Kaufberatung und ein paar Fragen - Druckversion +- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de) +-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: C 3 Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: Kaufberatung und ein paar Fragen (/showthread.php?tid=5963) |
Kaufberatung und ein paar Fragen - xTIMx - 14.07.2003 Hi, hab mich auf dem US-Car Treffen in Bad Schwalbach in die Stingray verliebt und hab jetzt ein paar Fragen: 1.ist die Stingray eher ein Muskelcar, also ein viel zu großer Motor im Fahrwerk einer Pferdekutsche oder kann man sie vom Fahrverhalten mit andern Sportwagen z.b. 911er vergleichen? Am besten eine neutrale Antwort von jmd. der auch andere Sportler selbst gefahren ist. 2.wie kommts, das ein 5,7L Motor so wenig PS hat? Normalerweise müßte ein Motor in der Größenordnung doch mindestens 380 PS bringen, wenn man sich das L/PS Verhältnis anderer Serienfzg. anschaut. Vor allem Interessierts mich, wie die großen PS Schwankungen beim selben Motor zu stande kommen.Hab auf Mobile.de 5,7er von 209-250PS gesehen. 3.was ist aus dem Motor noch unter vertretbarem Finanziellem Aufwand (ca.3000 Euro) rauszuholen ? 4.wie siehts so mit der Alltagstauglichkeit aus? Rost/Winter//Wartung/Verschleiß/Zuverlässigkeit 5.was für Fahrleistungen hat eine 5.7 C3? Vmax,0-100km/h,Verbrauch 6.Gibts evtl. irgendeine gute Seite, wo man etwas mehr über so Zeugs wie Holley,Spinne,Blower und Modellspezifische Sachen lesen kann? 7.Stimmts, das man für die Corvette keine "Ballonreifen" mit richtig gutem Grip bekommt? 8.Was zahlt man letzendlich für eine guterhaltene C3, hab schon einige für unter 10.000 Euro gefunden und worauf muß man beim Kauf besonders achten? Viele Fragen, ich weiß, aber man muß sich ja gut informieren bevor man so ne wichtige Entscheidung fällt Gruß, Tim - Frank the Judge - 14.07.2003 Tag Tim, wurstel Dich mal durch das C3 Forum, da sind Deine Fragen mannigfaltig besprochen worden. Nimm Dir aber Zeit, ist einiges geschrieben. Grüße - Mikey - 14.07.2003 ...wo die Liebe hinfällt. zu 1.) Die grundsätzliche entwicklung des Fahrwerks begann ja schon Ende der 50er.....und im Prinzip ist das Fahrwerk der C2 auch das der C3. Für ein recht grobschlächtig anmutendes Teil kann ma da schon ´ne Menge ´rausholen...wichtig ist in jedem Fall, daß die Fahrwerksgummis in Ordnung sind und daß das Fahrwerk anständig vermessen wurde und gut eingestellt ist. Autos ohne diese Faktoren bekommen sehr schnell ein wunderliches Fahrverhalten... zu 2.) Aus der frühen Entwicklung heraus hatten die Motoren auch sehr viel mehr PS....und die sind (mal abgesehen von Umstellungen Netto/Brutto SAE/PS) durch Abgasbestimmungen und zusätzliche Anforderungen (Betrieb mit Normalbenzin) ordentlich in den Keller gegangen. Nixdestotrotz ist es aber nicht die Zahl der Pferde, die den Spaß bringt, sondern das Drehmoment.....und das ist reichlich vorhanden. zu 3.) Machen kann man immer was....aber ist das wirklich so wichtig ? Für 3-5 Tausend Euronen gibt´s schon einen fertigen Stroker (383er)....der sollte dann gute 350 Pferdchen bringen... ...Infos gibt´s z.B. hier: https://www.edelbrock.com/automotive/index.html oder hier: https://www.frankiesgarage.com/prod01.htm zu 4.) Ist ´ne Frau wirklich alltagstauglich ? zu 5.) Das ist Geschmacksache.....wer