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Nach Durchsicht aller Beiträge im C5-Technikforum scheint das automatische Getriebe die grösste Schwachstelle der C5 zu sein. Zum Glück bin ich bisher mit meiner C5/1998 von Getriebeproblemen verschont geblieben. Ich bin zwar technisch nicht versiert, aber dafür umso mehr an der Technik interessiert. Zum Thema automatisches Getriebe C5 habe ich folgende Fragen:
Eingeschränkte Benutzung der Stufe 2 des Automatikgetriebes
In der Corvette-Betriebsanleitung in deutsch ist laut Abschnitt 3, Seite 129 zu beachten:Fahren Sie in Stellung 2 nicht weiter als 8 km und nicht schneller als 90 km/h, da dies zur Beschädigung des Getriebes führen kann. Diese Einschränkung fehlt im Original Corvette Owner's Manual.
Diese Beschränkung hat sicher in weiten Teilen Europas keine Bedeutung, da die Stufe 2 kaum gebraucht wird. Anders sieht dies zB in Alpenländern aus. Ich unternehme gerne Passfahrten. Beim runterfahren bin ich froh, wenn ich die Stufe 2 einlegen und damit die Motorbremse benutzen kann und nicht immer voll auf die Bremsklötze stehen muss.
Ich habe schon etliche Fahrzeuge mit Automatikgetrieben besessen und besitze noch immer deren drei. Bei keinem dieser Fahrzeuge enthalten die Betriebsanleitungen derartige oder ähnliche Einschränkungen, das hat mich etwas überrascht.
Was könnten die Gründe für eine Beschädigung des Getriebes in Stellung 2 nach über 8 km Fahrt sein ? (Ueberhitzung, Bremsbänder zu stark beansprucht?) Seltsam erscheint mir, dass eine solche Einschränkung nur für die Stufe 2 besteht, nicht aber für die Stufen 1 oder 3.
Benutzung des kickdown
Ich benutze den kickdown nicht immer, aber doch regelmässig zum überholen. Ein angeblicher Fachmann erklärte mir, dies sei die beste Methode, ein automatisches Getriebe möglichst rasch zu killen. Er empfahl, anstelle des kickdown manuell ein- oder zwei Stufen runterzuschalten, Gas geben und dann wieder raufzuschalten. Diese Version sei bedeutend schonender für das Getriebe.
Weshalb wurde denn ein kickdown geschaffen, ich meine, um ihn auch zu gebrauchen.
Welche Meinung vertreten Vette-Piloten?
Bremsbänder/Einstellungen/Automatenölwechsel
Hat das C5-Automatengetriebe Bremsbänder oder eine modernere Konstruktion? Habe mal irgendwo gelesen, dass neue Automaten keine Bremsbänder mehr hätten
Falls ja, sollte man die Bremsbänder nach einer gewissen Laufleistung oder Dauer neu einstellen lassen ? In den GM-Wartungsvorschriften ist nirgends von Bremsbändern die Rede, nur vom Automatenöl-Wechsel.
Nach GM-Wartungsvorschriften ist das Automatenöl Spezifikation Dexron III nach 160'000 km (unter speziellen Bedingungen nach 80'000 km) nebst dem Filter zu wechseln.
Eine zeitliche Begrenzung besteht nicht. Ist dies sinnvoll ? Sollte nicht das Oel nach spätestens 10 Jahren gewechselt werden, wenn die Kilometerzahl in dieser Zeit nicht erreicht wurde ?
Wer möchte seine Meinung äussern oder kann mir Ratschläge erteilen ?
Besten Dank zum voraus.
Walter von Vettinghausen (Partnerstadt von Zuffenhausen)
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Hallo,
nun, ich kann mich auch nicht AT4 Fachmann nennen, jedoch habe ich das Thema nun auch seit einigen Monaten im Auge.
