11.04.2012, 08:53
Ja, ja die böse Mineralölindustrie. Wird mal Zeit das ich etwas schwerere Geschütze auffahre.
Ich bin seit 25 Jahren für die Herstellung aller Produkte sowie dessen optimaler Verarbeitung/Beschaffung verantwortlich. Meine Truppe stellt dabei neben allen anderen Raffinerieprodukten etwa 1,3 Million Tonnen OK (alle Sorten) und 2,5 Millionen DK in Jahr her.Wir waren die erste deutsche Raffinerie welche E5 herstellen konnte.
In meiner Raffinerie beladen wir Tankwagen JEDER Gesellschaft. Für Ottokraftstoff und Diesel hat jede Markengesellschaft einen eigenen Additivtank auf unserem Gelände. Freie Tankstellen bekommen unser Additiv welches durch unabhängige Gutachter regelmässig dessen Wirksamkeit nachweisen muss.
Die Kraftstoffe müssen vor der Additivierung die DIN/EN 228 bzw DIN/EN590 in allen Pinkten sicher erfüllen. Das wird ebenfalls für jede Batch (also jeder produzierte Tank) durch unabhängige Gutachter kontrolliert.
Die Additivierung ist eine Zwangsbeigabe. Sollte - aus welchem Grund auch immer - das Additiv nicht zugegeben werden können, kann technisch keine Verladung durchgeführt werden. Es ist somit ausgeschlossen - ob Markenprodukt oder freie Tankstelle - das nicht additivierte Kraftstoffe unsere Raffinerie verlassen.
Additive geben wir zur Ergänzung der Eigenschaften hinzu. Im wesentlichen sind das Detergents, Korrosions- und Oxidationsinhibitoren.
Alterungsprobleme haben durch Verschärfung der EN228 (Reduzierung des Aromatengehaltes etc) sowie durch die stetig zunehmende "Zwangszugabe" von sogenannten "nachwachsenden Rohstoffen", also Ethanol zu OK und FAME zum DK, in den letzten Jahren erheblich zugenommen.
Für die Langzeitlagerung (Erdölbevoratungsverband) produzieren wir deshalb OK und DK frei von "Bioprodukten". Aber auch diese Produkte werden jedes Jahr "gewäözt" also frisch produziert.
Die von uns verwendeten Additivpakete sind auf diese Änderungen soweit als möglich angepasst worden. Eine zusätzliche Additivierung ist NICHT erforderlich und kann sogar den gegenteiligen Effekt erwirken.
Vor der Zugabe von Ethanol zum OK hatte JEDER Wasserspuren im Tank. Wasser und Kohlenwasserstoffe mischen sich nicht. Durch Temparaturschwankungen und Kondensation hat sich in jedem Tank, ob Raffinerie, Tankstelle oder PKW Wasser angesammelt. Durch sogenanntes "Housekeeping" wurde regelmässig das Wasser abgezogen.
Die käuflich zu erwerbenden Additive haben entweder durch Emulgatoren oder einfach durch Alkohol das Wasser im Tank gebunden. Eine Auswirkung auf die Lagerstabilität haben diese Additive nicht mehr (s.o.).
Nach Einführung der Ethanolmischungen, welche heute 100% des Marketes ausmachen, ist die Wasserproblematik nur noch dann vorhanden, wenn eine Tankstelle sehr lange keine Tankbewegungen mehr hat. Ehtanol kann sehr viel Wasser aufnehmen aber sobald der Sättigungspunkt überschritten ist, fällt schlagartig das Wasser/Ethanolgemisch aus der Lösung und setzt sich am Tankboden ab. Ein solcher Fall ist mir bisher noch nicht bekannt geworden.
Ein weiteres Problem ist die bekannte Unverträglichkeit mancher Kunststoffe und speziell Aluminium gegenüber Ethanol. Für Fahrzeuge welche kein Ethanol vertragen ist das Super Plus als Schutzsorte weiterhin frei von Ethanol.
OK und DK werden als Verbrauchsgut eingestuft und sind deshalb nur begrenzt haltbar. Alle Motoren welche nur gelegentlich betrieben werden und eine sehr lange Standzeit haben werden also früher oder später Probleme bekommen. Nicht nur Alterungsprodukte, auch der Verlsut der leichtflüchtigen Bestandteile können zu Startproblemen führen.
Meine Empfehlung Gerätebenzin zu verwenden basiert auf den Eigenschaften von Alkylatbenzin. Dieses Benzin entsteht in Raffinerieprozessen (Alkylierung) und ist kein Geheimnis. Raffinerien mit Alkylierungen mischen das Alkylat den OK zu um die Aromatenbegrenzung bei gleichzeitiger Oktanzahlerhöhung zu schaffen. Da nur spezielle, knapp vorhandene KW zu Alkylierung taugen, ist die Menge an Alkylat begrenzt.
Die Nachfrage nach Alkylatbenzin ist recht gering. Allerdings wird in Bereichen der sicheren Betriebsbereiche wie Feuerwehr, THW etc sehr häufig Alkylat statt OK verwendet. Ebenfalls in exponierten Bereichen des Mitarbeiterschutzes (Gartenbau, Landschaftspflege, Tagebau etc) wird Alkylatbezin eingesetzt, da die Verbrennungsprodukte erheblich sauberer sind.
Alkylatebenzin mischt sich problemlos mit E5 oder E10. Durch die sauberere Verbrennung und den höheren Verbrenungstemparaturen wird der Brennraum von Ablagerungen befreit. Das erkennt ihr dann am Auspuff.... Erheblich verschmutzte Motoren (verursacht durch zB falsche Motoreneinstellung) bzw Ein- und Auslassventile können sogar durch den "Reinigungsvorgang" Probleme bekommen, da sich die Koksrückstände ablösen.
Ist mein längstes Statement im Forum. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Jörg
Ich bin seit 25 Jahren für die Herstellung aller Produkte sowie dessen optimaler Verarbeitung/Beschaffung verantwortlich. Meine Truppe stellt dabei neben allen anderen Raffinerieprodukten etwa 1,3 Million Tonnen OK (alle Sorten) und 2,5 Millionen DK in Jahr her.Wir waren die erste deutsche Raffinerie welche E5 herstellen konnte.
In meiner Raffinerie beladen wir Tankwagen JEDER Gesellschaft. Für Ottokraftstoff und Diesel hat jede Markengesellschaft einen eigenen Additivtank auf unserem Gelände. Freie Tankstellen bekommen unser Additiv welches durch unabhängige Gutachter regelmässig dessen Wirksamkeit nachweisen muss.
Die Kraftstoffe müssen vor der Additivierung die DIN/EN 228 bzw DIN/EN590 in allen Pinkten sicher erfüllen. Das wird ebenfalls für jede Batch (also jeder produzierte Tank) durch unabhängige Gutachter kontrolliert.
Die Additivierung ist eine Zwangsbeigabe. Sollte - aus welchem Grund auch immer - das Additiv nicht zugegeben werden können, kann technisch keine Verladung durchgeführt werden. Es ist somit ausgeschlossen - ob Markenprodukt oder freie Tankstelle - das nicht additivierte Kraftstoffe unsere Raffinerie verlassen.
Additive geben wir zur Ergänzung der Eigenschaften hinzu. Im wesentlichen sind das Detergents, Korrosions- und Oxidationsinhibitoren.
Alterungsprobleme haben durch Verschärfung der EN228 (Reduzierung des Aromatengehaltes etc) sowie durch die stetig zunehmende "Zwangszugabe" von sogenannten "nachwachsenden Rohstoffen", also Ethanol zu OK und FAME zum DK, in den letzten Jahren erheblich zugenommen.
Für die Langzeitlagerung (Erdölbevoratungsverband) produzieren wir deshalb OK und DK frei von "Bioprodukten". Aber auch diese Produkte werden jedes Jahr "gewäözt" also frisch produziert.