nach dem Verbrauch fragt, der ist hier falysch ! zu 6.) siehe Antwort 3.) zu 7.) Ballonreifen ??? zu 8.) Das ist wirklcih schwer zu beantworten. Zunächst ersmtal rausfinden, was Du eigentlich willst....C3 ChromBumper Modell mit H-Zulassung und Big-Block...oder 82er Cross-Fire mit Kat.....die Bandbreite ist enorm. Achten sollte man auf die Punkte, die in der Kaufberatung auch aufgeführt sind.... ...wer lesen kann..... Originalität ist grundsätzlich ein großes Thema für den Werterhalt der Fahrzeuge....der Rahmen (weil aus Sthal...) ist das Teil, bei dem Rostschäden möglich isnd....den muß man genau untersuchen. - SilverGER - 14.07.2003 Hallo Tim, ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, mit der SUCHEN-Option findest Du jede Menge Antworten auf Deine Fragen, und in der Database auch die "Basics" zu allen Jahrgängen. Deine direkte Frage zu "Sportlern" wie Porsche 911 lässt vermuten, daß es Dir sehr auf möglichst gutes Fahrverhalten bei möglichst hoher VMax ankommt. Wenn Du dies im Zusammenhang mit einer C3 suchst, solltest Du eher über eine C4 oder besser C5 nachdenken, denn vergiss`nicht, daß die Technik einer C3 mindestens 21 Jahre alt ist, und schon alleine deshalb nicht mit modernen Fahrwerken konkurrieren kann (auf Meßwerte bezogen). Die Frage des "Feelings" ist eine natürlich eine ganz andere... Ich bin z.B. von einem 330i auf eine C3 umgestiegen, um habe dies keine Sekunde bereut, und werde dies keine Sekunde bereuen, im GEGENTEIL , und das, obwohl die VMax des 330i wohl etliches besser ist als die der C3, vom Fahrwerk ganz abgesehen... Wenn Du einmal den "Vette-Virus" hast, wirst Du ihn nicht mehr los... Gruß Patric RE: Kaufberatung und ein paar Fragen - Gert - 14.07.2003 Hallo Tim, auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, möchte aber noch was hinzufügen. 1. Die Corvette kann man immer und in jeder Disziplin mit Porsche vergleichen, solange man die gleichen Baujahre vergleicht. Abstriche bei Vmax. o.k.man muß aber sehen wo die Corvette zuhause ist. 2. Wenn's denn sein soll sind mit 2000 Euro wesentliche Verbesserungen der Motorleistung drin.Manche Firmen sprechen von bis zu 40%. Das ist aber Firmenangabe. 4. Alltagstauglich ja, aber für meinen Geschmack zu schade. 5. Die Fahrleistungen der einzelnen Baujahre sind zu unterschiedlich um hier genau Auskunft zu geben. Beim Verbrauch unterliegen immernoch einige Außenstehende dem Irrglauben der 60er Jahre, daß US Fahrzeuge zuviel Sprit verbrauchen. Ein '71er Käfer hat annähernd soviel genommen wie eine Small Block C3 des gleichen Baujahres. 8. Für 10.000 Euros wird man derzeit nicht jede guterhaltene C3 bekommen, wenn überhaupt und weniger sollte man auch nicht ausgeben. Büchertips und Infomaterial gibts in jeder Fachzeitschrift. Chrom u. Flammen, Street usw. Viel Spaß beim lesen und dann erst suchen. MfG Gert - Tripower - 14.07.2003 Zitat:.....wer nach dem Verbrauch fragt, der ist hier falsch ! Mit genau dieser Bemerkung hat mich ein hier nicht näher genannter Corvette-Händler aus dem Rhein-Main-Gebiet auf immer als Kunden verloren Die Frage nach dem Verbrauch ist m.E. durchaus legitim, vor allem, wenn man nicht Geld im Überfluss hat und zu ergründen versucht, ob man sich so ein Auto überhaupt im Betrieb leisten kann (das hat nichts mit