14.01.2013, 21:12
Artikel von Stern
Es gibt schmuckere Ecken als das Russel Industrial Center in der Clay Street von Downtown Detroit und man findet stimmungsvollere Lokalitäten für eine Autopremiere als den Bundesstaat Michigan Mitte Januar. Der Straßenbelag in der heruntergekommenen Clay Street ist zerborsten und die Straßenbeleuchtung ist defekt - wie vieles hier in der Gegend. Doch wie man es auch dreht und wendet; nirgends anders als nach Motown Detroit passt die Weltpremiere der neuen Corvette besser als in diese leer stehende Fabrik. Die C7 Stingray ist der Star der North American International Motorshow (NAIAS), die die Automobilindustrie Jahr für Jahr Mitte Januar aus dem Winterschlaf holt. Die 4,49 Meter lange Corvette C7, der ewige Rivale des pan-atlantischen Gegenübers Porsche 911, ist kantiger, markiger und kraftvoller als bisher.
Einmal mehr läutet die C7 für Chevrolet ein neues Sportwagenzeitalter ein. Was vor mehr als einem halben Jahrhundert mit einer Kunststoff-Karosserie, steckbaren Seitenscheiben und einem 150 PS starken Sechszylinder begann, erlebte am Vorabend der Detroit Motorshow 2013 einen neuen Höhepunkt. Die Stimmung in der alten Fabrikhalle war prächtig, das Publikum johlte und doch: bei einer Sportwagenikone wie der Corvette, die in der siebten Generation wieder den Zusatz "Stingray" tragen darf, hätte man durchaus etwas mehr auf den Putz hauen können. Kein Motorheulen auf der Bühne, keinen Raketenstart auf der Leinwand. Leise und dezent rollt die Corvette Stingray unter den Augen von rund 1.000 geladenen Gästen auf die mit LED-Blitzen illuminierten Bühne.
Das Design ist typisch Corvette - und doch ganz anders. "Das Aussehen ist jetzt internationaler", sagt Chefdesigner Ed Weburn, "viel mehr als zuvor. Sie soll alle begeistern. Und das tut sie." Die Kanten sind schärfer, die Linien präziser. Hier etwas klassische Corvette, da etwas Nissan GT-R, einen Hauch Ferrari FF und nicht zuletzt etwas Chevrolet Camaro. Das Design der Corvette-Generation sieben bietet einiges neues. An der bekannten und nicht nur bei Corvette-Fans begehrten Grundkonstruktion der Corvette hat sich wenig geändert. Der V8-Motor wummert vorn; Antrieb und Getriebe bringen das Ganze hinten auf die Strecke. Wie immer: vier Auspuffendrohre am Heck sorgen zusammen mit den vier kantigen LED-Leuchteinheiten für einen eindrucksvollen Abschluss. "Man kann die Corvette gegen jeden anderen Sportwagen auf der Welt stellen", so General Motors Chef Mark Reuss, "sie muss sich nicht verstecken. Weder bei Tradition, noch bei Design, Effizienz und Fahrleistungen."
Sie hat mehr Radstand als bisher, endlich Sportsitze, die ihren Namen verdienen und ein deutlich aufgeräumteres Cockpit. Für eine breite Spreizung und einen niedrigen Verbrauch sorgt die neu entwickelte Siebengang-Handschaltung. Die Lenkung soll fünfmal steifer als bisher sein und trotz eines Plus an Ausstattung sowie Technik hat der US-Sportler um 45 Kilogramm abgespeckt. Details wie Dach oder Motorhaube sind aus Karbon gefertigt und der Aluminium-Rahmen ist um fast 60 Prozent steifer als bislang. "Die Corvette ist der Grund, weshalb ich damals bei GM angefangen habe", sinniert GM-Chef Reuss aus dem emotionalen Nähkästchen, "es ist für uns eine ganz besondere Corvette. Natürlich die beste Corvette aller Zeiten", ergänzt er, "daher trägt sie auch wieder den Namen Stingray."
