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13.04.2020, 14:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.04.2020, 14:51 von Daedalus.)
Ja, die Flachsicherung im Batteriefach ist für die Spritpumpe.
Die alte 82er ECU ist trivialste Controllertechnik mit ein paar Flipflops und Endstüfchen. Für jemand der Elektrotechnik studiert hat, grundsätzlich kein Problem. Es mangelt eher an Schaltplänen und dem GM Reparaturleitfaden, der die Testpunkte auf der Platine beschreibt.
Aber alle Lötaugen nachlöten und Kondensatoren tauschen kann schon viel helfen. Das größere Problem ist diese ekelige Vergussmasse. Die sorgte durch thermische Spannungen für viele Probleme, deshalb findet man die heute auch nicht mehr so oft in Elektronikgeräten. Die ist bei den refurbished-Geräten aber meistens nicht mehr drauf...
Gruß,
Alex
Das kurze Stück kann man eigentlich auch fahren ...
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Moin Veit,
ich habe mir noch mal den ganzen Thread durchgelesen und auch die beiden Videos angeschaut.
In deinem 2ten Video resümierst du, dass der Motor zu fett läuft, weil er zu wenig Luft bekommt.
Es ist genau umgekehrt: der Motor zieht Nebenluft, weil ein Vakuumleck vorliegt, bekommt also zuviel
Luft. Deshalb meldet die Lambdasonde "Oxygensensor lean". Diesen Zustand versucht das ECM
zu therapieren, indem es gegensteuert und mehr Benzin einspritzt!
Es ist die alte Geschichte, die dazu geführt hat, dass die Crossfire Corvetten ihren schlechten Ruf bekommen
haben, nie richtig zum laufen bekommen zu seien.
Bei einer Crossfire liegt ein unrunder Lauf und -/- oder zu hoher Leerlauf (high idle) laut Berichten in unserem
Schwesterforum corvetteforum.com zu 90% an einem Vakuumleck, erst dann am Benzinsystem oder an der
Zündung.
Die 82er Corvette hatte seinerzeit als erstes Fahrzeug von GM das Plenum und die Ventildeckel mit Silikon,
also ohne eine konventionelle Dichtung, eingesetzt. Besonders am Plenum drückte der riesige Achtzylinder
gerne mal ein Stück Silikon raus, was zu einem Vakuumleck führt.
Ansonsten ist mit Vakuum nicht gerade gespart worden: das Scheinwerfen öffnen und schließen, das Klima-,
Kühlung- bzw. Heizungssystem bedienen, der Tempomat mit diversen Vakuumleitungen, das EGR-Ventil, die
Umgebung der Sekundärluftpumpe mit den beiden Airinjection-/Airswitching Valves, die Klappenverstellung
im Luftfilterkasten Sommer-/Winter und was weiß ich nicht noch alles arbeitet mit Vakuum.
Erst wenn überall dort kein Vakuumleck vorliegt, geht man an die Überprüfung des Benzinsystems: spritzen
beide Einspritzventile gleichmäßig konisch Sprit ein? Im Rahmen dessen kommt dann die Benzinpumpe und
die Idle Air Control Valves in Betracht sowie die Überprüfung, ob alle Schrauben am und auf dem Plenum
fest gezogen sind, also auch die der beiden Einspritzkörper.
An den Einspritzkörpern können die Drosselklappen ausgeschlagen (!) sein, was wiederum zu einem Vakuum-
Leck führt: dann müssen die Drosselklappen gebuchst werden, was sie ab Werk nicht sind!
Führt all das nicht zum Ziel (sauberer, runder Motorlauf) kommt das Zündsystem an die Reihe: Kerzen, Verteiler
mit seinem gesamten Innenleben, also auch dem Zündmodul, nicht nur die Verteilerkappe.
Laut ACP-Euskirchen kann ein Zündmodul durchaus kaputt gehen, eine Zündspule sowie der Hallgeber im Verteiler
halten ewig. Ein ECM geht sehr selten kaputt: man kann es selbst abschießen, in dem man vorne im Verteiler einen
Fehler macht, der dann bis hinten ins ECM "durchschießt". Ich kenne einen Kunden von ACP mit einer 82er, dem
das so passiert ist.
Hat man die Einspritzkörper selbst abgedichtet (auf neue Dichtungen gestellt) oder am Gasgestänge "rumgemacht",
sind die beiden Drosselklappen der Einspritzkörper neu parallel einzustellen (balancing the trottlebodys), was nur
als definitiv letzte Maßnahme durchzuführen ist und im normalen Lebenszykus eines Crossfiremotors nicht vorkommt!
Deshalb hat der General die Leerlaufeinstellschraube des Gasgestänges mit einem Schweißtropfen verplombt und die
Einstellschrauben der Drosselklappen durch Metallplättchen verdeckt, so dass man da nicht dran kommt, sondern diese
Schrauben erst freibohren muss.
Veit - ich schließe mich mit diesem langen Artikel einem meiner Vorredner an, der da sagte, versteife dich nicht zu sehr
auf das ECM, das ist nicht die Lösung deiner Motorprobleme.