Wirtschaftlichkeit zu tun). Wie bereits vorstehend ausgeführt, sind die Stammtischlegenden von "30 Liter und mehr auf 100 km" völlig überzogen und realitätsfern.Meine '69er Big Block (mit 7 Litern Hubraum) fahre ich im Jahresdurchschnitt mit etwas über 18 Litern, wobei hierbei auch spritschluckende winterliche Bewegungsfahrten miteingerechnet sind. Mein geringster Verbrauch liegt bei unter 15l/100 km bei Autobahnfahrt mit ziemlich konstanten 70 mph (ca. 113 km/h). Ein Smallblock mit 5,4 oder 5,7 Litern Hubraum liegt im Verbrauch noch gut 3 l/100km darunter. Egal was für eine (C1-C3)-Vette Du Dir kaufst, kalkuliere noch einmal gut 2-3 Tausender für Reparaturen, Restaurationen oder Instandsetzungen für das erste Jahr nach dem Kauf mit ein. Ein Auto, das ohne weitere Investitionen die ersten 1-2 Jahre fährt, ist leider die Ausnahme. Das hat auch nichts mit einem schlechten Charakter des Verkäufers zu tun, sondern liegt ganz einfach in der Sache eines mehrere Jahrzehnte alten Automobils. Auch ein toprestauriertes Auto verlangt regelmäßig nach dem Austausch oder der Instandsetzung von mechanischen Teilen oder irgendwann einer neuen Lackierung. Apropos: Wie hier schon mehrfach ausführlich dargelegt und diskutiert, ist die Lackierung der GfK-Karosse einer Corvette nicht vergleichbar mit einer Stahlblech-Lackierung! Der Kostenaufwand für eine fachgerechte und wirklich gute Ganzlackierung bei einer C1-C3 Corvette liegt bei 8-10.000,- €. Alles andere, was man Dir da möglicherweise weismachen will, stimmt nicht! Glaube mir und spare Geld Eines ist jedoch ganz sicher: Wen der Corvette-Virus mal gepackt hat, der kommt davon nicht mehr los! Die Corvette ist nicht einfach nur ein (geiles) Auto, sondern eine ganze Lebensanschauung! Eine Vette-Fahrt erlebt und genießt man mit all seinen Sinnen. In der Regel geht es dabei auch eher um gemütliches Cruisen, als um die Erreichung von Höchstgeschwindigkeiten oder das Kräftemessen mit anderen Fabrikaten (jedenfalls, soweit es sich um historische c1-C3 Vetten handelt). Nicht zuletzt sind die Corvettisten eine eingeschworene Gemeinschaft von unheimlich netten Leuten, die ihr Hobby - allen Vorurteilen aus der Masse zum Trotz (Stichwort "Ludenschleuder") - pflegen und genießen. Stöbere ein wenig hier im Forum und Du wirst sehen, was ich meine Mit aufmunternden Grüßen Tripower Tip - V8yunkie - 14.07.2003 Eine super Infoquelle - wenn Du mit dem Englischen kein Problem hast - sind die amerikanischen Seiten http://www.corvettefaq.com und http://www.corvetteforum.com Und dann gibt es noch ein super Buch, daß ich mir vor dem Kauf durchlesen würde (liest sich super, wie ein Roman): How to restore and modify your corvette (such mal im Amazon). Beide haben auch allgmeine Infos zur Kaufberatung. Gruß, Thomas RE: Kaufberatung und ein paar Fragen - BigEagle - 14.07.2003 Hi, erst mal meinem Glückwunsch zu dem netten Virus. ;-) Mein Senf zu Deinen Fragen: Zu 1. und 2. Es gibt verschiedene Motorvarianten, da damals eine Ölknappheit herrschte und der Hersteller die Motorleistung reduzieren musste um überhaupt noch solche Fahrzeuge verkaufen zu können. Leistungssteigerung ist aber ohne weiteres möglich. Vergleich zum Porsche: Das originale Fahrwerk ist etwas „wabbelig“ – typisch amerikanisch halt, kann aber, da eine Einzelradaufhängung vorhanden ist, sehr leicht verbessert werden. - andere Federn, Dämpfer, Polybuchsen, Querstabilisatoren, flachere Reifen Da die Gewichtsverteilung der Corvette vorne/hinten 1:1 entspricht, ist mit einem Guten Fahrwerk eine sehr hohe Kurvengeschwindigkeit möglich. Zu 3.: Mit einer anderen Nockenwelle, Ansaugspinne, Vergaser und Fächerkrümmer Kann man schon ca. 100PS herausholen. Man sollte dann aber auch die Wasserpumpe und Ölpumpe austauschen und Evtl. Ölkühler für Getriebe und Motor spendieren. Zusätzlich kann man einen anderen Zündverteiler und eine bessere Zündanlage einbauen (Crane HI-6). Zu 4.: Für den Winter ist sie inzwischen zu schade. Aufgrund des Alters fallen natürlich ab und zu Reparaturen an. Und bedenke – je mehr getuned umso mehr Problemchen. Leistung geht immer aufs Material. Zu 5.: Von 10 Sek. 0-100 bis 4 Sek. 0-100 – das hängt halt nur von dem Motor ab. Machbar ist alles. Zu 7.: Nein, stimmt nicht. Man kann eine Menge Reifen eintragen lassen. Ich fahre Yokohama und die kleben wie Kaugummi. Verbrauch: Der hängt sehr von dem Motor und den Fahrgewohnheit ab. Bei mir: Landstrasse, mit 70km/h cruisen: ca. 12 Liter Stadt, ständiges Stop an go: 16 – 18 Liter Autobahn 120km/h: 14 Liter Autobahn Über 220km/h: 30 Liter Alltagstauglichkeit: Habe meine über 7 Jahre täglich gefahren – in dieser Zeit ca. 120.000km Nach einem Motorschaden und der danach erfolgten Reparatur wird sie, da nun genug gequält und nur noch Liebhaberfahrzeug, aber auch wegen der Steuern und Benzinpreise, nur noch am WE gefahren. Gruß Dirk - SilverGER - 14.07.2003 @Dirk Du bist in den 7 Jahren aber nicht im Winter gefahren? Nutze meine ja auch als "Alltagsauto", aber vor Wintereinbruch werde ich sie schon abmelden, eine Horrorvorstellung, die C3 mit Schnee drauf und vereisten Scheiben zu sehen @Tripower Du schreibst von winterlichen Bewegungsfahrten, wie oft bzw. in welchen Abständen empfiehlst Du das? Wenn ich abmelde, und keine roten Nummern-Schilder habe, steht mein Baby ja durchaus 4 Monate oder länger still, ist da außer Batterie abklemmen etwas zu empfehlen? Gruß Patric - Frank the Judge - 14.07.2003 Hallo Patric, ersteinmal gründlich waschen und genauso gründlich trocknen. Den Wagen warmfahren. Inspektion aller üblichen Teile machen. Auf genügend Frostschutz achten. Ich spritze immer ein wenig Motoröl durch die Zündkerzenlöcher. Manche bocken den Wagen hoch, um die Räder zu entlasten, damit sie sich nicht plattstehen. Dabei ist darauf zu achten, dass die federn nicht aushängen, also den Wagen so hochbocken, das die Räder noch normal stehen (Bock unter die Achse). ich mache das nicht, da sich bei mir noch kein reifen plattgestanden hat. Ab und zu mal den Motor durchdrehen. Entweder machst Du das mit dem Starter (vorher das Zündkabel abziehen), oder vorne an der Riemenscheibe mit einem passenden(!) Schlüssel. Vermeide auf jeden Fall, den Wagen zu starten, da bei diesen Kurzzeitstarten der Motor übergebührlich belastet wird (Mehr jetzt nicht dazu, das würde zu lang werden). Dann noch einen Öl-getränkten Lappen in die Auspuffrohre und Gute Nacht für den Winterschlaf. Vielleicht noch abdecken, dann aber nicht mit Folie, sondern mit einem atmungsaktiven Material. Bin sicher, dass noch weitere Vorschläge kommen werden. Gruß |