16.10.2015, 10:49
Moin,
ich bin Neuling hier im Forum und möchte über meine Erfahrungen mit der C7 berichten.
Ich habe sie nun ein Jahr und bin knapp 14 Tkm gefahren, davon 4700 auf einer Reise von der Nordsee bis nach Süditalien.
Ich bin Aufsteiger von einem 350Z und vor dem Kauf der C7 bin ich u.a. einen M235i und einen S5 Probe gefahren. Das waren nämlich vor einem Jahr die Konkurrenten im selben Preissegment und nicht etwa Ferrari oder 911er.
Ehrlich gesagt wären die Vorgängermodelle für mich nicht in Frage gekommen. Erst das "italienischere" Styling der C7 hat mich zum Fan gemacht.
Ich bin nach wie vor begeistert. Der V8 ist ein Traum. Das Auto taugt genauso zum Cruisen wie zum Kilometerfressen und man kann es auch mal krachen lassen. Notfalls kann man damit auch zum Supermarkt fahren, auch wenn ich da unseren Roomster vorziehe.
Ich brauche den Wagen im Wesentlichen ganzjährig auf Strecken von typischerweise 100 – 400 km und vermeide es, in der Stadt zu fahren.
Die C7 ist meiner Ansicht nach eigentlich ein klassischer „Gran Tourismo“ und kein purer Sportler.
Vom Fahrstil bin ich nach den Maßstäben dieses Forums eher ein Cruiser, obwohl das in meinem Bekanntenkreis wohl keiner so sehen würde.
Deshalb gehen einige Diskussionen hier auch völlig an mir vorbei.
Zur Höchstgeschwindigkeit kann ich z.B. nichts sagen; ich weiß es nicht.
Ich erreiche Tacho 270 im 6. Gang bei gut 4000 U/min und das finde ich in der Lässigkeit schon beeindruckend genug.
Die Getriebeabstufung ist mir meine Zwecke prima. Ich habe mir angewöhnt, beim Runterschalten ganz locker zu lassen, so dass der Knüppel kurz zwischen 3. und 4. flutscht und seitdem gibt’s kein Verschalten mehr.
Zum Spritverbrauch (und jetzt wird’s große Augen geben):
Ich brauche bei Verzicht auf Stadtbetrieb regelmäßig unter 10 l und unter 9 l kommen vor. Wenn ich keine Leistung brauche,
liegen oft nur 1500 U/min an. Das ist doch der Witz an einem so großen Motor, oder? Den Tempomat benutze ich immer bei Geschwindigkeitsbeschränkung.
Zum Eco-Modus habe ich eine Frage: Ich finde, der springt schon kurz nach dem Losfahren bei kaltem Motor an. Ich kann es technisch nicht begründen aber gefühlsmäßig ist mir das unsympatisch. Sollte die Zylinderabschaltung nicht erst bei warmem Motor greifen?
Auf der Strecke nach Süditalien und zurück habe ich 8,9 l (min. 6,2 l bis max. 24,9 l) gebraucht, bei vier Alpenpässen (Reschen, Fern, Hahntennjoch, Timmelsjoch o.k. die kürzeste Strecke war es nicht ) und drei weiteren in den Abruzzen (San Leonardo, Diavolo, Lanciano – zu den Abruzzenpässen kann ich auch gerne Tipps geben, die Alpenpässe werden ja die meisten eh kennen). Im Gegensatz zu vielen anderen Autos stimmt übrigens der angezeigte Verbrauch mit dem, was man der Tankstelle feststellt, überein.
Damit braucht der V8 weniger als mein alter 350Z und auch weniger als ein GTI, falls der versuchen sollte, hinterherzufahren. Ich schreibe das nur so ausführlich, weil dabei der ganze Downsizing-Schwachsinn deutlich wird.
Dort in den Bergen habe ich übrigens auch die automatische Zwischengasfunktion schätzen gelernt; weniger Stress bei Anbremsen.
Die Sommerreifen sind aber schon sehr „spitz“ und wenn ich ehrlich bin, jenseits meiner fahrerischen Fähigkeiten. Die Winterreifen sind deutlich mitteilsamer.
In Italien sind die Autofans völlig doll: Man wird in einer Tour fotografiert, jeder Daumen reckt sich oben, der Tankwart lässt alle andere Kunden stehen, was die wiederum ganz normal finden. „Come un Ferrari“ ist wohl der ultimative Ritterschlag. In einem Hotel war eine Hochzeit und die Vette ist auf mehr Fotos als die Braut. Allerdings hat auch ein Unbekannter italienisch auf Anschlag eingeparkt , das haben aber die Experten bei Wiens perfekt wieder hinbekommen.
Schwierigkeiten habe ich zu Anfang mit einer Türdichtung gehabt und zurzeit mit der Elektronik. Feuchtigkeit an der Steuereinheit unter dem Kofferraum ist wohl das Problem.
Ich fahre mit der Stingray ganz normal in die Waschstraße; die Reifengröße ist dort aber das Maximum. Für Tipps, was eine Versiegelung angeht, wäre ich dankbar.
Außerdem bin ich auf der Suche nach einer passenden Outdoorplane, wenn das gute Stück doch mal unter einer Laterne übernachten muss.
Zusammengefasst: Wer einen sportlichen Gran Tourismo mit einem Rest Alltagstauglichkeit sucht, den kann ich nur ermutigen. In ihrer Preisklasse ist die Stingray meines Erachtens absolut konkurrenzlos. Man fällt aber auf: Das muss man mögen … oder halt in Kauf nehmen.
Am Schluss noch eine Anekdote zum Respekt, den eine Corvette genießt: Es gibt bei uns eine Ampelkreuzung, hinter der nach ca. 200 m aus zwei Spuren eine wird. Da wird natürlich schon einmal gespielt. Ich spiele zwar nicht mit, aber das weiß ja keiner. Eines Tages stand ich in der pole-position an der Ampel und hinter mir ein Transporter. Ich war also nicht zu sehen. Auf der anderen Spur rollte ein Boxter heran, stand kurz neben mir, schaute herüber und … legte den Rückwärtsgang ein und stellte sich lieber wieder hinter den Transporter. Ein Porsche. Na gut, ein kleiner. Aber wie peinlich ist das denn?
Beste Grüße und allzeit eine Handbreit Asphalt unterm Reifen
Mark
ich bin Neuling hier im Forum und möchte über meine Erfahrungen mit der C7 berichten.
Ich habe sie nun ein Jahr und bin knapp 14 Tkm gefahren, davon 4700 auf einer Reise von der Nordsee bis nach Süditalien.
Ich bin Aufsteiger von einem 350Z und vor dem Kauf der C7 bin ich u.a. einen M235i und einen S5 Probe gefahren. Das waren nämlich vor einem Jahr die Konkurrenten im selben Preissegment und nicht etwa Ferrari oder 911er.
Ehrlich gesagt wären die Vorgängermodelle für mich nicht in Frage gekommen. Erst das "italienischere" Styling der C7 hat mich zum Fan gemacht.
Ich bin nach wie vor begeistert. Der V8 ist ein Traum. Das Auto taugt genauso zum Cruisen wie zum Kilometerfressen und man kann es auch mal krachen lassen. Notfalls kann man damit auch zum Supermarkt fahren, auch wenn ich da unseren Roomster vorziehe.
Ich brauche den Wagen im Wesentlichen ganzjährig auf Strecken von typischerweise 100 – 400 km und vermeide es, in der Stadt zu fahren.
Die C7 ist meiner Ansicht nach eigentlich ein klassischer „Gran Tourismo“ und kein purer Sportler.
Vom Fahrstil bin ich nach den Maßstäben dieses Forums eher ein Cruiser, obwohl das in meinem Bekanntenkreis wohl keiner so sehen würde.
Deshalb gehen einige Diskussionen hier auch völlig an mir vorbei.
Zur Höchstgeschwindigkeit kann ich z.B. nichts sagen; ich weiß es nicht.
Ich erreiche Tacho 270 im 6. Gang bei gut 4000 U/min und das finde ich in der Lässigkeit schon beeindruckend genug.
Die Getriebeabstufung ist mir meine Zwecke prima. Ich habe mir angewöhnt, beim Runterschalten ganz locker zu lassen, so dass der Knüppel kurz zwischen 3. und 4. flutscht und seitdem gibt’s kein Verschalten mehr.
Zum Spritverbrauch (und jetzt wird’s große Augen geben):
Ich brauche bei Verzicht auf Stadtbetrieb regelmäßig unter 10 l und unter 9 l kommen vor. Wenn ich keine Leistung brauche,
liegen oft nur 1500 U/min an. Das ist doch der Witz an einem so großen Motor, oder? Den Tempomat benutze ich immer bei Geschwindigkeitsbeschränkung.
Zum Eco-Modus habe ich eine Frage: Ich finde, der springt schon kurz nach dem Losfahren bei kaltem Motor an. Ich kann es technisch nicht begründen aber gefühlsmäßig ist mir das unsympatisch. Sollte die Zylinderabschaltung nicht erst bei warmem Motor greifen?
Auf der Strecke nach Süditalien und zurück habe ich 8,9 l (min. 6,2 l bis max. 24,9 l) gebraucht, bei vier Alpenpässen (Reschen, Fern, Hahntennjoch, Timmelsjoch o.k. die kürzeste Strecke war es nicht ) und drei weiteren in den Abruzzen (San Leonardo, Diavolo, Lanciano – zu den Abruzzenpässen kann ich auch gerne Tipps geben, die Alpenpässe werden ja die meisten eh kennen). Im Gegensatz zu vielen anderen Autos stimmt übrigens der angezeigte Verbrauch mit dem, was man der Tankstelle feststellt, überein.
Damit braucht der V8 weniger als mein alter 350Z und auch weniger als ein GTI, falls der versuchen sollte, hinterherzufahren. Ich schreibe das nur so ausführlich, weil dabei der ganze Downsizing-Schwachsinn deutlich wird.
Dort in den Bergen habe ich übrigens auch die automatische Zwischengasfunktion schätzen gelernt; weniger Stress bei Anbremsen.
Die Sommerreifen sind aber schon sehr „spitz“ und wenn ich ehrlich bin, jenseits meiner fahrerischen Fähigkeiten. Die Winterreifen sind deutlich mitteilsamer.
In Italien sind die Autofans völlig doll: Man wird in einer Tour fotografiert, jeder Daumen reckt sich oben, der Tankwart lässt alle andere Kunden stehen, was die wiederum ganz normal finden. „Come un Ferrari“ ist wohl der ultimative Ritterschlag. In einem Hotel war eine Hochzeit und die Vette ist auf mehr Fotos als die Braut. Allerdings hat auch ein Unbekannter italienisch auf Anschlag eingeparkt , das haben aber die Experten bei Wiens perfekt wieder hinbekommen.
Schwierigkeiten habe ich zu Anfang mit einer Türdichtung gehabt und zurzeit mit der Elektronik. Feuchtigkeit an der Steuereinheit unter dem Kofferraum ist wohl das Problem.
Ich fahre mit der Stingray ganz normal in die Waschstraße; die Reifengröße ist dort aber das Maximum. Für Tipps, was eine Versiegelung angeht, wäre ich dankbar.
Außerdem bin ich auf der Suche nach einer passenden Outdoorplane, wenn das gute Stück doch mal unter einer Laterne übernachten muss.
Zusammengefasst: Wer einen sportlichen Gran Tourismo mit einem Rest Alltagstauglichkeit sucht, den kann ich nur ermutigen. In ihrer Preisklasse ist die Stingray meines Erachtens absolut konkurrenzlos. Man fällt aber auf: Das muss man mögen … oder halt in Kauf nehmen.
Am Schluss noch eine Anekdote zum Respekt, den eine Corvette genießt: Es gibt bei uns eine Ampelkreuzung, hinter der nach ca. 200 m aus zwei Spuren eine wird. Da wird natürlich schon einmal gespielt. Ich spiele zwar nicht mit, aber das weiß ja keiner. Eines Tages stand ich in der pole-position an der Ampel und hinter mir ein Transporter. Ich war also nicht zu sehen. Auf der anderen Spur rollte ein Boxter heran, stand kurz neben mir, schaute herüber und … legte den Rückwärtsgang ein und stellte sich lieber wieder hinter den Transporter. Ein Porsche. Na gut, ein kleiner. Aber wie peinlich ist das denn?
Beste Grüße und allzeit eine Handbreit Asphalt unterm Reifen
Mark