Ich würde zuerst versuchen, das Vakuumleck zu finden
Gruß
Gerd
Gerd82
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Sehr interessant wie du das alles schön beschreibst.
Mit dem Link zur Software und OBD 1 Stecker müßte man ja den Wert der Lambdasonde beobachten können und daraus seine Schlüsse ziehen können. Wenn man die ganzen angegebenen Werte denn versteht.
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13.04.2020, 19:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.04.2020, 19:18 von Bombe.)
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13.04.2020, 19:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.04.2020, 19:31 von Mocse.)
Hi Gary, im Grunde betrachte ich meine Fehler als 2. das Problem mit der ecm ist eigentlich nur wegen der CEL Lampe, die nicht funktioniert. Laut Fehlversuche im Shop manual ist sie zumindest am Pin 20 fehlerhaft weswegen die CEL nicht leuchtet. Aber ohne die CEL kann ich keine Fehler auslesen um der Sache mit dem Kaltstart auf den Grund zu gehen. Ich hoffe, dass mit der neuen ecm zumindest wieder eine Fehlersuche möglich ist mit den Blinkcodes.
Der ecm gebe ich wegen des kaltlaufs erstmal nicht die Schuld . Aber mit deiner These des vacuums lässt mich aufhorchen und das aus zwei gründen. Zum einen funktioniert meine lüftereinstellung im Innenraum nicht (Luft bläst nur in den Fußraum) und dann habe ich festgestellt, dass wenn ich den Unterdruckschlauch, der vom linken tpi zum Luftfilterdeckel geht ( für die Steuerung der warm / Kaltluftzufuhrklappe ) abziehe, der Motor etwas höher in der Drehzahl läuft und außerdem ruhiger. Stecke ich ihn wieder am luftfilterdeckel an, sodass er geschlossen ist, läuft er wieder etwas niedriger in der Drehzahl und auch etwas Rauher. Aber wo fange ich an zu suchen . Ich bin echt ratlos. Als erstes hoffe ich mit der neuen ecm darauf, dass ich wieder auf die cel bauen kann und Fehler aus dem Teil bekomme...
Nachtrag: kennst sich acp mit der 82 aus ? Viele Werkstätten lehnen ja kopfschüttelnd ab wenn es um die CF geht
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Hallo nochmal Veit,
ich bin gerade noch eine spätösterliche Runde Rennrad gefahren, da bekommt man bei den Temperaturen einen klaren Kopf.
Erst mal zu ACP - wenn du mal in deinen eigenen Werkstatt-Thread reinschaust (82 Crossfire Werkstatt oder so ähnlich),
wirst du sehen, dass ich dir da bereits gestern ACP-Euskirchen empfohlen habe :-) .
Meine 82er wird dort seit 2011 zu meiner vollsten Zufriedenheit betreut.
Zu deinem Motorproblem - du schreibst in diesem Thread auf Seite 1, dass du die Lambdasonde gewechselt -/- erneuert hast.
Frage: hat zu diesem Zeitpunkt noch die CEL - Anzeige geklappt oder bereits nicht mehr?
Falls nicht mehr, hätte ich eine Idee, wo die Ursache für den unrunden Motorlauf liegt: in der neuen Lambdasonde.
Ich habe 2011 meine Corvette bei ACP technisch restaurieren lassen - dabei wurde auch eine neue Lambdasonde verbaut.
Anschliessend trat der Fehlercode 44 Lean exhaust condition auf. Bei ACP meinte man, das könnte an der von mir selbst
angelieferten Lamdbasonde liegen (das Fabrikat weiß ich jetzt nicht mehr) und man hat eine original AC Delco Lambdasonde
von Corvette Malburg eingebaut. Das Ergebis: Fehlercode 44 Lean exhaust condition.
Daraufhin hat man wieder meine alte Sonde eingebaut (bei ACP wird nichts weggeworfen) und der Fehlercode war verschwunden!
ACP hat mir das so erklärt: die neueren Sonden, selbst AC Delco, die bei RockAuto für die 82er freigegeben werden, haben einen
engeren Wertebereich als die alten original (NOS) Lambdasonden. Wenn die neue Sonde nun einen O2-Wert außerhalb ihres
Wertebereichs misst, meldet sie einen entsprechenden Fehlercode ans ECM. Bei der alten Sonde mit einem weiteren von - bis
Bereich wäre der gemessene O2-Wert noch im gültigen Bereich gelegen und dementsprechend kein Fehler eingestellt worden.
Ich habe mir dann später einen original AC Delco AFS20 Oxygen Sensor mit der entsprechenden Teilenummer auf Ebay.com
gekauft und selbst eingebaut.
Also Veit: du könntest eine Lambdasonde verbaut haben, die den Code 44 bringt, dann steuert das ECM gegen und spritzt mehr
Benzin ein, obwohl gar kein Vakuumleck vorliegt. Weist du noch, welches Fabrikat du verbaut hast?
Bei mir erzeugte auch der MAP-Sensor (Unterdrucksensor) einen Fehler-Code - der Austausch brachte einen spürbar weicheren
Motorlauf.
