Kaltstartprobleme
#1
Brick 
Hallo,

ich besitze seit einigen Wochen eine C3 Bj 81. Anfangs ist diese auch egal ob kalt oder warm immer sofort angesprungen. Bin zu der Zeit auch überwiegend längere Strecken gefahren. In letzter Zeit hat es beim Starten zunehmend länger gedauert, bis der Motor angesprungen ist. Am Wochenende (nach 6 Tagen Standzeit) hat der Anlasser zwar gedreht aber der Motor springt überhaupt nicht mehr an. Habe dann die Batterie geladen aber ohne Erfolg. Gibt es denn einen einfachen Trick, um herauszufinden ob die Batterie vielleicht defekte Zellen hat oder wie sollte ich bei der Fehlersuche am besten vorgehen.

Danke und Gruss

Tom
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#2
Hallo Tom,

eine Ferndiagnose ist bei solchen Problemchen nicht so einfach - "rumfummeln" und
probieren geht schneller.

Ich versuche es mal:
Wenn der Anlasser schnell dreht (so wie zuvor), sollte die Batterie in Ordnung sein.
Bei einer defekten Zelle ist entweder die Spannung geringer (sollte dann mittels Voltmeter im Armaturenbrett zu sehen sein) oder sie liefert zu wenig Strom (Spannung bricht zusammen und Anlasser dreht sehr langsam).

Dann mal schauen ob ein Zündfunke da ist. Also einen Zündkerzenstecker abziehen,
dan eine alte Zündkerze reinstecken und diese mit dem Gewinde irgendwo auf Masse legen (oder einen Draht um das Gewinde wickeln und diesen an Masse befestigen).
Achtung - manche Zündanlagen können Schaden nehmen wenn der Zündfunke aufgrund
zu grosser Entfernung zur Masse nicht überspringen kann, da eine sehr hohe Spannung aufgebaut und die dann nicht entladen wird. Also immer dafür sorgen, das bei einem solchen Test maximal 3-4 mm Zwischen dem Ende des Zündkabels (in diesem Fall alte Zündkerze)
und Masse liegen.
(eine neue Zünkerze geht natürlich auch, nur hat man die nicht rumliegen)

Ist ein Zündfunke da, dann weiter in Richtung Benzin und Vergaser suchen.
Ist kein Zündfunke da, Verteiler, Kabel usw. prüfen.

Schaue erst mal und schreibe was Du bis hierhin feststellen konntest.

Gruß

Dirk
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#3
Heart 
Hallo Tom!

Sollte der Anlasser einigermaßen normal durchziehen, dann ist die Batterie, wie Dirk schon beschrieben hat, ok. Dem Thema Zündung ist ebenfalls nichts hinzuzufügen. Am "Gesicht" der Zündkerzen lässt sich so einiges ablesen: Sind sie nass, verrußt, braun....?

Das mit dem Kraftstoff läßt sich auch leicht prüfen: Entferne den Luftfilterdeckel und schaue von oben in den Vergaser. Dann betätigst du ein- oder zweimal stoßweise das Gasgestänge. Dabei sollte sichtbar Sprit in die Ansaugöffnung spritzen (Beschleunigerpumpe), was man dann auch schnell riechen kann. Ist das nicht der Fall so kommt folgendes in Frage: Leerer Tank - defekte Benzinpumpe - verstopftes Filter (befindet sich irgendwo in der Leitung oder beim Rochester-Quadrajet-Vergaser eingebaut) oder eine abgeknickte Leitung (Schlauch). Probehalber kannst Du mal den Schlauch am Vergaser abmachen, ein Gefäß drunterhalten und jemand orgeln lassen. Der Sprit sollte dann schön schubweise aus der Leitung kommen.

Du kannst ja mal einen kräftigen Schluck Sprit in den Vergaser kippen - wenn die Gute dann mal einen Huster tut, dann wäre der Beweis für Vitaminmangel erbracht...

Viel Erfolg beim Probieren - und lass uns wissen, was es war, amn lernt ja nie aus...

Gruß, Norbert
...Ein Motor kann nie groß und 8-Zylindrig genug sein...!!!
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#4
Kippe aus, feuerfesten Anzug anziehen, Versicherungsprämie bezahlen, Nummer des nächsten Krankenhauses bereithalten und auch weiterhin recht vorsichtig bei solchen Handlungen.
So nebenbei, sowas sollten nur Profis tun.
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#5
Hallo Tom, Hallo

die Suche nach dem Zündfunken und dem Sprit ist o.k. Aber das mit dem kräftigen Schluck ist mit Vorsicht zu genießen.
Sonst wird Deine Vette zum feuerspeienden Drachen. Blaulicht
MfG. Gert
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#6
Heart 
Hallo Hallo zusammen,

besten Dank für die schnelle Hilfe. Sind echt super Leute im Forum !!!

Habe bis jetzt nur folgendes checken können:

Voltanzeige zeigt ca. 11 Volt an. (Das war nach dem Aufladen mal bei 13 Volt.) Beim Startversuch geht der Zeiger fast ganz nach links auf die 8 Volt.