Die von uns verwendeten Additivpakete sind auf diese Änderungen soweit als möglich angepasst worden. Eine zusätzliche Additivierung ist NICHT erforderlich und kann sogar den gegenteiligen Effekt erwirken.
Vor der Zugabe von Ethanol zum OK hatte JEDER Wasserspuren im Tank. Wasser und Kohlenwasserstoffe mischen sich nicht. Durch Temparaturschwankungen und Kondensation hat sich in jedem Tank, ob Raffinerie, Tankstelle oder PKW Wasser angesammelt. Durch sogenanntes "Housekeeping" wurde regelmässig das Wasser abgezogen.
Die käuflich zu erwerbenden Additive haben entweder durch Emulgatoren oder einfach durch Alkohol das Wasser im Tank gebunden. Eine Auswirkung auf die Lagerstabilität haben diese Additive nicht mehr (s.o.).
Nach Einführung der Ethanolmischungen, welche heute 100% des Marketes ausmachen, ist die Wasserproblematik nur noch dann vorhanden, wenn eine Tankstelle sehr lange keine Tankbewegungen mehr hat. Ehtanol kann sehr viel Wasser aufnehmen aber sobald der Sättigungspunkt überschritten ist, fällt schlagartig das Wasser/Ethanolgemisch aus der Lösung und setzt sich am Tankboden ab. Ein solcher Fall ist mir bisher noch nicht bekannt geworden.
Ein weiteres Problem ist die bekannte Unverträglichkeit mancher Kunststoffe und speziell Aluminium gegenüber Ethanol. Für Fahrzeuge welche kein Ethanol vertragen ist das Super Plus als Schutzsorte weiterhin frei von Ethanol.
OK und DK werden als Verbrauchsgut eingestuft und sind deshalb nur begrenzt haltbar. Alle Motoren welche nur gelegentlich betrieben werden und eine sehr lange Standzeit haben werden also früher oder später Probleme bekommen. Nicht nur Alterungsprodukte, auch der Verlsut der leichtflüchtigen Bestandteile können zu Startproblemen führen.
Meine Empfehlung Gerätebenzin zu verwenden basiert auf den Eigenschaften von Alkylatbenzin. Dieses Benzin entsteht in Raffinerieprozessen (Alkylierung) und ist kein Geheimnis. Raffinerien mit Alkylierungen mischen das Alkylat den OK zu um die Aromatenbegrenzung bei gleichzeitiger Oktanzahlerhöhung zu schaffen. Da nur spezielle, knapp vorhandene KW zu Alkylierung taugen, ist die Menge an Alkylat begrenzt.
Die Nachfrage nach Alkylatbenzin ist recht gering. Allerdings wird in Bereichen der sicheren Betriebsbereiche wie Feuerwehr, THW etc sehr häufig Alkylat statt OK verwendet. Ebenfalls in exponierten Bereichen des Mitarbeiterschutzes (Gartenbau, Landschaftspflege, Tagebau etc) wird Alkylatbezin eingesetzt, da die Verbrennungsprodukte erheblich sauberer sind.
Alkylatebenzin mischt sich problemlos mit E5 oder E10. Durch die sauberere Verbrennung und den höheren Verbrenungstemparaturen wird der Brennraum von Ablagerungen befreit. Das erkennt ihr dann am Auspuff.... Erheblich verschmutzte Motoren (verursacht durch zB falsche Motoreneinstellung) bzw Ein- und Auslassventile können sogar durch den "Reinigungsvorgang" Probleme bekommen, da sich die Koksrückstände ablösen.
Ist mein längstes Statement im Forum. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
Jörg
..eagl, in wlehcer Riehenfloge die Bcuhstbaen in eneim Wrot sethen, huaptschae der esrte und ltzete Bcuhstbae snid an der rhcitgien Setlle.
Mit einem Forum ist es wie mit einer Party. Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.
Mit einem Forum ist es wie mit einer Party. Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.