Mal wieder eine 69er Teil-Restaurierung (Frame on) - Druckversion +- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de) +-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: C 3 Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: Mal wieder eine 69er Teil-Restaurierung (Frame on) (/showthread.php?tid=28451) |
Mal wieder eine 69er Teil-Restaurierung (Frame on) - Don Camillo - 28.08.2007 Hi folks, wollte nun mal ein wenig über mein aktuelles Projekt schreiben (hatte leider die letzten Monate keine Zeit gefunden). Werde einfach hier und dann den Beitrag mit erweitern. Hier noch mal die Fakten meiner Corvette. Corvette: Baujahr 1969, T-Top L36 (BigBlock 390hp) Größtenteils Originalzustand und Originaltechnik. Wurde in den 70ern Zeitgenössisch „dekoriert“. Hier ein Bild vom damaligen Kauf im Februar 2002 aus der Schweiz. Projektparameter: - Wenig Zeit für Eigenbeteiligung, wenn nur am Abend, da ich 2 kleine Töchter habe. - Begrenztes Budget (wie viele von uns ). - Kein Frame off, da der Rahmen und die Fahrwerksteile in sehr guten Zustand sind (alles wurde vom Vorbesitzer hohlraumversiegelt usw.). - Motor war erst mal ausgenommen (derzeit kein Geld und keine Zeit dafür, außerdem läuft er prächtig). Ziel: - Möglichst nah am ursprünglichen Erscheinungsbild zu bleiben, wo möglich Originalteile verwenden. Dadurch stand unter anderem das Rückrüsten der L88 Haube auf normale BigBlock Haube an. Hier Blick auf die alte L88 Haube von innen. Es war und ist meine erste Corvette und ohne Corvetteforum hätte ich den Kauf wohl auch nicht gewagt. Hier mal der Link von meiner damaligen Kaufberatung hier im Forum. In den ersten Jahren habe ich nur Kleinigkeiten gemacht, z.B. Sitzgurt ausgetauscht, Sitze wieder restauriert usw. Der Innenraum ist somit nahezu 98% original und sieht für ein amerikanisches Auto sehr gut aus. Sitzgurt Update auf NOS (new old stock) GM Gurt im Sommer 2006. Habe 3 Jahre nach einem passenden Gurt gesucht. So ein ausgebauter Sitz kann aber wirklich auch bequem sein Da der Lack allerdings wirklich nicht mehr schön war, versuchte ich mein Glück bei einigen Lackieren in München. Im Januar 2007 fand sich dann jemand, der meine Corvette lackieren wollte (und auch schon einiges an Erfahrung hatte). Klar dachte ich, dass ich im Sommer schon wieder auf der Straße bin. Tja, leider dauert es nun doch schon etwas länger. Hier ein paar Bilder, bevor ich mit dem Zerlegen für den Lackierer im Januar 2007 begonnen habe. Und dann ging es los. Erst mal die L88 Haube runter und die Scheinwerfer ausbauen... Das abmontieren des vorderen Bumpers ist eigentlich Kinderleicht.... Demnächst mehr Bilder und mehr Story. Viele Grüße, Don Camillo P.S: Speziellen Dank an Stefan, Günther, Horst, Gerrit, Stefan F., Andi, Thomas, Petra, Isa und Alina und vielen anderen für den großen Support auf dem Weg zur „schöneren“ C3. - Stingray77 - 28.08.2007 Cool, das macht neugierig auf mehr! Und bitte weiterhin mit Bildern.... Dabei fand' ich die Vette auf dem ersten Bild schon SEHR ansprechend....... RE: Mal wieder eine 69er Teil-Restaurierung (Frame on) - Stingray77 - 28.08.2007 Deinen damaligen Thread hab' ich mir auch gerade noch mal durchgelesen.... Ja jaaa, was für einen langen Weg man doch so geht! Aber sehr interessant wieder mal! - Peter 01 - 28.08.2007 Hallo Don, Ich finde es schön, dass Du die Story in dieser Weise hier präsentierst. Schön ist auch der familiäre Touch, den die Bilder haben. Meine Familie ist ebenfalls in die Restauration "mit eingebunden", insbesondere meine Tochter interessiert sich für den Fortgang der Dinge. Vie Erfolg weiterhin, ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt! MfG Peter - sparkplug - 28.08.2007 Hut ab ! Da kommen bei mir wieder alte Erinnerungen auf. Ist zwar schon eine ganze Weile her ( von Okt. 1989 - Mai 1995 ) kommt mir aber so vor, als wäre es erst Gestern gewesen. Liegt warscheinlich daran, das man doch so gut wie fast jeden Tag die ein oder andere Stunde in der Garage verbringt. Mach so viel Du kannst selber an Deinem Auto, es lohnt sich. Gruß Jürgen - Don Camillo - 29.08.2007 Hallo, weiter geht’s…. @sparkplug: Ja ich versuche viel selbst zu machen. Macht einfach mehr Spaß. Weiter ging es mit dem Zerlegen im Januar 2007. Türgriffe wurden ausgebaut. Hätte mir einige Zeit gespart, wenn ich gewusst hätte, dass man vorher das innere Türschloss abschrauben muss (3 Schrauben), damit der man beim Türgriff genug Spiel hat, um ihn rauszuheben. Man sieht auch, dass einer der Vorbesitzer nur "abgeklebt hat" und das immer noch die ersten Door Handles drin waren. Auf dem nächsten Bild sieht man eine (die untere) der drei Schrauben, die man vor dem Entfernen des Door Handles erst mal wegschrauben sollte. Der obere Aufkleber dokumentiert, dass im August 1979 ein Ölwechsel bei 47954 Meilen gemacht wurde (in Vancouver, Kanada). Der rote Lack ist somit wohl mindestens 28 Jahe alt. Ganz unten auf dem Bild Bremsflüssigkeitswechsel aus der Schweiz im Jahre 88 dokumentiert. Ansonsten natürlich der GM Sticker, der ab Mitte 69 bei allen GM Cars verbaut wurde. Zeigt, dass mein Auto im November 69 gebaut wurde. Die Sticker wollte ich vor dem Lackierer retten, daher habe ich sie mit einem Tuch eingeweicht und dann ganz langsam abgelöst (siehe Bild). Den GM Sticker habe ich leider nicht abbekommen. Zum Glück gibt es für die Corvette fast alles und ich habe jemand in USA gefunden, der noch die GM Sticker und den passenden Drucker hat. Für ca. 15 Euro bekommt man an dieser Stelle wieder den Original-Look. So eine Spät60er-Corvette hat schon eine Menge Zeug dran. Da müssen schon die Profis ran, um die ganzen Kleinteile abzumontieren Demnächst wieder mehr..... Gruß, Don - Don Camillo - 29.08.2007 Kleiner Nachtrag zur Tür. Bei schwer gängigen Schrauben im Türbereich kann ich nur zur Vorsicht mit WD-40 Kriechöl raten. Habe einiges an den Door Handle Schrauben aufgebracht und nach einiger Zeit hat sich das ganze von innen nach außen durch das GFK gefressen. Kritisch sind meiner Meinung nach Stellen, bei denen hinter dem GFK Metallstreben sind, an denen das Öl entlanglaufen kann. Das ganze kann man wieder in den Griff bekommen. Mehrere Monate warten, bis sich alles durchgefressen hat + ein guter Lackierer der Laminieren kann. Einfacher wohl immer jedoch sowenig wie möglich von dem Teufelszeug an und unter das GFK zu bringen. Bilder nach der "Heilung" kommen dann demnächst. Nächtlicher Gruß, Don - Stingray77 - 30.08.2007 Oha! GUTER Tip! - Peter 01 - 30.08.2007 Ja, danke für den Tipp. Mit Kriechöl gehe ich auch nicht gerade sparsam um. Liegt wahrscheinlich daran, dass die GFK-Teile von den Rückseiten nicht lackiert sind. MfG Peter - Don Camillo - 30.08.2007 Und weiter geht’s…. Schweife mal kurz ab in den Innenraum, den ich ja schon in