Das Getriebe der C5 ( 4L60E falls Du mal Googlen willst ) ist soweit ich alle Informationen die ich bisher gefunden habe verstehe, für die Kraft konzipiert. Auch mehr Leistung soll es ohne Probleme wegstecken können.
Quellenangabe folgt in einem weiteren Post, versprochen!
Problem des Getriebes ist, wie sicherlich bei anderen auch, die Temperaturempfindlichkeit.
Die ATF scheint sehr empfindlich auf zu hohe Temperaturen zu reagieren und sofort seine Eigenschafen zu verlieren.
Schaumbildung ist dann die Folge, was zu einer Beschädigung führen kann.
Die Sache mit der Fahrstufe kann ich mir nur so erklären, daß hierdurch die Temperatur stärker ansteigt, da der Wandler im Schlupf arbeitet und das Getriebe auf Grund der anderen Untersetzung auch höhere Drehzahlen aushalten muß.
Dies sollte aber mit der ATF im Bereich bis 90°C kein Problem darstellen.
Auf diversen Seiten von AT Herstellern und Tunern habe ich immer wieder Kühler mit Thermostaten gesehen, die bei 180°F ( ca 83 °C) anfingen zu kühlen( sogar noch zusätzlich mit Ventilator).
Zum Kickdown:
Hierbei tritt nat. eine stärkere Belastung auf, da man Gas gibt und zugleich unter viel Last einen Gang zurück schaltet.
Die alternative mit der manuellen Schaltweise ist da sicher aus Belastungsgründen besser.
Nur: das 4L60E ist ein vollautomatisches, elektronisch gesteuertes Getriebe, was zudem auch mit der Motorelektronik verbunden ist und diesem auch Meldung gibt wenn die Kraft zuviel wird. Daher würde ich davon absehen nun immer manuell zu schalten.
Wechsel der Bremsbänder / ATF
Ein Wechsel der ATF kann nie schaden. Schmiermittel zu wechseln kann ich nicht als falsch ansehen. Auch der Filter sollte dann mit gewechselt werden. Schaden kann dies nicht. Ob es nötig ist kann ich nicht genau sagen. 160.000Km mit einer ATF Füllung würde ich jetzt nicht gerade fahren, besonders wenn Du viel Berg/Pass Strecke zu bewältigen hast.
Bei der normalen Inspektion sollte man daher auch mal einen Blick auf die ATF werfen und sehen ob diese eventuell erneuert werden muß. Geruchstest und Farbe sind hier interessant.
Diese Untersuchung muß übrigens auf einer Bühne stattfinden, da das Getriebe ja hinten sitzt und zudem keinen Peilstab hat.
Näheres in den nachgereichten Quellen.
Besten Gruß
Birger
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Hallo Walter,
den Tip mit dem Kickdown halte ich ebenfalls für reine Gefühlssache. So rein technisch kann man jedenfalls nicht nachvollziehen warum das der Tod für's Getriebe sein soll. Gefühlssache deshalb, weil der Tip eigentlich nur aussagt, dass hohe Belastungen die Teile mehr beanspruchen, was eigentlich niemanden schockieren sollte.
So ein Getriebe wird ja auch für einen "gewissen" Einsatz ausgelegt. Missbrauchstest werden gemacht und Sicherheiten reingerechnet.
Im Zusammenhang mit dem Umgang mit dem Getriebe wäre aber folgendes interessant:
When we were exploring turbocharging, leading up to LT5 engine program, we built several automatic-transmission V-8 turbo Corvettes. With about 500 hp on tap, these cars accelerated aggressively.
With skilled drivers, the stock 700R4 automatic transmission transmitted this much torque without complaint. However, when we put inexperienced drivers in the car they burned up transmission after transmission until we figured out what they were doing:
With the car stopped, the driver would step on the accelerator pedal and get an inital surge of turbo-boosted acceleration. The sudden surge would scare the driver into backing out of the accelerator, before immediately stepping on it again to resume acceleration. Easing off the throttle was a signal to the transmission that the driver wanted to upshift into a higher gear. But while the transmission was executing this clutch-to-clutch shift, the engine was going back on boost and putting out 800 ft-lbs of torque, which was a level far beyond the capacity of the transmission clutches while slipping. The result was an instantly fried clucth.