Habe auch das Gefühl, dass bei eingeschalteter Zündung immer in der langsamsten Stufe das Innenraumgebläse läuft. Ist das eigentlich normal??

Wenn ich bei eingeschalteter Zündung einen elektrischen Verbraucher wie die Heckscheibenheizung oder den Zusatzkühlventilator einschalte, zuckt der Voltmeter zwar, bleibt aber auf 11 Volt. Kann man daraus etwas bezüglich der Batterie schliessen?

Bei den Startversuchen riecht es schon ordentlich nach Benzin.

Das weitere muss ich erst noch probieren.

Danke und Gruss

Tom
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#7
Hi,

11 Volt Leerlauf? - ein bisschen wenig. Sollte bei 12,5 bis 12,8 liegen.
Aber eventuell ist das Instrument nicht mehr genau.

Beim starten auf 8 - naja, geht eventuell noch - dreht der Anlasser denn voll durch
oder nur noch langsam? - Das ist ein wichtiges Indiz um festzustellen ob der Anlasser
genug Strom bekommt. Eine Batterie mit einer defekten Zelle kann nicht mehr
genug Strom liefern um den Anlasser zu drehen und dann noch die Zündung
zu versorgen.

- Wichtig ist - kommt ein Zündfunke?
(Vorsicht wenn es nach Benzin riecht - erst gut lüften und kein Benzin in der Nähe
des Zündfunkens!)

Gruß

Dirk
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#8
Hm....also ich hatte am Anfang auch einige lustige Probleme dieser Art....ließ sich aber nicht mehr genau nachvollziehen, was da was abgeschossen hat. Jedenfalls mußte ich Batterie, Regler und Lima austauschen...jeweils im Abstand von 2 Wochen....

Also folgender Tip: Zunächst mal Batterie für sich genommen sollte auf keinen Fall weniger als 12,5 Volt im unangeschlossenen Zustand bringen, besser etwas mehr.

Dann Teil einbauen und Anlaßversuch starten.....bricht die Batterie danach unter 11 Volt zusammen, isse hin. Definitiv.

Geht das gut, der Motor springt an, sollte die Ladespannung bei mindestens 13, 5 Volt liegen, aber nicht höher als 15 Volt sein....sonst kocht´s die Batterie....(Ursache könnte da ein defekter Regler sein....). Ist die Ladespannung zu gering, Lichtmaschine auseinandernehmen. Oft sind nur die Kohlen verschlissen. Die ersetzen....die werden beim Zusammenbau mit einem Stück Draht gesichert (von hinten durchs Gehäuse stecken....nach Zusammenbau ´rausziehen) ....sonst bekommst Du das Gehäuse nicht mehr zusammen.

Dann solltest Du eigentlich alles erwischt habe. Ein Multimeter ist zu Testzwecken unbedingt notwendig und ist bei den oben beschrieben Vorgängen simpelst an die beiden Pole der Batterie angeschlossen !!
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#9
Hallo Tom, Hallo

ganz normal, daß bei eingeschalteter Zündung das Gebläse läuft. Auch wenn der Gebläseschalter ganz links steht.

MfG Gert.
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#10
Brick 
Hallo,

da ich zwischenzeitlich auf Reise war, hat es etwas gedauert aber hier trotzdem noch das Ergebnis.

Batteriespannung mit Messgerät ergab 12,7 V. Das schien also ok.

Dann habe ich mal laienhaft an allen Steckern der Zündkabel gedrückt und wie beschrieben den Zündfunken kontrolliert. Zündfunken war auch da.

Danach den Luftfilterdeckel abgenommen. Benzin wurde auch eingespritzt. Ich habe einen Holley-Vergaser (genaue Bezeichnung müsste ich nochmal ablesen). Über den beiden vorderen Öffnungen ist eine bewegliche Klappe (die mechanisch über ein Gestänge aus einer Dose mit "Elektrozuleitung" angesteuert wird), die ich mal als Choke- Klappe interpretiert habe. Da diese auf "auf" stand habe ich sie manuell geschlossen und den Luftfilterdeckel wieder aufgeschraubt wegen "Flammenwerfereffekt" (danke für die warnenden Hinweise).

Und mit der ersten Anlasserumdrehung lief sie wieder. Großes Grinsen

Reines Anfängerglück oder?? Allerdings weiss ich jetzt immer noch nicht, ob es wirklich etwas mit dem Choke zu tun hatte, weil hier doch auch viele schreiben, dass im Sommer der V8 auch ohne Choke anspringt. Was meint Ihr Frage

Leider habe ich dann beim rausfahren aus der Garage (nach fast drei Wochen Standzeit) einen ziemlich grossen Getriebeölfleck entdeckt. Die Herausforderungen für mich als "Noch-Nicht-Schrauber" gehen also weiter.

Besten Dank für Eure Unterstützung und sonnige Grüsse aus Ludwigshafen von einem
leicht verschwitzten

Tom
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