Als der Corvette-Chefentwickler Tadge Juechter bei einer Vorab-Präsentation Corvette-Anhänger befragte, ob die bekannte V8-Saugtechnik von einem doppelt aufgeladenen Sechszylinder abgelöst werden sollte, gab es nur Schweigen. Die mittlerweile fünfte Generation des V8 Smallblock mit dem internen Code LT 1 wuchtet 335 kW / 450 PS und 610 Nm auf die Kurbelwelle und ist damit der stärkste Standard-Motor, der jemals in einer Corvette verbaut wurde. Sportversionen bis hin zu einem Nachfolger der aktuellen ZR1 werden nicht lange auf sich warten lassen. Statt eines Turboladers setzt der neue Corvette-Motor auf eine hohe Verdichtung mit dem Verhältnis von 11,5:1. Über den Drive Mode Selector lassen sich zwölf Fahrzeugeinstellungen auf Fahrer und Fahrprofil anpassen.
Die Architektur mit der zentralen Nockenwelle tief im Motorblock versteckt, mag vielen archaisch vorkommen. "Mit obenliegenden Nockenwellen wäre der Motor rund zehn Zentimeter höher ausgefallen. Dann hätten wir die klassische Corvette Silhouette nicht mehr beibehalten können", erklärt Programm-Manager Jordan Lee. Die Fahrleistungen werden - typisch Corvette - keine Wünsche offen lassen. 0 auf Tempo 100 in rund vier Sekunden, über 300 km/h Spitze und ein Verbrauch, der nur knapp über den Zehn-Liter-Marke liegen dürfte. Ein bisschen müssen sich die Corvette-Fans noch gedulden. Erst ab Juli / August kommt die siebte Corvette-Generation zu den internationalen Händlern. Zumindest in der Clay Street von Detroit kehrt jetzt wieder Ruhe ein.
Es gibt schmuckere Ecken als das Russel Industrial Center in der Clay Street von Downtown Detroit und man findet stimmungsvollere Lokalitäten für eine Autopremiere als den Bundesstaat Michigan Mitte Januar. Der Straßenbelag in der heruntergekommenen Clay Street ist zerborsten und die Straßenbeleuchtung ist defekt - wie vieles hier in der Gegend. Doch wie man es auch dreht und wendet; nirgends anders als nach Motown Detroit passt die Weltpremiere der neuen Corvette besser als in diese leer stehende Fabrik. Die C7 Stingray ist der Star der North American International Motorshow (NAIAS), die die Automobilindustrie Jahr für Jahr Mitte Januar aus dem Winterschlaf holt. Die 4,49 Meter lange Corvette C7, der ewige Rivale des pan-atlantischen Gegenübers Porsche 911, ist kantiger, markiger und kraftvoller als bisher.
Einmal mehr läutet die C7 für Chevrolet ein neues Sportwagenzeitalter ein. Was vor mehr als einem halben Jahrhundert mit einer Kunststoff-Karosserie, steckbaren Seitenscheiben und einem 150 PS starken Sechszylinder begann, erlebte am Vorabend der Detroit Motorshow 2013 einen neuen Höhepunkt. Die Stimmung in der alten Fabrikhalle war prächtig, das Publikum johlte und doch: bei einer Sportwagenikone wie der Corvette, die in der siebten Generation wieder den Zusatz "Stingray" tragen darf, hätte man durchaus etwas mehr auf den Putz hauen können. Kein Motorheulen auf der Bühne, keinen Raketenstart auf der Leinwand. Leise und dezent rollt die Corvette Stingray unter den Augen von rund 1.000 geladenen Gästen auf die mit LED-Blitzen illuminierten Bühne.
Das Design ist typisch Corvette - und doch ganz anders. "Das Aussehen ist jetzt internationaler", sagt Chefdesigner Ed Weburn, "viel mehr als zuvor. Sie soll alle begeistern. Und das tut sie." Die Kanten sind schärfer, die Linien präziser. Hier etwas klassische Corvette, da etwas Nissan GT-R, einen Hauch Ferrari FF und nicht zuletzt etwas Chevrolet Camaro. Das Design der Corvette-Generation sieben bietet einiges neues. An der bekannten und nicht nur bei Corvette-Fans begehrten Grundkonstruktion der Corvette hat sich wenig geändert. Der V8-Motor wummert vorn; Antrieb und Getriebe bringen das Ganze hinten auf die Strecke. Wie immer: vier Auspuffendrohre am Heck sorgen zusammen mit den vier kantigen LED-Leuchteinheiten für einen eindrucksvollen Abschluss. "Man kann die Corvette gegen jeden anderen Sportwagen auf der Welt stellen", so General Motors Chef Mark Reuss, "sie muss sich nicht verstecken. Weder bei Tradition, noch bei Design, Effizienz und Fahrleistungen."
Sie hat mehr Radstand als bisher, endlich Sportsitze, die ihren Namen verdienen und ein deutlich aufgeräumteres Cockpit. Für eine breite Spreizung und einen niedrigen Verbrauch sorgt die neu entwickelte Siebengang-Handschaltung. Die Lenkung soll fünfmal steifer als bisher sein und trotz eines Plus an Ausstattung sowie Technik hat der US-Sportler um 45 Kilogramm abgespeckt. Details wie Dach oder Motorhaube sind aus Karbon gefertigt und der Aluminium-Rahmen ist um fast 60 Prozent steifer als bislang. "Die Corvette ist der Grund, weshalb ich damals bei GM angefangen habe", sinniert GM-Chef Reuss aus dem emotionalen Nähkästchen, "es ist für uns eine ganz besondere Corvette. Natürlich die beste Corvette aller Zeiten", ergänzt er, "daher trägt sie auch wieder den Namen Stingray."
Als der Corvette-Chefentwickler Tadge Juechter bei einer Vorab-Präsentation Corvette-Anhänger befragte, ob die bekannte V8-Saugtechnik von einem doppelt aufgeladenen Sechszylinder abgelöst werden sollte, gab es nur Schweigen. Die mittlerweile fünfte Generation des V8 Smallblock mit dem internen Code LT 1 wuchtet 335 kW / 450 PS und 610 Nm auf die Kurbelwelle und ist damit der stärkste Standard-Motor, der jemals in einer Corvette verbaut wurde. Sportversionen bis hin zu einem Nachfolger der aktuellen ZR1 werden nicht lange auf sich warten lassen. Statt eines Turboladers setzt der neue Corvette-Motor auf eine hohe Verdichtung mit dem Verhältnis von 11,5:1. Über den Drive Mode Selector lassen sich zwölf Fahrzeugeinstellungen auf Fahrer und Fahrprofil anpassen.
Die Architektur mit der zentralen Nockenwelle tief im Motorblock versteckt, mag vielen archaisch vorkommen. "Mit obenliegenden Nockenwellen wäre der Motor rund zehn Zentimeter höher ausgefallen. Dann hätten wir die klassische Corvette Silhouette nicht mehr beibehalten können", erklärt Programm-Manager Jordan Lee. Die Fahrleistungen werden - typisch Corvette - keine Wünsche offen lassen. 0 auf Tempo 100 in rund vier Sekunden, über 300 km/h Spitze und ein Verbrauch, der nur knapp über den Zehn-Liter-Marke liegen dürfte. Ein bisschen müssen sich die Corvette-Fans noch gedulden. Erst ab Juli / August kommt die siebte Corvette-Generation zu den internationalen Händlern. Zumindest in der Clay Street von Detroit kehrt jetzt wieder Ruhe ein.
Viele Grüße
Marion & Reinhardt
-------------------------------------------------
Marion & Reinhardt
-------------------------------------------------