrunterdruck (=steigende Last) die Anfettung noch weiter angehoben wird.
Spare mir hier das Bild und erwähne das auch nur deshalb, weil mit niedriger Drehzahl fahren auch immer bedeutet mit relativ hoher Last unterwegs zu sein, da die abgegebene Leistung eines Motor sich nun einmal aus dem Produkt von Last und Drehzahl ergibt.
Soviel zur Theorie. Wer einmal nach einem Kaltstart den Lambda-Verlauf auf der Anzeige einer Breitbandsonde verfolgt halt, kann hier bestimmt viel erzählen.
Sicherlich war alles früher - insbesondere bei Vergaser Motoren- noch viel schlimmer. Aber auch heute kommt es zwangsläufig bei jedem Kaltstart zu Benzin- (und Wasser) Einträgen ins Öl, die es schnellstmöglich zu entsorgen gilt. Bei bestimmten Tests, zum Beispiel den Kerzenverrußungstest, bei dem mehrere Kaltstart hintereinander ohne ein zwischenzeitliches Erreichen der Betriebstemperatur gefahren werden, muss das Öl im Testablauf gewechselt werden, sonst führt die Eisbildung im angesammelten Wasser zur einer Verstopfung der Ölkanäle und somit zu einem Lagerschaden. Im Heiß-Kalt-Wechseltest, bei dem im häufigen Wechsel der Motor bei Kälte gestartet wird um anschließend mit hoher Belastung schnell bis zur Betriebstemperatur und anschließend wieder abgekühlt wird, sind auch zwischenzeitliche Ölwechsel erforderlich, da die stetig steigende Kraftstoffanreicherung über die Kurbelgehäuseentlüftung die Lambdaregelung überfordert.(Fehlereintrag!) Dieser Test dient übrigens auch dazu, das Kaltverschleißverhalten eines Motors zu untersuchen.
Letztlich ist aber alles ein Streit um des Kaisers Bart, da Corvette Fahrer Kaltstart bei Minustemperaturen meiden und falls doch das Auto nach dem Start üblicherweise auch lange und weit genug fahren.
Das erfordert aber auch das Erreichen und Verweilen bei der notwendigen Öltemperatur, so wie es Francis 2 richtig bemerkt hat. Dazu braucht man bei den früheren LS7 allerdings auch Drehzahl !
Worum geht es beim Warmfahren eigentlich ? Kaltes modernes Öl schmiert eigentlich ganz hervorragend, sofern überall vorhanden. Das sollte aber die Startprozedur sicherstellen.
Also bleibt das gleichmäßige Erwärmen der Bauteile als Hauptgrund bestehen. Und hier geht es primär um die Spiele und Toleranzen, die zum großen Teil aber auch von der Wassertemperatur bestimmt werden. Ein paralleler Verlauf von Wasser- und Öltemperatur und ein schnelles Aufwärmen wäre somit erstrebenswert. Leider hat GM diesen Aspekt bei den frühen LS7- Motoren aus Kostengründen unberücksichtigt gelassen, so dass die Öltemperatur über Gebühr stark nachhinkt. Hier muss man über die Drehzahl nachhelfen, um bei niedrigen Außentemperaturen eine "Selbstreinigung" des Öles überhaupt zu erreichen. Ansonsten schadet man dem Motor mit zögerlichem Warmfahren mehr als man ihm nutzt.
Vielleicht hat der ein oder andere ja schon einmal die Erfahrung gemacht, dass nach einer längeren Tour, der viel Kurzstrecke vorausging, der Ölverbrauch recht hoch war, sich dann aber wieder normalisierte. Dieser erhöhte Ölverbrauch beruhte dann auf den unverwünschten Beimischungen vom Öl, die sich bei der Tour davongestohlen haben
Zu dem Thema ab wann man Volllast geben darf, sei nur angemerkt, dass man bspw. mit einem Pedalwert von 35% bei 1300 U/min bereits 98% Last stellt. Gerade bei niedrigen Drehzahlen fährt man, wie bereits oben erwähnt, viel öfter und leichter an der Vollast, als man überhaupt glaubt.
