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Ölverbrauch und Robustheit einer C4 L98 - Druckversion

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- Faceman - 03.03.2015

Lasst doch mal gut sein, will den Thread nicht schließen müssen... Aus den bisherigen Postings und durch Nachdenken kann sich jeder (s)eine Meinung bilden.


- Wutzer - 03.03.2015

@ Planeto: Bei einem Automatikfahrzeug läuft der Motor je nach Last im Wandler schon hoch, so dass sich per se keine zu niedrigen Drehzahlen einstellen können. Andernfalls hätte der Hersteller das Schaltprogramm und den Wandler entsprechend anders ausgelegt. Bei normalen Saugmotoren sind die maximalen Mitteldrücke und Belastungen im Verhältnis zu den Bauteiledimensionen eh vergleichsweise überschaubar, so dass du dir da letztlich keine Sorgen machen brauchst. Wenn deine Öltemperatur zügig ansteigt, musst du dir auch über das Warmfahren keinen Kopf machen. Die allermeisten Motorschäden haben übrigens mit dem Warmfahrverhalten der Besitzer auch kaum etwas zu tun. Mit meinem LS7 kann ich demgegenüber im Winter von Hamburg nach München fahren, ohne dass die Öltemperatur über 60 Grad ansteigt (falls unterwegs kein Stau ist !) . Für mich und alle anderen LS7 Fahrer (bis MJ 2011) ist das also im Winter ein Thema!
Um das Öl schneller zu erwärmen, hat sich ja auch deshalb auf breiter Front der Wasser-/Öl Wärmetauscher durchgesetzt.

@Jochen: Ein Motor, der über 10.000 km keinen messbaren Ölverbrauch hat, ist noch nicht gebaut worden. Welche Messfehler du also machst und welche abwegigen Schlüsse du daraus ziehst, interessiert mich an sich weniger.


Gruß
Wutzer


- Jochen - 03.03.2015

Ich mache gar keine Fehler beim messen des Motoröles. Die bei unseren Motoren übliche Methode mit "Messstab rausziehen, abwischen, erneut reinstecken, rausziehen und ablesen" ist so ungenau und lässt nur eine recht grobe Einschätzung des Ölverbrauch zu. Hast du das überhaupt mal gemacht und hast dir angesehen wie das Öl am Messstab verteilt ist?

Und wenn ich von "messbarem Ölverbrauch" rede dann meine ich diese Messmethode, und nicht eine Messung in einem Labor bei Audi, wo man sicher einen gewissen Verbrauch durch Verbrennung nachweisen kann - Aber darum geht es ja gar nicht. Es geht um deine selbst gebastelten Fabelwerte und deine zweifelhaften Rückschlüsse auf das Warmfahrverhalten! Niemand streitet ab das ein LSx Motor, oder sonst ein Verbrennungsmotor heutzutage etwas Öl verbrennt. Verdreh also bitte nicht alles!

Hinzu kommt das viele ältere Motoren auch nicht 100%ig dicht sind und es sich so kaum differenzieren lässt ob sich da jetzt im laufe des Jahres 100 oder 200ml durch irgendwelche Dichtungen gearbeitet haben und eben nicht verbrannt sind...


- Planeto - 03.03.2015

Danke für die Antwort, Wutzer!

Dass dein LS7 nicht über 60° geht im Winter bei zurückhaltender Autobahnfahrt, ist ja erstaunlich. Die LS3-Motoren jedenfalls kommen in den Nicht-Winter-Monaten relativ schnell auf ihre 80° und darüber bei normaler Fahrweise (heißt: im Kaltzustand vernünftig warmfahren ohne Beschleunigungsorgien).


- zuendler - 03.03.2015

Also mein 320cdi verbraucht ca. 0,7L - auf 20.000km dumdidum

Den Ölverbrauch kann man übrigens recht genau messen, indem man am selben
Ort immer wieder genau auf den alten Pegel auffüllt. Naja zumindest auf 50ml genau.


- K1111d - 03.03.2015

Super wenn ich hier so mitlese?

also Öl geht immer etwas durch, aber der Spritverbrauch ist bei mir deutlich mehr als der beim ÖL, da ist es doch ertragreicher über Sprit zu reden sich vor Lachen auf dem Boden wälzen,
Ist Öl so teuer das man es nicht als Betriebsstoff mehr ansieht? Waaas?

Also noch ein Beispiel: VW beharrt heute noch darauf, dass bis zu 1l je 1000 Km normal sind. Mein Nachbar streitet sich gerade mit VW über den verbrauch bei einem Passat der 15 Tkm gelaufen ist.