frühren Jahren gemacht habe. Thema Sitz. Wer eine Early C3 hat kennt das Problem, durchgesessene Sitzpolster und bei Leidesgenossen mit Vinyl Interieur viel gelber Staub bestehend aus zerbröselten Schaumstoffe. Meine originalen Bezüge waren aus Vinyl und sahen von der Oberfläche gut aus. Lediglich beschriebene Symptome stellten sich nach über 30 Jahren ein. Bild des Sitzes vor der Behandlung. Man kaufe bei einem der einschlägigen Versender neue Schaumstoffpolster und ein Montagekit incl. Hog Ring Tool (nächsten beiden Bilder). Im Baumarkt dann noch einen Jute Sack und Schaumstoffkleber in der Spraydose. Nun baut man den Sitz aus, und schraub die beiden Sitzhälften auseinander. Kann empfehlen für die 2 Gelenkschrauben den richtigen Schraubendreher zu verwenden. Wenn der zu klein ist, ruiniert man die Schrauben. Nachdem man die hintere Kunststoffabdeckung abgeschraubt hat sieht man das Innere des Sitzes. Da schneidet mit mit einer Zange die alten hog rings durch. Ausschnitt mit 2 hog rings (sind natürlich mehr pro Polster). Dann zieht man die Haltestangen vorsichtig jeweils seitlich raus. An den Seiten bekommt man den Sitzbezug mit ein wenig Hebelkraft weg. Jetzt kann man die Hülle vom Ramen und Polster trennen. In meinem Fall war dann zu erkennen, dass die Sitzbezüge tatsächlich so alt wie das Auto waren Legt man die alten und neuen Schaumstoffteile nebeneinander, stellt man schnell fest, warum man vorher so bescheiden gesessen ist. Das Problem mit dem feinen Staub im Innenraum rührt vom zerfallenen Schaumstoff in den Innentaschen der Sitzbezüge. Hier sieht man mal was das für ein Zeug ist. Ich habe bei einem Schaumstoffladen Schaumstoff in ca. 1cm stärke gekauft und passend für die Laschen zugeschnitten. Die alten Laschen habe ich an den Seiten aufgeschnitten, den alten Schaumstoff rausgelöst und mit einem Staubsauger nachgesaugt. Dann habe ich die neuen zugeschnittenen Teile eingeführt und die Taschen wieder zugenäht. Ist zwar viel Arbeit, aber kostet nicht viel und man behält die original Bezüge BTW: Damit ist man auch den Schweiß aller Vorbesitzer los Der Jute Sack sollte so zugeschnitten werden, dass er auf die Rückseite des Schaumstoffes passt. Jetzt kommt der Sprühkleber in Aktion. Der Jutestoff verhindert, dass sich später die Federn des Ramens durch den Schaumstoff scheuern; genau wie ab Werk Jetzt kommen die langen Hackenstangen in den unterschiedlichen längen wieder an die Stangen und dann kann man (mit Hilfe von kleinen Schnüren) diese wieder durch den Schaumstoff schieben. Nicht vergessen, den Federdraht vom Sitzrahmen wieder etwas zu straffen. Geht gut mit einer Zange. Dann sitzt es sich wieder so wie zu Woodstocks-Zeiten An der Rückenlehne gehört noch ein Stück Schaumstoff angeklebt (gelobt sei der Schaumstoffsprühkleber). Ansonsten auf dem nächsten Bild der Sitz bevor die welligen Haltestangen wieder mit den hog rings und dem hog ring tool an die Sitzfedern geschnallt werden. Wenn das Vinyl warm ist fällt das anpassen und feintunen deutlich leichter. Jetzt die ganzen Deckelchen und Trimteile wieder dran und schon sieht das ganze dann schon so aus. Wenn Lehne und Unterteil wieder verschraubt sind dann ist man so gut wie fertig. Sitz wieder ins Auto und schon ist man für die nächsten Jahrzehnte gerüstet Mit Sicherheit habe ich einiges vergessen, aber vielleicht hilft es ja mal jemand. Bis demnächst, Don |