Gruß
Wutzer
Spare mir hier das Bild und erwähne das auch nur deshalb, weil mit niedriger Drehzahl fahren auch immer bedeutet mit relativ hoher Last unterwegs zu sein, da die abgegebene Leistung eines Motor sich nun einmal aus dem Produkt von Last und Drehzahl ergibt.
Soviel zur Theorie. Wer einmal nach einem Kaltstart den Lambda-Verlauf auf der Anzeige einer Breitbandsonde verfolgt halt, kann hier bestimmt viel erzählen.
Sicherlich war alles früher - insbesondere bei Vergaser Motoren- noch viel schlimmer. Aber auch heute kommt es zwangsläufig bei jedem Kaltstart zu Benzin- (und Wasser) Einträgen ins Öl, die es schnellstmöglich zu entsorgen gilt. Bei bestimmten Tests, zum Beispiel den Kerzenverrußungstest, bei dem mehrere Kaltstart hintereinander ohne ein zwischenzeitliches Erreichen der Betriebstemperatur gefahren werden, muss das Öl im Testablauf gewechselt werden, sonst führt die Eisbildung im angesammelten Wasser zur einer Verstopfung der Ölkanäle und somit zu einem Lagerschaden. Im Heiß-Kalt-Wechseltest, bei dem im häufigen Wechsel der Motor bei Kälte gestartet wird um anschließend mit hoher Belastung schnell bis zur Betriebstemperatur und anschließend wieder abgekühlt wird, sind auch zwischenzeitliche Ölwechsel erforderlich, da die stetig steigende Kraftstoffanreicherung über die Kurbelgehäuseentlüftung die Lambdaregelung überfordert.(Fehlereintrag!) Dieser Test dient übrigens auch dazu, das Kaltverschleißverhalten eines Motors zu untersuchen.
Letztlich ist aber alles ein Streit um des Kaisers Bart, da Corvette Fahrer Kaltstart bei Minustemperaturen meiden und falls doch das Auto nach dem Start üblicherweise auch lange und weit genug fahren.
Das erfordert aber auch das Erreichen und Verweilen bei der notwendigen Öltemperatur, so wie es Francis 2 richtig bemerkt hat. Dazu braucht man bei den früheren LS7 allerdings auch Drehzahl !
Worum geht es beim Warmfahren eigentlich ? Kaltes modernes Öl schmiert eigentlich ganz hervorragend, sofern überall vorhanden. Das sollte aber die Startprozedur sicherstellen.
Also bleibt das gleichmäßige Erwärmen der Bauteile als Hauptgrund bestehen. Und hier geht es primär um die Spiele und Toleranzen, die zum großen Teil aber auch von der Wassertemperatur bestimmt werden. Ein paralleler Verlauf von Wasser- und Öltemperatur und ein schnelles Aufwärmen wäre somit erstrebenswert. Leider hat GM diesen Aspekt bei den frühen LS7- Motoren aus Kostengründen unberücksichtigt gelassen, so dass die Öltemperatur über Gebühr stark nachhinkt. Hier muss man über die Drehzahl nachhelfen, um bei niedrigen Außentemperaturen eine "Selbstreinigung" des Öles überhaupt zu erreichen. Ansonsten schadet man dem Motor mit zögerlichem Warmfahren mehr als man ihm nutzt.
Vielleicht hat der ein oder andere ja schon einmal die Erfahrung gemacht, dass nach einer längeren Tour, der viel Kurzstrecke vorausging, der Ölverbrauch recht hoch war, sich dann aber wieder normalisierte. Dieser erhöhte Ölverbrauch beruhte dann auf den unverwünschten Beimischungen vom Öl, die sich bei der Tour davongestohlen haben
Zu dem Thema ab wann man Volllast geben darf, sei nur angemerkt, dass man bspw. mit einem Pedalwert von 35% bei 1300 U/min bereits 98% Last stellt. Gerade bei niedrigen Drehzahlen fährt man, wie bereits oben erwähnt, viel öfter und leichter an der Vollast, als man überhaupt glaubt.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !