Es begann mit einem Klickern ... - Druckversion +- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de) +-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: C 3 Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=4) +--- Thema: Es begann mit einem Klickern ... (/showthread.php?tid=13032) |
Es begann mit einem Klickern ... - Tripower - 27.11.2004 Es begann mit einem leichten Klickern im Motor, das ich am Ende einer mehrtägigen Rallye diese Saison wahrnahm. Hiobs Diagnose nach kurzem Abhören lautete: "Ein Hydro-Stössel von Zylinder Nr. 7 ist hin!" Allerdings beruhigte er mich insoweit, daß ich noch eine Weile damit fahren könne und die Reparatur Zeit hätte, bis nach Ende der Saison. Vor 2 Wochen war es dann soweit, Hiob hatte gerade etwas Luft in seiner Werkstatt, so daß ich mein Vettchen dorthin chauffierte und in Hiobs berufene Hände gab, auf das er die Hydros insgesamt wechsele. Angesichts des erstaunlich geringen Preises für die Hydros und weil sowieso die Spinne nebst Vergaser runter muß, war so ein Kompletttausch die logische Maßnahme. Na ja - wir wissen ja, wie Hiob zu seinem Nick kam: Prompt bekam ich am nächsten Tag einen Anruf:" Du - so wie es aussieht, ist die Nockenwelle eingelaufen. Die sollten wir wechseln ....!" Zwar kann man u.U. die Nockenwelle auch bei eingebautem Motor wechseln, wenn man den Kühler demontiert, aber Hiob entschloß sich zur "großen Lösung" und baute den Motor komplett aus. So konnten wir alles mal gründlich durchchecken und auch stichprobenhaft je ein Hauptlager und ein Pleuellager auf möglichen Verschleiß begutachten. Beides zeigte sich erfreulicherweise in gutem Zustand. Gewechselt wurde allerdings noch die Steuerkette nebst Ritzeln und eine neue Ölpumpe habe ich meiner Lady auch spendiert. Nebenbei konnten alle Anbauteile mal gründlich gereinigt und der Block in neuem "Chevy-Orange" lackiert werden. Tja - und was war jetzt mit dem Hydro? Wenn man den defekten und einen intakten Hydro nebeneinander stellt, sieht man, daß fast ein Millimeter Material am Kopf des Stößels abgetragen ist. Zudem ist die sonst plane Fläche richtiggehend geschüsselt. Offensichtlich war die gehärtete Oberfläche nicht ausreichend vergütet, so daß sie durch den Nocken der Welle abgetragen wurde. Das darunterliegende, ungehärtete Material setzte der Welle dann keinen größeren Widerstand mehr entgegen .... Die Welle selbst zeigte auf den Flanken des betroffenen Nocken ebenfalls einen deutlichen Materialabtrag: Des weiteren war die Spitze des Nockens deutlich abgerundet und abgetragen: Hier zum Vergleich ein "normaler" Nocken derselben Welle: Nockenwelle und Hydro sind jetzt rund 55.000 km gelaufen und dürften eigentlich nicht ein solches Verschleißbild aufweisen; - zumal es kein "Billigschrott" war, sondern von namhaften Herstellern, bzw. Lieferanten. Nun bin ich gespannt, wie lange die neue Welle nebst Stößel halten .... Mit renovierten Grüßen Tripower - Frank the Judge - 27.11.2004 Zitat:Offensichtlich war die gehärtete Oberfläche nicht ausreichend vergütetKönnte der Fall gewesen sein. Viel öfter ist aber der Grund lange Stehzeiten des Motors bzw. Autos. Wenn ein Chevy Alteisen im Winter nicht ein paar mal per Hand gedreht wird (ersatzweise mit dem Anlasser mit abgezogenem Kabel der Zündspule), steht der Stößel auf nur einem minimalen Punkt des