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1980 gebaute Corvette (Basis C3) Caballista Convertible - Druckversion

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- Corvette-1111 - 15.07.2004

Frank ist eben doch der Größte!


Wie ich zu meiner Carvette (Caballista) kam - STRUPPI - 15.08.2004

Wie ich zu meiner Corvette (Caballista) kam.

Ich erinnerte mich immer wieder sehnsuchtvoll an die kurze Zeit (Ende der 70er), wo ich für 2 Wochen einen Chevrolet Malibu Convertible mit Automatikgetriebe von meinem Schwiegervater geliehen bekam. Das erste Auto für mich mit Automatikgetriebe! Dieses einzigartige Fahrvergnügen, diese Fahrkultur mit Harmonie und Ruhe bei diesem wunderschönen Metallic-himmelblauen Traum von einem Auto mit weisser Lederinnenausstattung und weissem Cabriolet-Dach war unbeschreiblich.
Nur ein einziges mal Vergass ich die Automatik: Sonnenschein, offenes Fahren in der Stadt auf gerader Strasse, ich träumte so vor mich hin und freute mich des Lebens, fuhr dabei aber zügig und eine Ampel mit Blitzer war auf einmal “Rot“.
AMPEL IST ROT, BLITZER, GAS WEG, KUPPLUNG DRÜCKEN UND BREMSEN!

QUIIIIIIIITTTTSCHHHHHH; Mist, vergessen das ich Automatik fahre und das Bremspedal war auch noch so Breit, das dieses im Kupplungspedalbereich hineinragte. Aber der Wagen stand, als wenn man einen Anker geworfen hätte!!! Wäre jemand hinter mir gefahren, der wäre so bei mir hinten Reingeknallt, bei ca. 50 km/h war der Bremsweg ca. 15m!!
Danach war mit dem Träumen erst einmal Schluss und mein Kopf war rot wie eine Tomate.
Blass wurde ich jedes Mal beim Tanken: 25 – 35 Liter /100km bei sanftem dahingleiten!


Jetzt, Spätsommer 2003, da hatte ich dieses Fieber wieder. Da half auch keine Medizin, nein, ich musste unbedingt so ein Teil wieder haben.
Kein Geld aber voller Sucht: Ich muss so ein Auto wieder haben, mit grossem Kofferraum für meinen Rollstuhl, Klimaanlage für meinen Hund und viel Innenraumplatz für meine Frau und mich. Und natürlich muss es ein Cabriolet sein!

Also, Suchen, aber wo: Internet, Google! OK, los geht’s:
Nach tagelangem Suchen fand ich in Österreich mein Teil. Keine näheren Angaben?
Egal, Anrufen. Ich erhielt die Telefonnummer vom Verkäufer und sofort dort angerufen.
Ich erhielt gute Informationen zu dem Fahrzeug + wurde schon verkauft: Aua.

Mein Fieber stieg und es musste daher sehr schnell Ersatz beschafft werden.

Nichts Brauchbares wird angeboten. AHHHHHH! Ein Cadillac Eldorado Convertible 1976 in Österreich, aussen Weiss mit Goldbronze abgesetzt und die Inneneinrichtung mit rotem Kunstleder.
OK, ist sowieso geräumiger, also der wird es. Denn Kauf über einen Händler zugesagt warte ich 2 Wochen ohne noch einmal etwas von dem Wagen zu Hören.
Also, Angerufen und:
Der Wagen wurde während des Verladens von einem vorbeifahrenden Wiener gesehen und sofort mit 3.000,- € Mehrangebot Bar bezahlt.
Das war’s.
Traurig suchte ich weiter und stiess auf das Cadillac-Museum-Hachenburg. Dort war ein roter 76er Eldorado Convertible. Angerufen, Informationen eingeholt und eine Überraschung: Dieses Fahrzeug wurde für die Premiere-Werbung benutzt. Per Email erhielt ich Fotos vom Fahrzeug und den Filmaufnahmen mit diesem Fahrzeug.
Der Preis war schon gehoben aber vielleicht liess sich ja noch was machen. Da der Eigentümer recht Wohlhabend ist, liess dieser (leider nur) 10% Rabatt zu.