Alles was bei meiner C3 unter 0,5l je 1000 Km ist, ist für mich OK derzeit bin ich so bei 0,2 bis 0,3 Liter/TKm.

Gruß Karsten


- Leonie - 03.03.2015

Jochen,

ich finde die von Wutzer angegebenen 100 ml / 1.000 Kilometer nicht so abwegig.

Bei meinem LS-1 hatte ich von Beginn an (rund 40 tkm) bis zum Verkauf (rund 140 tkm) etwa alle 5.000 Kilometer einen halben Liter nachgefüllt. Das passte immer super mit den 15.000 Kilometer Wechselintervallen und 1 Liter Nachfüllflaschen.

Also Ölwechsel - halben Liter drauf - halben Liter drauf - nächster Ölwechsel. Zwinkern

Gruß, Bernd Hallo-gruen

Edit: ein lustiger Anblick für uns war am Ring der M5 E60, der nach etwa sechs oder sieben Runden Touriverkehr (1 Tank?) auf den Parkplatz fuhr, die Haube öffnete, dann seinen Öldeckel, dann eine neue 1 Liter Flasche Öl, und diese entspannt über Kopf in den Einfüllstutzen steckte. Feixen


- Jochen - 03.03.2015

Natürlich sind die 100ml/1000km ein guter Mittelwert - aber eben auch nur das, und kein absoluter Mindestwert.
Und es ist kein Wert der nicht auch weit unterboten werden kann, wenn man den Wagen vernünftig warm fährt! Also aus meiner Sicht genau das Gegenteil von dem was Wutzer sagt. Er behauptet ja das zu vorsichtiges Warmfahren dem Motor eher schadet...

Da es weder Kumulation von Benzin noch von Kondenswasser im laufe eines Jahres in der Ölwanne gibt, wenn der Wagen normal bewegt wird, sehe ich auch keinen Grund anzunehmen das der Ölstand in meinen Fahrzeugen durch solche Verunreinigungen stark verfälscht sein könnte.



Grüße,

Jochen


- jörg - 04.03.2015

@@@ Jochen


Zitat:Ich mache gar keine Fehler beim messen des Motoröles.


Machst du auch nicht
Ich habe auch keinen meßbaren Ölverbrauch bei meinem Dodge .

Las dir nichts erzählen . Es gibt immer welche die mehr wissen als andere.

Ist dann so wie du sagst es Nervt Kopfschütteln



Ich halte mich mittlerweile auch mit Tipp`s geben zurück . Wird sowieso zerredet also lasse ich es .



Mfg Jörg King


.


- MPF - 04.03.2015

Zitat:Original von Jochen
Er behauptet ja das zu vorsichtiges Warmfahren dem Motor eher schadet...

Da es weder Kumulation von Benzin noch von Kondenswasser im laufe eines Jahres in der Ölwanne gibt, wenn der Wagen normal bewegt wird, sehe ich auch keinen Grund anzunehmen das der Ölstand in meinen Fahrzeugen durch solche Verunreinigungen stark verfälscht sein könnte.

Hier beißt sich leider die Katze in den Schwanz....

Ja, es sammelt sich massivst Benzin, Wasser und Kuka (Kurbelwellenkondensat, sprich blowby-Gase) im Öl. Wutzer nennt 15% als realistisch. Sein Arbeitgeber, immerhin einer der drei größten Automobilbauer der Welt, trietzt seine Zulieferer jedoch mit maximalen 30% Zumischungen von solchen Schweinereien. Ich sitze bei solch einem Zulieferer und habe direkt damit zu tun, kann also Wutzers Aussagen voll bestätigen. Und, solche Themen kommen nicht nur aus Wolfsburg, Ingolstadt, Zuffenhausen und Co aufs Trapez, sondern von überall her. Kann also keiner behaupten, dass die Herausforderungen denen sich ein VW Konzern stellen muss für einen GM nicht gelten. Motoren sind erst einmal Motoren. Wenn man sich jedoch Kolben (und -ringe) und Zylinderlaufbahnen, deren Passungen und Verarbeitungen anschaut und vergleicht, dann muss man schon sagen, dass im Gegensatz zu unseren Treckermotoren, bei deutschen Motorenbauern ganz andere Sachen gemacht werden, da ist man wesentlich moderner und präziser untewegs, sprich vertrauenswürdiger, sprich: weniger Ölverbrauch!

Fakt1: Beimischungen gibt es, nicht umsonst kann man ja das Fahrprofil ganz grob am Geruch des Öles festmachen. Kurz am Deckel riechen (manchmal reicht schon schauen) und man weiß, ob man es mit einem Kurzstreckentaxi oder einem Autobahnjäger zu tun hat.

