Corvetteforum Deutschland
Einfluß des Radgewichtes auf das Fahrverhalten - Druckversion

+- Corvetteforum Deutschland (https://www.corvetteforum.de)
+-- Forum: Technikforen (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: C 6 Technikforum (https://www.corvetteforum.de/forumdisplay.php?fid=74)
+--- Thema: Einfluß des Radgewichtes auf das Fahrverhalten (/showthread.php?tid=38850)

Seiten: 1 2 3


Einfluß des Radgewichtes auf das Fahrverhalten - fleckej - 08.04.2009

Ich liebäugele damit, mir aus den USA BBS-Felgen zu holen. Diese sind rund 3 kg leichter pro Felge als die Serienfelgen.
Frage an die Experten: Merkt man diesen Unterschied, z.B. beim Handling (leichteres Einlenken, bessere Beschleuning, effektiveres Bremsen), oder beim Fahrkomfort (weniger ungefederte Massen)?
Wer hat das schon mal 'Erfahren'?

Danke f. d. Antworten.


- Mankra - 08.04.2009

Einlenken vielleicht nicht, in der Beschleunigung auf der Uhr ziemlich sicher. Hängt aber auch davon ab, ob die 3kg mehr außen am Felgenbett oder innen am Stern in Nabennähe gespart werden.
Fahrverhalten auf schlechter Straße wird auch besser sein.


- Ralf. P. - 08.04.2009

Wenn Du ein empfindliches "Popometer" hast, merkst Du es bei sportlicher Fahrweise hauptsächlich bei Fahrstabilität (Fahrbahnkontakt der Reifen verbessert sich durch geringere dynamische Radlastschwankungen), Fahrkomfort und eventuell agilerem Einlenken. Das resultiert aus der verringerten ungefederten Masse.
Die Verbesserung von Beschleunigungs- und Bremsverhalten sind zwar bei genauester Berechnung nachweisbar, aber so klein, dass sie praktisch keine Bedeutung haben.
Im alltäglichem Fahrbetrieb werden die Auswirkungen kaum feststellbar sein.

Meist ist bei solchen Felgen aber auch die Optik nicht zu verachten.

Gruß


- Ralf. P. - 08.04.2009

Ich bleibe dabei, die Beschleunigung ist wegen 12 kg Mehrmasse mit Meßgeräten so gut wie nicht nachweisbar. Man muß die Trägheit der transatorischen und der rotatorischen Masse der Räder berücksichtigen. Die translatorische mit dem 12 kg sagen wir mal dann im Verhältnis 1550/1562 kg. In dem Verhältnis ändert sich Deine Zeit von 0 auf 100. Du gewinnst also max. satte 4/100 Sekunden. Kann man vergessen. Wenn Du Deine Beschleunigung von 0 auf 100 ermittelst sind bei vollkommen gleichem Auto die Abweichungen der einzelnen Meßwerte viel größer.

Es spielt noch der rotatorische Anteil eine Rolle und hier das entsprechende Trägheitsmoment um die Drehachsen. Das heißt alle mit Drehzahl der Räder drehenden Massen PLUS alle Massen die vor den Rädern sich drehen, ändern ihr Trägheitsmoment im QUADRAT der Übersetzungsverhältnisse. Also Kurbelwelle, Nockenwelle, gewisse Teile der Pleuel, Schwungscheibe, Kupplung, Antriebswelle, Getriebeteile, Teile des Differentials. Wenn man das dann ins Verhältnis zu dem gleichen Ergebnis plus 12 kg setzt kommt wieder eine verschwindend kleine Änderung heraus. Ich könnte das alles ausrechnen, aber aus Mangel von konkreten Ausgangsdaten und Zeit lass ich es. Auch wollen wir hier nicht das ganze Forum mit technische Mechanik und Maschinendynamik langweilen.

Was lehrt uns das: Schwungscheibe erleichtern bringt bezüglich der rotierenden Massen für Beschleunigung mehr.


Gruß


- yellowv8 - 08.04.2009

Wirst auf alle Fälle sofort eine Verbesserung spüren, eine der besten Stellen Gewicht zu sparen weil ungefederte Masse. Yeeah!
Die Beschleunigung wird ganz sicher messbar besser, tippe da auf ein Zehntel bis 100 km/h.
Selbst getesteter Unterschied zwischen vollem und leerem Tank sind bei mir 4 zehntel sek laut g-tech.
gruß
Jürgen


- Mankra - 08.04.2009

@Ralf-P:
Es gibt immer wieder Test in den Magazinen, wo Fahrzeuge mit Tuningrädern nicht nur ein paar 1/100 langsamer sind, sondern sogar im Sekundenbereich bis 200.
Ist natürlich schwer zu sagen, wieviel davon auf das Mehrgewicht zurückzuführen sind und wieviel auf eventuell schlechtere Aerodynamik (Räder stehen weiter heraus, Breiter, Ausgefallener Felgenstern), Rollwiderstand, bei schlechter Strecke vielleicht weniger Grip, und andere Faktoren zurückzufürhen sind.


- Ralf. P. - 09.04.2009

@ Mankra

Naja, Magazine.

Wenn ich unterschiedliche Werte haben will, sind auch bei derart marginalen Abweichungen in der Masse immer Unterschiede drin. Der größte Einfluß ist das Können und die Konstanz des Fahrers, unter Umständen auch sein "fester Wille" eine gewisse Verbesserung herauszumessen. Selbst wenn man dem Tester ein Plazebo hinstellt, ...... ist alles schon gemacht worden!


Gruß


- Mankra - 09.04.2009

Diese Argumentation glaub ich weniger.
Wenn ein Tuner (und oft auch Anzeigenkunde) einen Leistungsgesteigerten Wagen vorstellt und dieser kaum schneller beschleunigt wie Serie, wird das schon an den großen Rädern liegen.
Oder (ich glaub in der AB Sportscar) ein Murcellago etliche Sekunden langsamer ist, kann man wohl den Faktor Mensch ausschließen.

Wenn z.B. von 18er auf 20 oder mehr vergrößert wird, und auch Breiter, machts wahrscheinlich oft gleich mehr als die 3kg pro Rad von diesen BBS Rädern aus. Da sinds dann gleich 1% und mehr vom Fahrzeuggewicht. Dazu noch, daß dies nicht nur beschleunigt werden muß, sondern auch in Rotation (Im Motorrad/Fahrradbereich heißt es, daß Gewichtseinsparung bei den Laufrädern den doppelten Gewinn gegenüber statitischen Teilen bringt).
Und natürlich halt auch die Aerodynamischen Faktoren, wie oben angesprochen.
Wie gesagt, ist eine Beobachtung, aus diversen Magazinen. Natürlich sind das keine "Tests unter Laborbedienungen".
Wobei dies natürlich auch mal interressant wäre.

Zurück zum Beispiel vom Threadstarter:
12kg sind ca. 0,8% vom Fahrzeuggewicht. Rein rechnerisch sollten es in der Beschleunigung wirklich nur einige 1/100stel sein, Praxisvergleich wäre interressant.


- fleckej - 09.04.2009

Mir geht es weniger um die Ersparnis am Fahrzeuggesamtgewicht (da könnte ich ja noch 10kg abnehmen, oder immer mit fast leerem Tank rumfahren), als vielmehr um die Reduzierung der ungefederten Massen und der Masse, die in Rotation versetzt werden muß. Da versprach ich mir ein verbessertes Ansprechen der Federung und ein agileres Handling.
Vermutlich macht es aber doch nicht so viel aus, wie ich dachte, sonst würde sich die Z06 ja wie eine bleierne Ente fahren mit den breiteren Reifen und Felgen; das Gegenteil ist aber der Fall. Die Fahrwerksabstimmung hat wohl einen viel grösseren Einfluß.
Mich nervt eben das stuckrige Verhalten der Hinterachse, das Versetzen und z. T. Springen vor allem auf unebenen Landstrassen - aber nur mit anderen, leichteren Felgen ist es scheinbar nicht getan.
Muß mal zu einem Abstimmungsspezialisten; vielleicht kann man ja über Spur, Sturz und Fahrzeughöhe noch was machen. Grübeln


- Jochen - 09.04.2009

Hallo nach BK in meine alte Heimat...

Ich denke in deinem Fall würde schon der Wechsel auf nicht EMT Reifen die gewünschten Veränderungen herbeiführen.
Bin jahrelang nur die Serien EMTs von Goodyear gefahren. Nach dem Wechsel auf non EMTs hat sich das Versetzen auf BAB Querfugen nochmal etwas reduziert!


Viele Grüße,

Jochen