Ich kann mir vorstellen, dass ähnliches vonstatten geht, wenn jemand von seinem 1,6l Astra auf Corvette umsteigt. Also kurz: Bei welcher Pedalstellung auch immer, wenn du das Gaspedal betätigst konstant drauf bleiben, schnelle Wechsel "Gas - kein Gas - Gas" vermeiden. Das sagt zumindest der oben stehende text aus.
Bin ja immernoch der Meinung, dass das 4L-60-E nicht konzeptionell schlecht ist, sondern (especially in the C4) am falschen Ort platziert ist (Hitzeentwicklung). Bei der C5 ist es hinten und schon sind die Getriebeschäden weitaus geringer. Und die übrigen
Getriebeschäden ? Tchjaa...siehe oben ...vielleicht sind wir alle doch nicht so "skilled" wie wir immer meinen...
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@MCCornflakes:
full ACK!
Woher stammt die Angabe?
Gruß Birger
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Hallo Walter,
Zitat:In der Corvette-Betriebsanleitung in deutsch ist laut Abschnitt 3, Seite 129 zu beachten:Fahren Sie in Stellung 2 nicht weiter als 8 km und nicht schneller als 90 km/h, da dies zur Beschädigung des Getriebes führen kann.
Seltsam, also hab in meiner Betriebsanleitung (Bj. 2003) nochmal nachgeschaut, muß eine andere sein. Bei mir steht Abschnitt 3 Seite 188/189:
Zweiter Gang
Dieser Gang liefert Ihnen mehr Kraft, erhöht aber auch den Kraftstoffverbrauch. Benutzen Sie ihn auf steilen Straßen.
Wenn Sie zum Anfahren 2 wählen, fährt das Fahrzeug im zweiten Gang an.
Anfahren im zweiten Gang ergibt beim Anfahren auf schlüpfrigen Boden eine bessere Beherrschung der Antriebskräfte und verhindert das Zurückschalten des Getriebes in den ersten Gang, wenn dies nicht erwünscht ist.
Gelegentlicher Kickdown ist IMHO für das Getriebe weniger schädlich als manuelles Schalten. Und am Allerschlechtesten sind heftige schnelle Lastwechsel, also Vollgas - Gas weg - Vollgas -Gas weg. Starke, schnelle Lastwechsel zermürben jeden Werkstoff.
Ich wechsel das Getriebeöl (vollständiger wechsel geht ja leider nicht, an der Ablaßschraube kommt nur ca. 4,7 liter der 10,2 Liter Gesammtfüllung) incl. Filter bei jedem zweiten Ölwechsel.
Automatische Grüße,
Harald
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andere hersteller haben das problem ebenfalls nicht im griff:
das automatikgetriebe meines mercedes AMG E50 hat auch nach ca. 3 jahren und 90.000km den geist aufgegeben.
mercedes hat sich mit 60% beteiligt, da es ja nur ein jahr gewährleistung gab.
da beruhigt mich die 3-jährige garantie der corvette schon mehr.
gruß thomas
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@ Custos:
Das ist ein Ausschnitt aus McLellans Buch.
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Selber Hersteller (GM), andere Automatik (AF33, 5-Stufenautomatik), gleiches Problem: Nach 52.000km und 1 Jahr war meine Automatik platt, und das, obschon es sich bei dem Fahrzeug um ein reines Langstreckenfahrzeug (Tempomat 160-180) handelt.
Damit muss man wohl leider bei ATs leben...
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Lieber Harald
Besten Dank für Deine Ausführungen. Meine Betriebsanleitung in deutsch datiert von 1998, daher die textlichen Differenzen zu Deiner neueren Version.
Grüsse aus der Schweiz: Walter
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