Den Winter 2019/20 habe ich übersprungen - es waren zwar ein paar Sachen kaputt aber nicht genug, um was interessantes zu posten. Ganz anders der Winter 2020/21. Zur Erinnerung: Auf den Färöern im letzten August hatte sich das Gestänge der Pedale gelöst und nach der notdürftigen Reparatur vor Ort hatte es immer wieder mal gekracht beim Gang einlegen. Der Tacho ging ausserdem nicht mehr und beim Bergabfahren im 2. Gang sprang der immer wieder mal raus. Im Antriebsstrang war auch extrem viel Spiel, obwohl im Muncie vor 4 Jahren ein Revisionskit verbaut wurde.
2021 stand ausserdem wieder der Prüfungstermin bei der Schweizer Motofahrzeugkontrolle MFK an. Da muss ich nur alle 6 Jahre hin, dank des Veteranen-Eintrags, sonst wären es alle 2 Jahre. Die Prüfung ist dafür deutlich strenger und es wird nicht nur auf den technischen sondern auch auf den optischen Zustand und Originaltreue geachtet. Langer Rede, kurzer Sinn: Mit schlecht schaltendem Getriebe und totem Tacho kann man da nicht aufkreuzen.
Das sind Arbeiten, die ich nicht mal ansatzweise selbst erledigen könnte. Also hin zum Spezi (GM US Cars in Siebnen in der Schweiz) und dann kam die böse Überraschung, was ich insgeheim auch befürchtet hatte: Das Getriebe hatte Zerfallserscheinungen. Ich habe leider davon kein Originalfoto:
Von den Nadellagern fehlten mehrere. Die Zahnflanken vor allem beim 2. Gang waren abgerundet, was das Herausspringen im Lastbetrieb erklärte. Auf dem nächsten Foto kann man sehen, dass auch die Lagerschalen angegriffen waren:
Das Getriebe musste also komplett revidiert werden. Die Überholung des M21 vor ein paar Jahren mit neuen Synchronringen usw. hätte das eigentlich schon zutage fördern müssen. Die Revision wurde jetzt ausschliesslich mit überabeiteten Originalteilen gemacht, nachdem mich der Spezi eindringlichst vor dem "China-Ersatzteilgetriebeschrott" gewarnt hatte.
Rund 4 Wochen später war alles gemacht und die Corvette hat als kleines Trostpflaster die Prüfung ohne den geringsten Mangel bestanden. Das Spiel im Antriebsstrang ist massiv reduziert und bisher konnte ich noch kein einziges Mal provozieren, dass ein Gang heraussprang. Die Schaltvorgänge sind ungewohnt knackig und viel präziser geworden. Freu.
Einen 11 Jahre alten Wunsch meiner Frau haben ich auch gleich noch erfüllt: Sie hat einen Beifahrer Rückspiegel bekommen. Ich benutze ihn auch ab und zu. Gar nicht schlecht, so ein Aussenspiegel auf der anderen Seite
Bezüglich Originalität habe ich dafür endlich die Headlight Flaps montiert, die korrekten für die 68er und frühen 69er. Jetzt weiss ich aber auch, wieso die im Laufe der Produktion der 69er geändert wurden: Sie sind etwas zu lang und es fehlt nicht viel, dass die Scheinwerfer beim Hochfahren daran hängen bleiben. Da muss ich nochmal bei. Aber es sieht schon sauberer aus, als ohne:
Sie ist auf jeden Fall bereit für die Saison. Corona kann jetzt also weg, damit wir wieder Ausflüge machen können. Bis dahin müssen Fahrten ins Büro und über den einen oder anderen kleinen Alpenpass in der Nähe als Ersatzbefriedigung reichen.
Gruss, Martin