Unterbodenpflege - Druckversion +- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de) +-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: C 3 Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: Unterbodenpflege (/showthread.php?tid=5981) |
Unterbodenpflege - I-K-E - 15.07.2003 Nach meinen Erkenntnissen über Zaino bis Mike Sander (alles im Forum gelernt) tut sich bei mir nun die letzte pflegetechnische Wissenslücke kund (oder auf) d.h.: ---wie pflege ich bei meinem Schätzchen denn nun die Gfk-Karosse von unten???--- irgendein Vorbesitzer hat bei mir alles schön säuberlich (aber wirklich ALLES) mit Teroson zugekleistert Hab nun schon einige Bereiche (bezogen auf die Karosserie) gereinigt (auch im Motorraum) und nun stellt sich mir die Frage: was mache ich mit dem blanken Gfk? 1. wieder frisches Teroson drauf (wär ja irgendwie doof) 2. lackieren (aber mit welchem Lack?) 3. oder aber gibts da vielleicht von Euch mal wieder irgend so ein WUNDERMITTELCHEN!!! Würd mich über Ratschläge echt freuen. I-K-E - Frank the Judge - 15.07.2003 Au weia. Das hört sich nach Arbeit an. Du kannst Dich bestimmt noch an das Lied "Working in a chain gang" erinnern? Ich hatte Mitte der Achtziger auch das zweifelhafte Vergnügen, mir so etwas anzulachen. Es muß in den Siebzigern Mode gewesen sein, alles schöne, egal ob Corvette-Unterböden oder Bauernschränke, mit Häßlich- und Unnötigkeit dauerhaft zu verdecken. Ich bin wie folgt vorgegangen: Zuerst habe ich das mit dem Spachtel versucht, aber nach 30 Minuten schnell wieder aufgegeben. Zur Verstärkung wurde der Heißluftfön herangeholt. Auch das mußte ich schnell wieder aufgeben und zum Glück stand der Feuerlöscher nicht weit! Also dann den Topfbürstenaufsatz für die Bohrmaschine. Das hatte zwar den Effekt, dass der Unterbodenschutz schnell weich wurde, allerdings war die Bürste innerhalb von Minuten so zugesetzt, dass ich hunderte davon gebraucht hätte. Dann machte mich jemand auf die Werkzeugmarke Snap-On aufmerksam. Die haben tatsächlich Spachtel, die so schön scharf sind, dass sich die Schicht Stück für Stück abschaben ließ (Ich rede hier übrigens von einer Arbeit von drei Wochen). Du hast geschrieben, dass ein Vorbesitzer ALLES fein säuberlich zugekleistert hat. Ich gehe davon aus, dass das Wort "säuberlich" ironisch gemeint ist und das fiese Zeug auch mit Hochdruck in die kleinsten und größten Ritzen geschossen wurde. Nun, ich meine, diese Reste lassen sich nur entfernen, wenn Du die Karosserie abhebst. Aber Du willst sicherlich nicht eine Vollrestauration durchführen. Die größte Schweinerei ist das Teroson um Kabel, Bremsleitungen, Gewindebolzen, etc. Hier hat mir eine Messingbürste geholfen. Wenn alles Deinen Vorstellungen entsprechend ab ist, würde ich den Unterboden genauso wie den Rahmen lackieren, nämlich in "semi-gloss-black" (halbmattes Schwarz). Das kommt dem Original ziemlich nahe. Das ist aber nur ein Vorschlag. Ich werde Dich heute Abend in mein Nachtgebet einschliessen. Good Luck ...and working in a chain gang... RE: Unterbodenpflege - BigEagle - 16.07.2003 Hi, ich habe damals alles entfernt und den Rahmen, sowie die Karosserie mit 2-Komponenten Kunstharzlacken gespritzt (matt schwarz). Es sieht heute noch aus wie neu und Rost (Rahmen) ist nicht vorhanden. Achtung wenn noch der Original-Lack auf der Karosse ist. Deutsche Lacke und die amerikanischen Thermoplastischen Lacke mögen sich nicht besonders. Es gibt dann eine wunderbare Orangenhaut. Also vorher immer erst an kleinen, unsichtbaren Stellen testen und beim spritzen des Unterboden/Rahmen die Karosse gut abkleben. Vorher den Unterboden (evtl. auch Rahmen) gut reinigen und Grundieren. Für den Rahmen habe ich einen Spezial-Lack genommen, der eigentlich für Boote gedacht ist - sehr teuer, hält aber ewig da auch gegen Salzwasser resistent. :-) Gruß Dirk - I-K-E - 16.07.2003 Danke danke für das Mitleid, ja ganz genau - ironisch waren meine Worte bezüglich "säuberlich". Es wurde wirklich ALLES zugespritzt - sogar das Lenkgestänge sowie sämtliche Aggregate des Motors (die von unten zugänglichen). Im Moment habe ich noch die Geduld mit WD-40 die ganze Soße einzuweichen und dann mit unzähligen Lappen (und ein bißchen Schraubenzieher) vorsichtig "wegzurubbeln". Naja, wenigstens schaut der Rahmen bezüglich Rost top aus (leider nicht der Birdcage), weswegen ich den Rahmen nur mit Mike Sanders Fett von innen und außen behandelt habe. Noch eine Frage zum Lack: -brauche ich noch einen Haftgrund auf der Gfk? -habt ihr normalen (keinen thermoelastischen) Lack verwendet? Au weia, jetzt sind schon wieder die zwei Worte "Bodylifting" und "Restauration" gefallen (meine Geldbeutel schreit). Danke erstmal. I-K-E ! - Red Dragon - 16.07.2003 An dieser Stelle möchte ich mich auch gerne einmal einschalten: Auf dem 2. Forumstreffen (Möhnesee) wurde ich auf den ziemlich ausgfransten Zustand meiner Kotflügelinnenseiten hingewiesen: Die Innenseiten waren ursprünglich mit Unterbodenschutz behandelt; jetzt sieht man viel helle Stellen in diesem Bereich! Was ist hier zu empfehlen? Wieder Unterbodenschutz, oder eine ganz andere Art von Schutzschicht, von der ich im Moment noch keinen blassen Schimmer habe? Ich will es einfach nur richtig/gut machen und darum hoffe ich auf erfahrene Anregungen. Danke schon einmal im Voraus Wilfried/Dragon - BigEagle - 16.07.2003 Hallo IKE, Haftgrund, bzw. Grundierung sollte immer verwendet werden. Für GFK gibt es spezielle Lacke die ebenfalls auf Kunstharz basieren. Diese dürfen aber nur dort verwendet werden wo KEIN Thermoplastischer Lack vorhanden ist. Es gibt auch Grundierung, die den Thermoplastischen Lack vor dem Kunstharzlack schützt und so ein "aufweichen" und des Thermolackes verhindert. Wenn man sauber arbeitet (mit der richtigen Grundierung), kann sogar der Kunstharzlack über dem Thermoplastischen Lack aufgetragen werden. - Ist aber NICHT zu empfehlen! Wem die kleinen Farbunterschiede und "welligen" Ränder auf der Haube meiner Vette aufgefallen sind, der weiss wovon ich rede. Musste wegen eines kleinen Unfalls vor wenigen Wochen notdürftig reparieren. Eine komplette Lackierung kommt im Winter dran. Viel Erfahrung mit amerikanischen Lacken hat z.B. die Firma Petzold in Hagen: https://www.petzoldts.de/shop/shop.php?cPath=2&osisSid=9c0e4d9a9b949ca4fe685ab08a9a89cb Wenn der Untergrund wirklich sauber und fettfrei ist, kann ein guter 2-Komponentenlack auch direkt auf GKF aufgetragen werden - dieser Lack muss aber dafür geeignet sein! - Für die sichtbare Oberseite ist das nicht zu empfehlen - hier immer mit Grundierung, Wie schon erwähnt, habe ich 2-K-Lack aus dem Bootsbau verwendet. Dieser ist auch geeignet direkt auf einen GFK-Rumpf und Metall aufgetragen zu werden. @Z33 Die ausgefransten Stellen solltest Du auf jeden Fall mit Lack versiegeln, damit kein Wasser in die nun geöffneten Glasfasern eindringen kann. (Vorher unbedingt richtig trocknen, damit das Wasser nicht später Blasen wirft oder durch Frost Risse verursacht). Unterbodenschutz habe ich bei keinem meiner Fahrzeuge verwendet (ca. 15 Oldtimer restauriert) Lieber lackieren und ab und zu überprüfen (Rost und abgeplatzte Stellen sieht man, im Gegenteil zum Unterbodenschutz, sofort). Ich kenne auch keinen meiner Oldtimer-Freunde (wozu auch Museen gehören) die diese dicke Unterbodenpampe verwenden. Der Toyota Landcruiser FJ40 hat nun nach 14 Jahren hartem Geländeeinsatz und nur mit Lack auf dem Unterboden und Rahmen keinerlei Rost. Gruß Dirk |