Schönen Abend noch
Gerd
Gerd82
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(Offtopic: Gerd, Hut ab für diese fundierten Beschreibungen. Ich fahr zwar nur Vergaser, aber es sind und waren schon immer Beiträge wie Deine 2 oben, die den Wert dieses Forums ausmachen 👍)
Viele Grüße, Martin
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13.04.2020, 22:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.04.2020, 22:37 von Mocse.)
Hi Gerd, die Lampe funktioniert schon länger nicht. Das Problem mit der CEL ist unabhängig. Die Lampe funktionierte noch als das Problem mit dem Kaltstart schon war. Die neue Lambda habe ich nur testweise eingebaut im zu sehen ob das Problem mit dem Kaltstart dann weg ist. Es
War Nicht weg, somit habe ich die alte Sonde wieder verbaut. Das einzige was definitiv neu ist
Ist der temperaturfühler vorne im Block. Das testweise tauschen der lambdasonde war also nur ein möglicher Versuch das Problem mit dem Kaltstart in den Griff zu bekommen, ist aber dadurch nicht entstanden
Wie gesagt, ich will erstmal nen anderes ecm reinhängen und dann schauen was Mit der cel ist. Ich denke, das wäre der richtige Weg um weiter dem Fehler auf die Spur zu kommen mit den Fehlercodes .
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Zu allererst würde ich eine vollständige Wartung durchführen und alle 82er Standard Themen abarbeiten.
Defekte Zündkabel gehören in den Müll, um die Kerzen wird es sicher nicht besser stehen. Geht auch ohne Bühne, ist dann aber etwas fummeliger, aber machbar. Vielleicht sind dann schon die Zündaussetzer Geschichte. Zündung gleich noch sauber auf 6 vor OT einstellen (Kabel davor trennen), dann ist die Zündung erledigt.
Wie es schon beschrieben wurde ist Falschluft zu 99% aller Fälle das Problem bei unrundem oder erhöhten Leerlauf. Plenum ist der erste Kandidat. Meine ist zwar erst 25kmls gelaufen, aber die Dichtung war nicht mehr zu gebrauchen. Neue rein und deutlich verbesserter Leerlauf.
Danach alle Ports abziehen und verschließen. Danach wiederum einzeln anstecken und Motorlauf beobachten. So kann man zumindest den Vakuumkreis einkreisen und weiter suchen.
Wenn alle Lecks Geschichte sind und immer noch nicht alles zur vollsten Zufriedenheit läuft, Benzindruck prüfen. Meine alte Pumpe ist zwar nicht viel gelaufen, aber sie brachte einfach nicht genug Druck. Der sollte bei ca. 14psi liegen. Auch vergammelt gerne die Verbindung zwischen Pumpe und Rohr, dadurch entweicht der Druck und dieser gelangt nicht bis an die TBIs.
Seit dem ist mein Kaltlauf phänomenal. Er ruckelt nicht mehr und läuft schön weich.
Das einzige Phänomen welches ich noch habe ist, dass er manchmal etwas zu tief in D läuft sobald er richtig warm ist. Aber das finde ich auch noch raus.
Aber wie gesagt, ich habe noch nichts großartig getauscht, es waren lediglich klassische Wartungsmaßnahmen. Die CFI scheint echt nur Kleinigkeiten zu haben, was sie etwas aus der Bahn werfen kann. Aber NUR wenn Bubba nicht am Werk war. Kontrolliere auch, ob irgendwelche Plomben an den Gedrängen der TBIs entfernt wurden. Dann wird eine Kalibrierung fällig, nach dem die Vakuumlecks abgestellt sind.
Lambdasonde btw ist beim Kaltstart irrelevant. Hier zählt nur Tempfühler, aber den hast du bereits getauscht.
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Moin, moin Veit und alle anderen Interessierten,
es gibt noch ein AC Delco Reman. ECM bei einem reputablen (seit 1958), aber weniger bekannten Corvette Teile Produzenten und Händler,
J&D Corvette in Bellflower California, zu kaufen für $ 199.99 + Core Charge $ 89.00 + Fracht nach D $ 60.00 macht Total $ 348.00 USD.
https://www.jdcorvette.com/82-ECM-REBUIL..._3240.html
Da würde ich nicht lange überlegen sondern zuschlagen - ich habe schon genau so eins, noch original verpackt, in Reserve!
Nochmal an dich, Veit: auch der MAP Sensor ist ein Kandidat, den man nach 38 Jahren ruhig mal ersetzen könnte und hat bei meiner
Corvette wesentlich (!) zur Laufruhe beigetragen - kosten tut er auch nicht viel.
Übrigens: Da obiger Händler keine Vorkasse für Zoll + Einfuhrumsatzsteuer anbietet, wie RockAuto oder Ebay mit seinem International
Shipping Programm, müsste ich die Sendung beim Zoll in Düsseldorf abholen und auslösen. Das hat den Vorteil, dass dabei nur 7% Zoll
und keine Einfuhrumsatzsteuer fällig werden, weil es sich um ein Ersatzteil für ein mindestens 30 Jahre altes Fahrzeug handelt!!!
Für die Ersparnis fahre ich gerne mal eben zum Zoll :-)
Gruß
Gerd
Gerd82
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