19.01.2004, 12:22
Ein "handgemachter" Motor ist technisch immer besser als ein gekaufter (sog. "crate engine") - hat aber auch seinen Preis.
Die crate engines haben nie die Leistung, die sie laut Angabe haben sollen. Das lieg in erster Linie an den recht groben Toleranzen der amerikanischen Fertigung und der recht "groben" Montage.
Die teschnische Unterschiede Vorteile eines von einem fachkundigen Motorenbauer aufgebauten Motor sind:
- Alle Lager werden indivudell geschliffen und angepaßt, sodaß die Toleranzen überall gleichmäßig sind (crate: Standard-Kurbelwelle wird in Standardblock montiert)
- Jede Zylinderbohrung wird für einen Kolben gemäß Toleranz gebohrt und gehont, die Zylinder für jede Bohrung numeriert.
- Kolbenring-Spaltmaße werden für jede Zylinderbohrung angepaßt, die Ringe dann ebenfalls durchnummeriert. Dadurch ein Minimum an BLow-By-Verlusten (Verbrennungsdruck, der ungenutzt an den Kolbenringspalten ins Kurbelgehäuse entweicht) d.h. mehr Leistung.
- Ventilsitze werden einzeln geschliffen und geprüft.
- Übergang von Ansaugspinne an Zylinderkopf wird angepaßt (sog. "porting") - bei crate- und Serienmotoren stehen hier teilweise bis z 4mm Material in den Ansaugtrakt hinein, behindern also die Gemischansaugung und kosten daher eine Menge Leistung.
Weiterer Vorteil:
- Ein erfahrener Motorenbauer kann eine Nockenwelle (das "Gehirn" des Motors, welches die Leistung und Drehmoment-Charakteristik bestimmt - also Drehmoment bei niedrigen oder hohen Drehzahlen, viel PS oder viel Drehmoment) so aussuchen, daß sie zum Fahrzeug paßt. Hierbei spielen Getriebe- und Hinterachs-Übersetzungen, Fahrzeuggewicht, Fahrgewohnheiten (mehr Autobahn oder mehr Landstraße) und Vorlieben (hohe oder niedrige Drehzahlen) Rolle.
- Weiterhin bekommt man u.U. eine fachkundige Beratung über leistungssteigernde Optionen wie Doppel- oder Mehrfach-Vergaser, Kompressor, Turbolader und natürlich über die Voraussetzungen an die Peripherie, wenn ein leistungsgesteigerter Motor eingebaut wird: Höhere Anforderungen an das Kühlsystem, Getriebe, Antriebsstrang, Abgasanlage (gaaaanz wichtig - ein 500PS Motor mit einer 2" Auspuffanlage beispielweise wäre wie ein Marathonläufer Ashtma),passender Vergaser, Verteiler etc.
Sicher, ein crate engine läuft auch, bleibt aber immer hinter den Möglichkeiten zurück, die ein Motor der entsprechenden Größe an Potential hätte. Zur Verdeutlichung: Ein ZZ4 350cui Smallblock, der mit 350hp "angegeben" ist, hat in Natura vielleicht 320PS. Derselbe Motor mit den gleichen Komponenten, aber montiert und "verarbeitet" wie oben, erreicht die angegebenen 350PS oder sogar etwas mehr - und kann durch entsprechende Nockenwellenauswahl auf das Fahrzeug angepaßt werden. Preismäßig würde ich schätzen, daß ein Neuaufbau eines vorhandenen Motors (wie oben beschrieben) ca. um 50% teurer ist als ein Crate-Engine (bei gleicher technischer Ausstattung).
Gruß,
Thomas
Die crate engines haben nie die Leistung, die sie laut Angabe haben sollen. Das lieg in erster Linie an den recht groben Toleranzen der amerikanischen Fertigung und der recht "groben" Montage.
Die teschnische Unterschiede Vorteile eines von einem fachkundigen Motorenbauer aufgebauten Motor sind:
- Alle Lager werden indivudell geschliffen und angepaßt, sodaß die Toleranzen überall gleichmäßig sind (crate: Standard-Kurbelwelle wird in Standardblock montiert)
- Jede Zylinderbohrung wird für einen Kolben gemäß Toleranz gebohrt und gehont, die Zylinder für jede Bohrung numeriert.
- Kolbenring-Spaltmaße werden für jede Zylinderbohrung angepaßt, die Ringe dann ebenfalls durchnummeriert. Dadurch ein Minimum an BLow-By-Verlusten (Verbrennungsdruck, der ungenutzt an den Kolbenringspalten ins Kurbelgehäuse entweicht) d.h. mehr Leistung.
- Ventilsitze werden einzeln geschliffen und geprüft.
- Übergang von Ansaugspinne an Zylinderkopf wird angepaßt (sog. "porting") - bei crate- und Serienmotoren stehen hier teilweise bis z 4mm Material in den Ansaugtrakt hinein, behindern also die Gemischansaugung und kosten daher eine Menge Leistung.
Weiterer Vorteil:
- Ein erfahrener Motorenbauer kann eine Nockenwelle (das "Gehirn" des Motors, welches die Leistung und Drehmoment-Charakteristik bestimmt - also Drehmoment bei niedrigen oder hohen Drehzahlen, viel PS oder viel Drehmoment) so aussuchen, daß sie zum Fahrzeug paßt. Hierbei spielen Getriebe- und Hinterachs-Übersetzungen, Fahrzeuggewicht, Fahrgewohnheiten (mehr Autobahn oder mehr Landstraße) und Vorlieben (hohe oder niedrige Drehzahlen) Rolle.
- Weiterhin bekommt man u.U. eine fachkundige Beratung über leistungssteigernde Optionen wie Doppel- oder Mehrfach-Vergaser, Kompressor, Turbolader und natürlich über die Voraussetzungen an die Peripherie, wenn ein leistungsgesteigerter Motor eingebaut wird: Höhere Anforderungen an das Kühlsystem, Getriebe, Antriebsstrang, Abgasanlage (gaaaanz wichtig - ein 500PS Motor mit einer 2" Auspuffanlage beispielweise wäre wie ein Marathonläufer Ashtma),passender Vergaser, Verteiler etc.
Sicher, ein crate engine läuft auch, bleibt aber immer hinter den Möglichkeiten zurück, die ein Motor der entsprechenden Größe an Potential hätte. Zur Verdeutlichung: Ein ZZ4 350cui Smallblock, der mit 350hp "angegeben" ist, hat in Natura vielleicht 320PS. Derselbe Motor mit den gleichen Komponenten, aber montiert und "verarbeitet" wie oben, erreicht die angegebenen 350PS oder sogar etwas mehr - und kann durch entsprechende Nockenwellenauswahl auf das Fahrzeug angepaßt werden. Preismäßig würde ich schätzen, daß ein Neuaufbau eines vorhandenen Motors (wie oben beschrieben) ca. um 50% teurer ist als ein Crate-Engine (bei gleicher technischer Ausstattung).
Gruß,
Thomas