Fakt2: Je langsamer man einem Motor warmfährt desto länger ist er nicht optimal abgedichtet, sprich der Weg für Öl in den Brennraum (Ölverbrauch) und Benzin in den Ölraum (Einbringung von Fremdmedien) ist länger offen. Dies ist bei jeglichen Verbrennungmaschinen so, egal ob nun Flugzeugtriebwerk oder Einzylinderdiesel im Lanz Bulldog. Auch hier hat Wutzer wieder recht, zu vorsichtiges Warmfahren schadet! Jedoch ist im kalten Zustand der Weg Benzin in Öl der normalere, wirklicher Ölverbrauch findet meist erst bei wirklicher Forderung des Motors statt. Siehe Leonies Beispiel.

Fakt3: Auch wenn erste flüchtige Bestandteile schon bei 30-70° verdampfen, so braucht es schon wesentlich höhere Öltemperaturen um dieses wirklich wieder "rein" zu bekommen. Das sind dann Temperaturen, wo die meisten hier schon wieder Panik bekommen würden. Obwohl es ein modernes Öl in keinster Weise juckt. Denn erst bei 120° aufwärts haben wir keinerlei Beimischungen mehr feststellen können, erst dann ist es wieder sauber! Und, da behaupte ich mal, dass die wenigsten C3 oder C2 Fahrer ihre Fahrzeuge überhaupt so fordern, dass das Öl sich nicht dauerhaft verdünnt.

Fakt4: Wir haben einerseits Beimischungen die bei stark forcierter Fahrt wieder verschwinden und andererseits einen Ölverbrauch (der auch bei flotter Fahrt höher ist), sprich wir haben Schwankungen des Ölpegels im schlimmsten Falle in zwei Richtungen. Die 30% Beimischung sind zwar Entwicklungsziel, aber letztlich halte ich die für unsinnig, aber 10-15%, sprich rund 0,5-1l pro Motor halte ich für einen durchaus möglichen und realistischen Wert, der in der Praxis ganz schnell entstehen kann.

Ölpegeländerungen mit einer Genauigkeit kleiner 200ml am Ölstab abzulesen ist eh eine Illusion, wenn man mal von den üblichen 1l von unterer Strich bis oberer Strich ausgeht, denn je nach Temperatur, Lage, Alter, Wiederholgenauigkeit etc. kann man ja meist froh sein, wenn man nach dem dritten saubermachenreinwartenraus dreimal das gleiche Ergebnis hat. Solange man das Öl beim Ölwechsel nicht auffängt und nachmisst, wie es in der Industrie gemacht wird, ist es nur Kaffeesatzleserei.

Ob der Ölverbrauch nun 100ml oder 50ml oder 180ml pro 1000km ist, ist letztlich hinfällig. Fakt ist, es gibt ihn. Wer meint er hat absolut keinen Ölverbrauch, der sollte sein Auto mal richtig fordern, dann wird er sehen was bei rum kommt, wenn das ganze Geschwummse das da nicht hingehört mal wieder aus dem Öl raus ist und man nur den reinen Ölstand misst. Hier gibt es die spannendsten Fälle aus Fahrzeug/Motorversuchen, wo in mehreren 100h Leerlauf garnichts am Ölpegel passiert ist und dann nach wenigen Stunden mit erhöhter Drehzahl aufeinmal die Ölwarnlampe angeht. Alles schon erlebt, bei diversen Zulieferern, bei diversen Testorganisationen, beim Automobilhersteller selber.
Und, schlussendlich auch an meinem eigenen Fahrzeug, wo nach 500km Autobahnfahrt aufeinmal Öl auf min anstatt auf max stand wie noch 500km vorher. Auch hier war die Autobahnfahrt sehr flott, während davor und danach alles recht locker war und auch dementsprechend vorher und hinterher (vermeintlich) keinerlei Ölverbrauch festzustellen war.



P.S.: Es geht hier in meinen Augen auch nicht um das Zerreden von irgendwelchen Themen oder um Klugscheißerei gepaart mit Hobbykreuzzügen. Es geht darum, dass es nunmal Leute gibt, die in z.B. diesem Bereich tlw. seit Jahrzehnten beruflich tätig sind und gern faktenbasiert diskutieren wollen. Nur, dass im Technikbereich immer gleich obiges unterstellt wird und jeder mit einer anderen Meinungs sich gleich angepisst zu fühlen meint. Bei unseren Anwälten, Transporteuren, Seeleuten, Computerspezis, Lackspezis hier im Forum passiert nichts dergleichen, wenn die sich zu einem Sachverhalt äussern.