Hydros, ebenso der Hydro auf der Nockenwelle. Auch bei namhaften amerikanischen Nockenwellenfirmen ist die Oberfläche der Nockenwelle und des Hydros nur auf ca. 1/100 mm gehärtet. Durch Feuchtigkeit im Motor, die praktisch immer vorhanden ist, wenn man ihn abstellt, rostet der minimale Auflagepunkt an und zerstört die Vergütung. Das Ergebnis sieht so aus wie auf den obigen Bildern. Also immer dran denken: Den Motor im Winter alle zwei bis drei Wochen durchdrehen, ohne ihn zu starten. Eine halbe Kurbelwellenumdrehung reicht. Beste Grüße EDIT: Deutsche Sprache ist schwer... - Porter - 27.11.2004 Das kenn´ ich doch irgendwie , hatte aber kein Klickern vorher wahrgenommen. Aber gut getimt, Gerrit !! Dann kannst Du in der neuen Saison ja beruhigt durchstarten ..... RE: Es begann mit einem Klickern ... - corvette-freak - 28.11.2004 Zitat:Original von Tripower so wie ich das sehe hast du kein 15W40 Minaralöl gefahren, sondern teilsynt oder synthetik. Darin ist das Additiv D4 enthalten (Spezifikation E), das die Graugußnocken dieser Generation noch brauchen Gruß Axel - Wesch - 28.11.2004 Hallo Zitat:Darin ist das Additiv D4 enthalten (Spezifikation E), das die Graugußnocken dieser Generation noch brauchen Bitte naeher erlauetern. Was genau soll dieses Vitamien denn tun ? Ich fahre auch teilsyntetisches Oel und moechte hier nix falsch machen. Zitat:daß fast ein Millimeter Material am Kopf des Stößels abgetragen ist Da ist aber ne Menge Metallstaub in den Oelkreislauf geraten. Hoffentlich gibts da keine Nachwehen. Egal wie, nicht zu spaet entdeckt und behoben. Solche Erfolgsstorrys hoert man gerne. MfG. Gunther - corvette-freak - 28.11.2004 vorgeschrieben sind Öle mit den Spezifikationen A,B und E, das E findest du bei fast keinen synthetischen oder teilsynt. Ölen mehr. Die heutigen Motoren brauchen das D4 auch nicht mehr. Bei spez. E ist das Additiv D4 enthalten, welches diese Nockenwellen zur Schmierung brauchen. Ich wußte das auch bis vor kurzem nicht,Jörg hat mir das erklärt. Ich fahre meine mit 15W40 von Liqui Moli,kein Billigöl, aber Mineralisch mit den oben genannten Spezif.Mit dem Öl läuft der Motor auch viel leiser (Hydrostößel) Gruß Axel - ewi - 28.11.2004 Bei mir ist aus dem Klickern dann ein Klackern geworden und das Klackern wurde lauter ... Also erst mal alle Ventilfedern ausgebaut und geprüft = i. O. Beim Zusammenbauen fiel mir dann auf, dass ich bei den Ventilen am 7. und 8. Zylinder die Mutter der Kipphebel deutlich weiter drehen musste, bis das Spiel auf Null war. Siehe Bild: 7. Zylinder Einlass- zu Auslass-Kipphebel. Gruß ewi - ewi - 28.11.2004 ... und jetzt sieht's bei mir so aus im Frühjahr soll er fertig sein! ewi - Tripower - 28.11.2004 Zitat:Beim Zusammenbauen fiel mir dann auf, dass ich bei den Ventilen am 7. und 8. Zylinder die Mutter der Kipphebel deutlich weiter drehen musste, bis das Spiel auf Null war Und woran lag das? Waren auch die Hydros hin, oder hat sich der Haltebolzen der Kipphebel aus dem Block gezogen (wie bei Heinz)? Mit interessierten Grüßen Tripower - ewi - 28.11.2004 Zitat:Und woran lag das? @ Tripower: Ich denke, dass das die gleiche Ursache hat, wie bei deinem Motor. Die Stehbolzen sind fest. Genau kann ich das erst sagen, wenn ich nächstes Jahr den Motor ausgebaut und zerlegt habe. Jetzt baue ich erst mal den neuen 454er auf. ewi |