02.01.2013, 12:16
Zitat:Original von Legend32
Es gibt für mich aber trotzdem keinen Grund, warum man diese Drehzahländerung und "digitale Schaltung" nicht auch beim Wandlergetriebe umsetzt. Denn auch dort lassen sich die Kupplungen genauso schalten und auf Drehzahländerungen des Motors abzuwarten. Und man hat immer noch den Vorteil, daß alle Gänge im Eingriff sind, was beim DKG nicht immer der Fall ist.
Grüße
Ralph
Hallo Ralph,
vielleicht solltest du dabei auch ein wenig die Historie berücksichtigen. Die ersten Wandlerautomaten sind in den 40/50 er Jahren entwickelt worden, um das Fahren einfacher und bequemer zu machen. Die ersten Doppelkupplungsgetriebe sind Anfang der 70 er von Porsche in Hinblick auf den Motorsport konzipiert worden. Die Grundkonzeption erfolgte somit unter ganz anderen Zielvorgaben.
Natürlich lässt sich ein Wandlerautomatgetriebe auch in Richtung Sportlichkeit optimieren, ebenso wie es Renn-LkW's gibt (T'schuldigung für den Vergleich), was aber nichts daran ändert, dass beide von der Grundkonzeption eigentlich für etwas anderes angedacht waren.
Je mehr Gänge das Getriebe hat, desto kleiner sind die Drehzahlsprünge und desto weniger wirkt das Massenträgheitsmoment negativ. Das bedeutet wiederum, bei gleicher mechanischer Belastung können beide Varianten schneller geschaltet werden.
Natürlich könnte man beim Wandlergetriebe auch eine Drehzahlsynchronisation herbeiführen und abwarten. Beim DKG wird bei schnellen Schaltungen aber die vollständige Synchronisation gar nicht abgewartet, sondern bereits vorher der Gang "reingeknallt" und der Motor auf die entsprechende Drehzahl hoch-/runtergerissen. Und in diesem Fall hat das DKG mehr "Fleisch" auf den Kupplungsscheiben und zusätzlich noch Federelemente, die als Ruckdämpfer und damit als Kraftbegrenzer wirken.
Beim Wandlergetriebe versucht man hier durch Öffnen der Wandlerkupplung in Verbindung mit einer Schlupfregelung das Gröbste abzufangen.
Die von dir als Vorteil angesehene Tatsache, dass alle Gänge permanent im Eingriff sind, hat aber auch den Nachteil von mehr Bewegung = mehr Reibung = Wirkungsgradverlust..
Natürlich könnte man ein neues Wandlergetriebe in Hinblick auf Sportlichkeit neu konzipieren.
Aber warum? Für die sportlich orientierte Kundschaft hat man ja bereits das DKG entwickelt. Und für die komfortorientierte Kundschaft bietet das bestehende Wandlergetriebe ein sehr gute Ausgangsbasis.
Ideal wäre sowieso ein stufenloses Getriebe, was es auch schon gab/gibt, wenn damit nicht neue Probleme auf der Bildfläche erscheinen würden. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !