Meine C3: Die ersten 200km

[RoadrunnerG]

Seit April und dem Kauf eine fragwürdige 1979er C3 sind nun 7 Wochen vergangen und Jörg und seine Jungs von ACP haben ganze Arbeit geleistet.

Alle technischen Mängel beseitig, Motor+Getriebe (von Meiko) eingebaut, TüV Vollabnahme bestanden. Heute durfte ich die Lady abholen.

200km waren es nach Hause ins kalte Brilon. Davon die letzten 100km von Olpe quer durch's Sauerland und natürlich auf den schönen kurvigen und leeren Nebenstrecken.

Die ersten Kilometer bin ich noch sehr verhalten und vorsichtig gefahren. Aber die Corvette läd durch ihren tollen Sound zum Beschleunigen ein. Also waren auf der Autobahn auch mal kurze Zwischenspurts bis ca. 180km/h dabei - ein Finger im Lenkrad, kein Problem. Dann Stau, Stau, Stau und endlich die guten bekannten Strecken im HSK.

Ich war ja der Meinung so eine alte Dame will vorsichtig bewegt werden. Weit gefehlt: Das Biest schreit regelrecht nach jeder Kurve! Durch eine Kurve rollen wird mit kopflastigem Gefühl und indifferenten Fahrverhalten bestraft, aber sobald man leicht unter Last fährt, ist die Kurvenlage sehr schön und stabil - wobei ich mich natürlich weit von irgenwelchen physikalischen Grenzen entfernt gehalten habe. Trotz teilweise strömenden Regens habe ich mich zunehmend wohl und sicher gefühlt. Aber das Anfahren am Berg muß ich noch üben...

Über Pfingsten fahre ich mit der Vette nach Groß Dölln (nördliche von Berlin) und lerne sie dort am Limit kennen. Driften sollte mit dem Auto wirklich eine Freude sein .

Begeisterte Grüße, Guido

[Andreas Paprotta]

Tuh Ihr bitte nicht Weh!!!!!

[KAI]

Über Pfingsten fahre ich mit der Vette nach Groß Dölln (nördliche von Berlin) und lerne sie dort am Limit kennen. Driften sollte mit dem Auto wirklich eine Freude sein .

Mach es nicht, könnte sein, das sie dann zickig wird.

Gruss

KAI

[RoadrunnerG]

Mach es nicht, könnte sein, das sie dann zickig wird.

Macht Euch keine Sorgen um die Kleine!

Driften ist seit 2001 eines meiner Hobbies und ich habe schon eine ganze Menge Autos quer bewegt. Die absoluten Highlights zum Querfahren waren: Honda S2000, Nissan 350Z mit Kompressor, Mitsubishi Evo VI, BMW M3 CSL, Ferrari 360 Modena Stradale und ein Manta A mit Rover V8 Umbau. Leider war nur der S2000 aus dieser Liste mein Eigen.

Richtig zickige Autos waren auch dabei: Lotus Super7, Elise und Speedster, ältere Posche 911, Ferrari 348(?).

Was mir in meiner Driftsammlung noch fehlt sind C6 und Viper.

Hier ein kleines Stückchen Video von meinem Coupe in Groß Dölln:
Groß Dölln Drift - Z3 Coupe
Man beachte die Auslaufzonen - das sind übrigend die Anfängerübungen

[peterR]

Na gut

wenn Du schon Übung hast und es Dir Spaß macht!
Ich muß allerdings gestehen, ich glaube, ich brächte es nicht übers Herz.

nichtdrifternder Gruß

PETER

[RoadrunnerG]

Es war ein schönes Wochenende in der Ukermark.

Die Anreise war leider mit zwei Staus verbunden, aber da ich früh genug losgefahren bin, kam ich doch recht gut durch. Rückfahrt: 15,8L/100km - bei moderater Fahrweise und nur gelegentlichen kurzen Spurts. Ich bin zufrieden.

Nun aber zum Training:

Kreisdrift 60m Durchmesser auf Gleitbelag: Relativ Problemlos, 1. oder 2. Gang, man muß aber den eingeschränkten Lenkwinkel berücksichtigen und darf keine extremen Driftwinkel zulassen.

Drift auf bewässerten engen Rundkurs (Naßhandlingstrecke): Die Lastwechselreaktionen sind sehr gut kontrollierbar, umsetzen von Links auf Rechtsdrift ist wegen des recht großen Radstandes kein Problem. Kurzes hartes Bremsen im Drift ist möglich und sorgt für kontrolliertes rutschen über alle vier Räder. Bei längerem Bremsen muß man die Bremskraft sehr dosiert einsetzen, sonst dreht sich die Vette. Reifendruck mußte ich nicht verändern, die C3 driftete auch so munter los.

Übersteuerungsübung (vor einem Hindernis auf Betonplatten ausweichen und danach auf einer bewässerten Gleitfläche abfangen): Bis 80km/h easy, danach zunehmen schwerer. Ab 100km/h nicht mehr möglich, weil der Lenkwinkel nicht ausreicht.

Schneller Drift in einer langgezogenen Linkskurve auf Gleitbelag: ca. 80 km/h, zweiter Gang, kein Problem. Nur wenn man über die Bremsen im Drift Geschwindigkeit abbauen will, dreht sich die Lady ein; das mit einem ABS viel schöner. Bei der Corvette muß man auch hier sehr dosiert mit der Bremse arbeiten.

Rundstrecke (ca. 2km): Überraschend gut kontrollierbares Fahrverhalten. Unter Last gute Kurvenlage. Gaswegnehmen in schnell gefahrenen Kurven sorgt für Instabilität und etwas übersteuern. Beim Gasgeben lenkt das Heck willig mit; Untersteuern kennt die Corvette scheinbar nicht, außer man bremst in eine Kurve hinein. Bremsen sind gewöhnungsbedürftig und fading anfällig. Nach 5 scharfen Runden waren die Bremsen heiß. Kein ABS - daran muß man sich gewöhnen. Bremsen vor der Kurve ist hier angesagt. In die Kurve hineinbremsen geht, ist aber ein Balanceakt.

Fazit:

Jetzt habe ich die Vette in Extremsituationen erlebt und weiß halbwegs wie sie sich verhält. Vor allem das Bremsen ohne ABS war sehr lehrreich.

Ein Porsche 911 ähnlichen Baujahres fährt viel schlechter und ist deutlich schwerer zu beherrschen. Die Bremse vom 911er ist aber Welten besser.