Parallel zu diesem roten Cadillac fand ich eine Affenstarke rote 79er Custom-Shark-Corvette in Österreich.
Mein Fieber verteilte sich. Corvette, hübscher Name, was geht den da so ab? Also, ein bischen Nachgeforscht, Nachgefragt und AUA: Diverse Sachen sind nicht Eingetragen. Ei-Ei-Ei, dafür ist der Kaufpreis schon gehoben.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2004.
Also wird es der Cadi. Aber oh nein: Dem Eigentümer dauerte das ganze Prozedere zu lange und Er will dieses Jahr selbst noch ein bischen damit fahren.
Cadillac ist also erledigt (Mistdreck, war ein Model mit Einspritzung)!

Also, zurück zur roten Costum-Shark-Corvette.
Informationen zu dieser roten Corvette bei ACP eingeholt (Jörg sei Dank) und mit der roten Corvette war’s das dann auch. Da ich inzwischen stiller Leser des Corvetteforum wurde und Jörg mir nahe legte ein Probeeisteigen in einer C3 zu versuchen, nahm ich Kontakt mit Friedel auf.
Hurra, Einsteigen klappt, Aussteigen war halt eines OSCler würdig.
Also, `ne Corvette muss her, aber mit Klimaanlage und Platz für meinen Rollstuhl muss auch noch sein. Friedel überlegt nur ganz kurz und sagt: Musst mal Rumsuchen, es gibt da so eine Orange Wagon-Version, da passt der Rollstuhl wohl rein.
Mich bei Friedel für das Probeeinsteigen bedankt, fuhr ich nach Hause und berichtete meiner Frau freudestrahlend: Ich kann in eine C3 gut Einsteigen (das Aussteigen verschwieg ich vorsichtshalber und meine Frau fragte auch nicht danach).

Also, ran an den Computer und Corvette-Wagon gesucht. Aber Hallo, ein Link zu ACP und "schluck“ eine Orange. Die, von der Friedel sprach. Bei Jörg angerufen und:
Ei-Ei-Ei, Jörg hat die Orange Wagon-Version vor kurzem Verkauft. Da kam von mir am Telefon schon kein “Mist“ mehr, das war schon ein deftiges “Schei...“. Erschüttert und vorsichtig nach dem Verkaufspreis fragend erhielt ich eine Antwort, welche mich sprachlos machte. Als ich meine Fassung wieder erlangte, teilte ich mit, dieses wäre weniger als ein Preis unter Freunden. Dieser Preis entspricht "Verschenkt“! Jörg sagte nur etwas von Hobby.
Aber Er bot mir an, für mich auch so ein Teil zu erstellen. Allerdings könnte dieses aber nicht so Preiswert ausfallen. Ach nee, war schon klar und logisch.

Und dann fing meine Unvernunft an, ich glaube mein Fieber hatte schon Gehirnwindungen verbrannt.
Jörg gab sich viel Mühe, fand eine Wagon-Basis, fuhr hin um diese in Augenschein zu nehmen, rechnete die Kosten für meine Wunschvorstellung aus, aber ich bekam sehr kalte Füsse bei dem blauen Basis-Wagon-Model. Aufgrund der Gesamt-Kalkulation viel ich fast ins Koma. Finanziell schlank gehalten, konnte ich mir mein Traumkonzept leider nicht leisten.
Es muss doch irgendwo noch ein Corvette-Wagon-Model für weniger Geld geben.
Also, Weltweites Googlen, tagelang, nächtelang, wochenlang, Tausende von Corvettes C3 angeschaut und dann Ende April 2004: PENG!!!!!!

Ein Rolls Royce auf einer Corvette-Seite? Caballista?? Moment, MOMENT!!!

Sieht stark aus, langsames Teil, Klimaanlage, Rot-weiss, Cabrio, ÄÄÄHHHH, Schluck.
Mein Blutdruck stieg, ich schwitzte, mir wurde Schummerig.
Erst mal Überschlafen.
Nachts aufgestanden und ebay-Motors-Gebote verfolgt, wieder ins Bett, wieder Aufgestanden. Also, diese Nacht war keine Nacht.
Am nächsten Morgen sofort alles über Caballista gesucht, aber es kamen nur spärliche Informationen. Les Dunham? Boonton? Über das Internet im Meldeamt in Booton rumgewühlt und festgestellt: Die Produktionsstelle ist noch angemeldet. Das war’s auch schon zu Les Dunham.
Mai:
Die Versteigerung der Caballista in ebay Motors war zuende und die Caballista nicht verkauft! Aber Hallo, sofort eine Email an den Anbieter und siehe da, ich kann sie noch haben. Ich kann X $ bieten, reicht dieses? Antwort: Wenn Sie Herr Strube ernsthaft interessiert sind, mein mindest Abgabepreis ist Y $, die Fotos sind 2 Wochen alt und hier ist meine Telefonnummer. Oha (Blutdruck steigt wieder, Kopf wird rot, meine Frau weis von nichts) sofort anrufen. Stop, heute ist Sonntag und es sind 6 Stunden Zeitverschiebung zu NY, Mist, warten bis 13:00 Uhr.
Selten vergeht die Zeit so langsam.
13:00 Uhr, Angerufen und dann: Ich verstehe nur jedes dritte Wort, aber der Verkäufer klingt sehr nett, spricht ruhig und gibt sich sehr viel mühe.
Mein Kommentar: I will have this Caballista.
Der Verkäufer will mir mehr Informationen und Fotos per Email senden. Ich bedanke mich und warte. 23:00 Uhr: Endlich, ich habe Email-Post vom Verkäufer: Olala, feines Auto.

Nächsten Tag Mittags beim Verkäufer angerufen, ist nach langem Klingeln Seine Frau am Telefon. Schlaftrunken teilt Sie mir mit, Ihr Mann ist im Büro! Ich bedanke mich für die Auskunft und denke mir “Mist, die 6 Stunden Zeitverschiebung vergessen“. 14:00 ich rufe beim Verkäufer im Büro an und versuche es mit meinem besten Englisch. Der Verkäufer ist noch nicht da. 15:00 Uhr erneuter versuch. Der Verkäufer ist noch nicht da. 16:00 Uhr: Einen Moment bitte (inzwischen ist Germany das Stichwort) und ich habe den Verkäufer am Telefon. Ich entschuldige mich zuerst für den Anruf bei Ihm zu Hause, da ich Seine Frau störte und Er teilte mir mit, das Er über 2 Stunden für die Büroanfahrt brauchte. Nun ja, Er erzählt mir den Werdegang seines Caballista und ich verstehe kein Wort.
Ich bedanke mich bei Ihm und weis jetzt, ich brauche Hilfe.

Ich brauche Hilfe für das Bezahlen, weitere Informationen, den Import, Zoll usw.
Irgendwo stand etwas im Corvetteforum über Import: AH hier (Suchen sei Dank).
Importeur ist Herr SCH, gute Erfahrung mit Ihm, nicht Teuer, also Angerufen.
Am Telefon erkläre ich Ihm, um was es geht, wie ich zu sein Adresse kam, wer der Verkäufer ist und gebe alle Daten durch.

Herr SCH kümmert sich sehr gut um diese Angelegenheit, ruft nach kurzer Zeit zurück und ich erhielt vollständige Informationen, da Herr SCH mit dem Verkäufer in NY telefonierte.
Er beantragte aktuelle Fotos und hatte ebenfalls einen sehr guten Eindruck von dem Verkäufer. 4 Tage später treffen Aktuelle Fotos (mit NY-Tageszeitung auf dem Fahrzeug) per Email bei Herrn SCH ein und er ruft mich an. Fahrzeug scheint OK, Fotos werden an mich weiter geleitet und der Verkäufer möchte die volle Kaufsumme vor Versendung der Caballista in Richtung Deutschland, auf seinem Konto haben.
Da die Bankzusage für einen Kredit vorhanden ist, lasse ich mitteilen: Geld ist in ca. 7 Tagen auf seinem Konto.

Die Bank angerufen und: PENG!! “Tut uns Leid Herr Strube, aber Sie als Schwerstbehinderter können ein Darlehen in dieser Grössenordnung nicht mehr erhalten. Nicht mal mit Ihrem Haus als Sicherheit!“

Jetzt kam Stress auf und jedes mal zum Auszahlungstermin kam eine Bankabsage.
Der Verkäufer des Caballista meldet sich via Email bei mir und fragt, ob ich noch Interesse an dem Caballista habe (12 Tage sind inzwischen vergangen). Fast gleichzeitig ruft Herr SCH bei mir an, teilt mir die Anfrage von dem Verkäufer mit und ich schildere Herrn SCH den Sachverhalt mit der Zahlungsverzögerung. Aber der Kauf wird definitiv absolviert und Er, der Herr SCH wird offiziell mit dem gesamten Transport/Import beauftragt. Gleich nach dem Telefonat schicke ich eine Email an Herrn SCH und eine Email an den Verkäufer.

16ter Tag nach der Kaufzusage: Eine Bank sagt “Ja“ und es müssten aufgrund meiner gesundheitlichen Situation nur noch obligatorische Vertragsklauseln abgesichert werden. Das Geld würde in 1 bis 2 Tagen auf meinem Konto eintreffen.
19ter Tag, kein Geld auf dem Konto. Ich rufe bei der Bank an und falle fast in Unmacht: Die Sachbearbeiterin ist vor 2 Tagen in Urlaub gefahren und der Antrag müsste von der Urlaubsvertretung neu bearbeitet werden. AUA!
Mit Hinweisen auf meine Situation, Dringlichkeit, Zusage der vorherigen Sachbearbeiterin usw. wurde mir eine schnelle Sachbearbeitung zugesagt. Am nächsten Tag rufe ich früh morgens wieder an, es wird zu noch offenstehenden Fragen Auskunft erteilt. Der Antrag muss noch vom Vorgesetzten unterschrieben werden und in maximal 2 Tagen ist das Geld auf meinem Konto. Na ja, trotzdem am darauf folgenden morgen bei der Bank angerufen und: Gestern Nachmittag hatte der Vorgesetzte keine Zeit mehr, aber heute würde der Antrag unterschrieben werden.

Ich bat dringlichst um Rückruf, wenn der Antrag unterschrieben ist oder Fragen auftauchen. Nicht einmal 2 Stunden Später klingelt mein Telefon: “Herr Strube? ÄÄÄÄÄ, Hier ist Frau ABC von der Bank sowieso, wir haben ein kleines Problem. Aufgrund Ihrer Gesundheitlichen Situation können Sie das Darlehn nur in Verbindung mit einer Kranken-/Lebens-/Arbeitslosigkeits-Versicherung erhalten!“ ?????? Ich war doch schon ein wenig überrascht, und fragte aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen nach den Ausschlussklauseln. Erst wurden keine Gefunden (Ach nee) und nach meinem Bohren wurden genau diese alle meine Krankheiten bei Versicherungsabschluss ausgeschlossen(also nicht Versicherbar). Um mir persönlich zu Helfen musste die Versicherung auf meine Frau abgeschlossen werden. Ha, Vertrag wurde von der Obersten Geschäftsleitung Unterschrieben (Lebenssituation ist bei mir extrem Riskant und daher nicht mehr Versicherbar) und ich erhielt eine Email, das die Auszahlung definitiv erfolgen wird. Da heute Donnerstag und ende Mai sei, könne es bis spätestens Montag dauern, dann sei das Geld aber auch Garantiert auf meinem Konto.
HURRA, HURRA, DAS GELD IST BALD DA!!

Sofort eine Email an den Verkäufer in Amerika geschickt und Ihm mitgeteilt:
Montag habe ich das Geld und max. 4 Tage Später, da Blitzüberweisung beantragt, ist das Geld auf seinem Account.
Mist, Dienstag war das Geld erst auf meinem Konto, aber es war schon alles für die Blitzüberweisung (Blankounterschrift usw.) vorbereitet und wurde sofort überwiesen.
Email an den Verkäufer geschrieben (mit einem Scan des Überweisungsauftrags):
Das Geld ist unterwegs, zu Deinem Account (Durch das viele Telefonieren und der vielen Emails baute sich so etwas wie eine leichte Freundschaft auf).

Voller Freude bei Herrn SCH angerufen um mitzuteilen das der Caballista-Transport in kürze beginnen kann, wurde mir eine Antwort von einem Mitarbeiter des Herrn SCH zuteil, welche mich erstaunten liess: Es können keinerlei Informationen zu meinem Vorgang auf dem Computer gefunden werden, wer ich denn sei und Herr SCH ist sowieso in den USA. Ich möchte doch bitte dort Anrufen.

Also dort angerufen und Herr SCH teilt mir mit: „Herr Strube, ich habe dem Verkäufer mitgeteilt das Sie kein Geld haben und das Fahrzeug auch nicht mehr Kaufen werden. Und darum sind alle Vorgänge hierzu auf unserem Firmencomputer gelöscht worden. Ich Stotterte nur: Ab-ab-aber i-i-ich habe das Auto soeben bezahlt. Herr SCH darauf hin: Nun, da keine Daten mehr vorhanden sind, bitte ich Sie sich mit unserem Haus- und Hoflieferanten direkt in Verbindung zu setzten. Es ist die ***-Spedition, die Telefonnummer teilt Ihnen mein Unternehmen mit, rufen Sie dort bitte noch einmal an. Na ja, OK, Danke.
Dort die Telefonnummer erhalten und bei der Spedition angerufen.

Spedition:
Ach, Sie sind das, na gut. Also wir transportieren vom Punkt X nach Punkt Y, es kann aber auch über Punkt Z laufen, aber für Sie ist es am Ende immer noch Punkt Y.
Wie, wertvolle Fracht? Na ja, das kostet extra.
Container wegen Schutz? Das wird teuer.
Wer bringt den Wagen denn zum Hafen? Auch wir? Da müssen wir ein Subunternehmen beauftragen. Ja klar, Papiere können wir auch machen, aber das kostet extra.
(Bis jetzt sind wir bei einem mittleren 4stelligem €-Betrag)
Anfrage des Spediteurs an mich nach einer Versicherung: Und Sie Herr Strube wissen, wenn der Kahn untergeht oder Abbrennt bekommen Sie nur bis zu 600 USD ohne extra Versicherungsschutz? Sie möchten eine Versicherung? Kein Problem.
Was ist der Neuwert des Autos? Oldtimer? 1980er? Unikat? AHA, Kostet Sie XYZ (wirklich viel)! Denken Sie aber daran, darauf kommt noch Zoll und Steuer! Egal? Gut!

Wie, Schäden am Lack während des Transports? Keine Versicherung versichert Schäden am Lack, Schäden am Glas, Schäden an den Zier- und Chromteilen.

Und da wird es mir zu bunt:
Herr ..., Ich möchte mein Caballista ohne irgendwelche Schrammen oder Kratzer hier bei mir haben. Ich brauche auch keine Versicherung. Sie brauchen höchstens eine! Wissen Sie was eine Knarre ist? Ich habe eine Schaufel und einen grossen Garten. Und wenn auch nur irgend etwas an der Caballista nicht mehr in Ordnung sein sollte, komme ich zu Ihnen.
Dieses Irritierte der Spediteur dermassen, das er vorsichtshalber noch einmal nachfragt: Wie soll ich das Verstehen!
Ich sagte: Herr ...., ich versichere mein Auto bei Ihnen mit allem Drum und dran, aber wenn auch nur der geringste Kratzer am Wagen ist: Ich habe eine Schaufel und einen Garten! Und ich finde heraus wo Sie wohnen!

Dieses veranlasste ihn zu folgendem Satz: Herr Strube, ich transportiere nicht Ihren Wagen, suchen Sie sich ein anderes Transportunternehmen und werde Herrn SCH mitteilen, das ich mit Ihnen nichts zu tun haben möchte!
Blub-Telefon-aufgelegt!

Verdattert überlegte ich 10 Minuten und rief dann wieder bei Herrn SCH in USA an: ÄÄÄÄH Herr SCH, ich habe den Herrn .... verstimmt und jetzt möchte er nicht mehr meinen Wagen rüberholen.
Herr SCH zu mir: Der Herr .... hat bei mir angerufen und ich möchte mit Ihnen, Herr Strube, nichts mehr zu tun haben. Herr Strube, belästigen Sie mich nicht mehr“ Blub-Telefon-aufgelegt.

OH-weia, jetzt brauche ich eine neue Spedition. Internet, Google: AAAHHH:

Diese und Diese und........ Alle Angeschrieben und um ein Angebot gebeten!
Teilweise sehr schnell, teilweise weiter geleitet, teilweise erst nach 4 Tagen erhielt ich Angebote, die mich glauben liessen: ICH BIN VERWAND MIT ROCKEFELLER!

Da wurden Container-Transporte für über 10 Tausend EURO für mein Caballista angeboten und: ALLE GEBEN KEINE GARANTIE AUF LACKSCHÄDEN USW. OH-MAN

EHHHH-HEY, da war doch mal ein Unterstützungsangebot/Hilfestellung vom Cadillac-Museum. Verdammt wo ist die Email, AHHHHH, DAAAAA HURRAAA!
Sofort Email an Cadillac-Museum mit Sachverhalt und der Bitte um Hilfe.

Juni:
Eine Email aus NY an mich mit der Nachricht: „Armin, noch kein Geld auf meinem Account“!

Ab zur meiner Bank und nachgefragt, da dieses Geld ja bei mir sofort abgebucht wurde und zudem die Blitzüberweisung auch noch extra kostet. Dort meinte ein junger Sachbearbeiter zu mir: Auch wenn es sich um eine Blitzüberweisung handelt, kann die Transaktion durchaus 14 Tage dauern, mitunter bis zu 4 Wochen wie es jetzt wieder bei einer Blitzüberweisung nach Spanien der Fall war. Wohin sollte denn das Geld überwiesen werden? NY-USA????
Weiterhin Lächelnd zu mir: Da warten Sie noch mal 14 Tage und wenn das Geld dann noch nicht in NY eingetroffen ist, kommen Sie noch einmal wieder.

Da platzte mir der Kragen, ich schrie die Halle zusammen und erhielt sofort die Blitzüberweisungsgebühren zurück. Des weiteren wurde sofort eine Überweisungsverfolgung in Auftrag gegeben. Am Frühen Nachmittag erhielt ich einen Anruf der Bank mit der Aussage, das Geld sei dort in NY beim Kunden auf dem Account valutiert.
Deutschland Nachmittag = NY Vormittag = Telefon und bei dem Verkäufer angerufen, mit der Bitte um Überprüfung seines Accounts. Nachts erhielt ich wieder eine Email an mich: No Money on my Account!
Am nächsten Morgen wieder bei der Bank angerufen und diese des vorsätzlichen Betrugs bezichtigt, da mein Geld nicht bei dem Verkäufer valutiert wurde.
Vormittags kam der Rückruf : Das Geld wäre bei einer Schwesterbank in NY valutiert und sollte dort für 7 Tage ruhen. Danach würde es zum Endkunden transferiert. Dieses sei Geschäftsüblich!!

Jetzt knallte bei mir eine Sicherung durch und mit Hinweisen auf die Vertragsbestandteile bei Blitzüberweisungen (maximal 2 Werktage aussereuropäisch) wollte ich innerhalb 60 Minuten mein Geld zurück, da ich dieses anders Überweisen werde. Die Bank wollte sofort in NY anrufen und für sofortige Weiterleitung des Geldes sorgen und bei Valutierung den Verkäufer telefonisch von der NY-Filiale aus informieren.
Dieses sagte ich dem Verkäufer des Caballista telefonisch und schrieb Ihm dieses auch noch per Email. Erst am nächsten Abend bekam ich die Email vom Verkäufer, das dieser telefonisch von seiner Bank informiert wurde: Das Geld ist eingetroffen aber noch nicht valutiert! Na ja, sei’s drum.

Komisch, immer noch keine Antwort vom Cadillac-Museum, also Angerufen. Ächs, Herr ... ist nicht da? Ei-Ei-Ei!
Herr .... bleibt unvorhergesehen eine Woche länger weg? Ich möchte bitte warten bis Herr ...zurück ist? Klar! Was soll ich sonst auch machen (Mist).

Mitte Juni:
Wieder beim Cadillac-Museum-Hachenburg angerufen: Hallo Herr ...., hier ist Armin.... Wie geht es Ihnen? Ihrer Familie?................
Sie sagten doch einmal, Sie können mir beim Import helfen!
Nee, da braucht keiner mehr hinfahren um den Wagen vor dem Kauf zu Kontrollieren, den Wagen habe ich schon bezahlt und jetzt steht der schon 2 Wochen in NY.
Nee, der Verkäufer ist ein ganz Netter und Ehrlicher, dem Vertraue ich genauso wie Ihnen. Wie er rübergeholt werden soll? Also ich dachte so: Von dem Verkäufer direkt zu Ihnen, ohne den Wagen irgendwo fahren zu lassen und ohne das der Wagen Kratzer oder so bekommt.
Nee, der steht in NY in einer Garage und ich dachte mir so’n Container-Door-to-Door Transport. Klar, ich schicke sofort eine Email zu Ihnen, mit allen Daten und Instruiere den Verkäufer auf Ihren Namen! SUPER, DANKE!

Tja, das Transportunternehmen ist JAS und es wurde sogar eine Versicherung für mich gefunden, welche kostengünstig ist und zudem auch Kratzer, Schrammen usw. normal mitversichert.

Einziger Mist: Immer wenn Fragen zum Transport kamen oder zum Zoll, zur Deklaration o.ä.:
Ich wurde Angerufen, ich musste mich kümmern..... und meine Nerven lagen Blank!!
Leider wurde ich manchmal Giftig am Telefon.

Mitte Juli:
Der Wagen ist inzwischen im Cadillac-Museum-Hachenburg ohne Schrammen, wurde Kontrolliert (Lackierung ist für Europäer ungewöhnlich einfach, fast wie von einem Hobby-Lackierer, Schläuche der Servolenkung sind Porös, alle 4 Reifen sind Porös, Luftfilter ist von 1987 und wird ausgetauscht, Frontscheinwerfer müssen nach StVZO ausgewechselt werden)
Teile wurden Bestellt. TÜV-Besichtigung erfolgte ebenfalls.

August:
Durch meine zeitaufwendigen Recherchen finde ich eine Adresse für Les Dunham. Aber sofort wurde der Email-Link ausprobiert. Ich schrieb von meinem Kauf dieses wunderschönen Autos, der begnadeten Kunst des Les Dunham, ob es diesen noch gibt und was Er denn so macht und ob noch Informationen zu meinem Caballista erhältlich sind.

Das Email-Antwortschreiben war gewaltig. Es handeltet sich um den Les Dunham-Agenten, welcher sich mit Les Dunham in Verbindung setzte. Les Dunham war hoch erfreut und ich erhielt auch noch eine herzliche Gratulation zu dem ersten Caballista-Cabrio-Model, welches als Studien-Objekt zur realistischen Kostenerfassung für Cabrio-Modelle gebaut wurde.

Nach wiederholtem Schriftverkehr wurden mir alle verfügbaren Unterlagen zu meinem Caballista, sowie Prospekte und diverse Fotos angeboten. Dieses Angebot nahm ich sofort war und mir wurde noch einmal die Freude von Les Dunham mitgeteilt, welcher mir auch sein neues Projekt, der Caballista Hawk, anbot. Der Hawk sei aber noch nicht fertig und es gibt auch noch keine Fotos davon. Leider musste ich dieses verlockende Angebot für die nächsten 8 Jahre absagen, mangelst Masse. Dieses wurde auch richtig verstanden und erfreute den Motor Coach Agenten und noch mehr Les Dunham: Ein „armer Invalide mit kleiner Rente in Old Germany“ hat das erste gebaute Caballista Convertible gekauft!

Nach Erhalt der Dokumente, Fotos usw. war der Wert dieser Sendung an mich Ersichtlich:
Von der Geburtsstunde (1979, Beginn der Produktion meiner 1980er Corvette C3) bis zur Station in Hachenburg ist der Lebenslauf lückenlos. Hinzu kommen noch diverse Fotos, von denen kein Film mehr vorhanden ist, Aufklärung über die “Märchen und Fabeln“ der Produktionszeit und Menge, vorhandene Replikaktionen ohne Genehmigung von Les Dunham (Fälschungen) usw.
Ich bin jetzt 2 Meter grösser!!!

Ach ja, Freitag der 13te 2004: Blitzartig musste ich mal eben 3,5 K€ nachträglich überweisen! Tja, mein Auto ist keine 30 Jahre alt und daher keine 9705er Ausnahmegenehmigung! Diese Erkenntnis kostete mich extra 90 € + Märchensteuer. Das haut ein heftiges Loch in die Kasse.

Und abends, nach dem Forumstreffen, lies mich Lady69 mal den Kofferraum von Red Dragon seiner 75er C3 Targa bewundern! Ich muss irgendwie trottelig ausgesehen haben.
Fassung bewaren, Sachverstand zeigen, Räuspern und dann ausgesprochen: Oha, ganz schön klein der Platz.
Lady69: Da passt schon eine Tasche rein!
Ich: Das ist bei dem Cabrio aber der Platz für das Dach (würg, wie soll ich das bloss meiner Frau erklären)!
Einen Sportwagen für einen Rollstuhlfahrer:
Kein Platz für den Rollstuhl, kein Platz für Gepäck, kaum Platz für den Hund, kein Platz für meine medizinischen Analyse- und Messgeräte, das gibt noch Haue!

Nun denn, ich bin jetzt ein Super stolzer Eigentümer (neben der Bank) des ersten gebauten Caballista-Cabriolets,
dem 1980er Corvette C3 Caballista Convertible,
nur besitzen tue ich es noch nicht!
Tja, so ist das Leben, aber Weihnachten, Weihnachten habe ich sie bestimmt! Nur das Jahr ist noch nicht bekannt, dieses Jahr oder nächstes Jahr, egal, ich bin ja noch jung und kann warten!

Das war meine (Kurz-) Geschichte zu dem Thema: Wie ich zu meiner Corvette kam.

Hier noch ein Link zu einer von mir erstellten 1980er Caballista Convertible Dokumentaion:

Forum_Caballista_Convertible_History (1,76 MB im PDF-Format)

Grüsse an Euch alle, euer

OSC-Canibalist STRUPPI


- Corvette-1111 - 15.08.2004

Oje, lieber Struppi, das liest sich ja wie ein gepflegter Steven-King-Roman.


RE: Wie ich zu meiner Carvette (Caballista) kam - Rüddy - 15.08.2004

Wow, ab soviel Hartnäckigkeit zieh ich den Hut huldigen


- Olly - 15.08.2004

Sehr schöne Geschichte Respekt Dafür

Viel Spaß weiterhin mit deinem Traum

Gruß

Olly


- Wolle - 15.08.2004

Hallo Struppi!!!

Ich bin................................................................................................................
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Sprachlos............................................................................................................

Ich habe verdammt lange gebraucht deine sehr bewegende und lebendige Story zu
lesen, frage mich natürlich wieviel Zeit besoffen fehlt Dir jetzt??

Ich dachte schon, der Urrrrknall hätte nur in meiner Birne stattgefunden. Weil in einem
gereiften, ökonomischdenkend, auf Nachbarn rücksichtnehmenden, u.s.w.........ALTER,
dies alles nicht mehr zählt- nur noch der Kindertraum auf biegen und brechen durchgezogen
wird.

Ich habe verdammt GROSSE HOCHACHTUNG zu deiner - zudem bei
gesundheitlicher Einschränkung - Umsetzung von Theorie in Praxis huldigen huldigen huldigen huldigen huldigen huldigen huldigen

Ich wünsche Dir viel Freude mit deinem schönen exotischen Wägelchen.

Herzliche Grüsse

Wolle


- crossdriver - 15.08.2004

Hallo Struppi, Hallo-gruen

die Story ist wirklich besser als jeder Krimi. Respekt Hat zwar einige Zeit gedauert, bis ich durch war, hat sich aber auf jeden Fall mehr als gelohnt.

Freue mich schon auf Bilder vom Happy-End: OK!



der glückliche Besitzer Herz bei der ersten Fahrt :pilot:)



Günter animierte C4


- Red Dragon - 16.08.2004

Moin Struppi,

am Freitag Abend habe ich ja schon so Einiges von dir gehört und fand diese "Teilstory" schon unheimlich interessant.

Was ich aber jetzt gelesen habe, übertrifft jeden guten Krimi.
Das wäre der Stoff für einen spannenden Fortsetzungsroman in einer Fachzeitschrift gewesen.

Danke und Kompliment, daß du uns an dieser Geschichte hast teilhaben lassen.

Ich bin mir sicher, daß zumindest alle "Nordlichter" deinen ersten Tag mit der "Neuen" genau so entgegen fiebern wie du selbst.



[denk]Ich drücke Dir die Daumen![/denk]

Wilfried


- 65vettemike - 16.08.2004

Hi Struppi,

klasse Story. In vielen Punkten kann ich Dich bestens verstehen.
Es gibt Dinge die muss man einfach haben/machen.
Da kann man nicht mehr zurück.

Meine bessere Hälfte macht sich ebenfalls schon Sorge um meinen Geisteszustand.
Da finde ich es schon angenehmer, wenn ich wieder mal bei meiner Hausbank vorbei sehe, dass sie mich immer gleich freundlich begrüßen und Kaffee anbieten.

Nun freue ich mich ebenfalls auf viele Bilder aus deiner Digicam.
Hoffe aber für Dich das die "Resto"-kosten überschaubar beleiben.

Gruß aus MUC,
Mike


Wie ich zu meiner Carvette (Caballista) kam - STRUPPI - 16.08.2004

@ all:
Danke für Euer Lob und Mitgefühl.

Es war auch wirklich nur die "Kurzfassung"!

Schaut ein mal die Dokumentation an, ob die so vom "Erscheinungsbild" für Euch OK ist.

Die Druckbare Version hat noch 4,7 MB, das Original hat 54 MB.

Grüsse an Euch,

Euer OSC-Canibalist STRUPPI